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[HP] Harry Potter und der Schatz der Geheimniswahrer (51)

1349
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Beitragvon 1349 » Do 24 Mai, 2007 20:56

Wunderbares Geschenk zu Pfingsten Denki ;)
Der Brief ist ( also ich glaub nicht das der brief verschlüsselt ist :mrgreen: ) sooooooo typisch Luna, ich musste lachen beim lesen (obwohl die Situation natürlich nicht lustig war /ist). naja genug geschwafelt :lol:.
ich kann den montag garnicht erwarten :D
Zuletzt geändert von 1349 am Do 24 Mai, 2007 21:02, insgesamt 1-mal geändert.

Berit
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Beitragvon Berit » Do 24 Mai, 2007 20:59

nicht schlecht wirklich spannend denki weitaaaa
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Denkarius
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Beitragvon Denkarius » Mo 28 Mai, 2007 07:46

Nochmals vielen Dank für die lieben Kommis... :D

Und da der Pfingstmontag auch nur ein Montag ist, gehts heut gleich mit frischer Kraft weiter... :mrgreen:




Kapitel 29: Die Rückkehr des Halbblutprinzen

Argus Filch war schon immer ein sehr misstrauischer Mensch gewesen. Er brauchte hin und wieder auch etwas länger als andere, um die Zusammenhänge zu begreifen. Deshalb liebte er es ganz und gar nicht, wenn man ihn vor vollendete Tatsachen stellte. Er wusste immer gern im vorhinein, was auf ihn zukommen wird und welches Verhalten wohl von ihm erwartet wird. Wenn die Schüler im Schloss waren, dann passierten immer unvorhergesehene Dinge. Und das war es, was ihn an seiner Arbeit am meisten störte. Argus Filch hasste unvorhergesehene Ereignisse. Sie würden ihm nur Probleme bereiten und er durfte es nicht zeigen, wenn er sich unsicher war. Diese Rotzgören würden jede Schwäche, die er zeigte, gnadenlos ausnutzen. Deshalb hielt er es für angemessen, alle Schüler, die für diese unerfreulichen Dinge verantwortlich waren, auch ausgiebig bestrafen zu dürfen. Das war ja wohl das Mindeste, was er im Gegenzug erwarten durfte. Professor Dumbledore hatte dies nie zulassen wollen. Voller Wehmut dachte er an die viel zu kurze Amtszeit von Dolores Umbridge als Schulleiterin zurück. Sie schien ihn als einzige verstanden zu haben.

Im Augenblick aber waren in Hogwarts Ferien. Ferien waren das schönste, was es für Argus Filch gab. Im ganzen Schloss war es ruhig, keine störenden Schüler waren unterwegs. Nur mit Peeves musste er sich hin und wieder herumplagen, doch darin hatte er schon Routine. Doch im Augenblick ließen sich sogar die Geister kaum blicken.

So ruhig hatte er Hogwarts am liebsten. Endlich konnte er mal all die aufgeschobenen Arbeiten erledigen, zu denen er während des Schuljahres nicht gekommen war. Mrs. Norris konnte sich ebenso frei im Schloss bewegen, ohne dass er befürchten musste, dass sie wieder einmal von irgendwelchen rotzfrechen Gören mit einem Fluch oder Zauber belegt werden würde. Nachdem Dumbledore ermordet worden war, sah es ja zunächst so aus, dass der Schulbetrieb für einige Zeit eingestellt werden würde. Ihm wäre das nur Recht gewesen, dann hätte er Ferien ohne absehbares Ende gehabt.

Heute war es besonders ruhig im Schloss gewesen, weil auch die Lehrer zum größten Teil nicht zugegen waren. Sie waren zu einer Hochzeit eingeladen und Filch hatte eigentlich an diesem Abend noch nicht wieder mit ihrer Rückkehr gerechnet, denn sie wusste nur, dass sie irgendwo auf einem Quidditchfeld in Zelten übernachten wollten. Umso verwunderter war er, als es am Tor geläutet hatte, offenbar mussten sie ihre Pläne geändert haben.

Als er die Treppe hinunterstieg, dachte er noch daran, wie sehr er unvorhergesehene Ereignisse hasste und Mrs. Norris schaute so grimmig zu ihm auf, dass Argus sicher war, dass sie wieder einmal - wie so oft - genau seiner Meinung war.

Argus Filch hielt eine flackernde Petroleumleuchte in der Hand und ging mit leicht gekrümmtem Rücken langsam auf das Eingangstor zu. Er entriegelte es und öffnete es und sagte hinaus in die Dunkelheit: „Guten Abend, Professor. Warum sind sie so früh zurück? Habe ich euch nicht gleich gesagt, dass diese Hochzeit ein Reinfall werden würde?“

Argus Filch erschien im Torbogen, und hielt seine Petroleumleuchte etwas höher, um die draußen stehenden Personen besser erkennen zu können. Die Sehkraft seiner Augen hatte in den letzten Jahren ein wenig nachgelassen, auch wenn er das selbst nie zugeben würde. Er bemerkte, dass sich das Fell von Mrs. Norris aufrichtete und kniff die Augen zusammen, um genau erkennen zu können, wer dort vor dem Tor stand.

Filch erstarrte und sein Gesichtsausdruck versteinerte sich augenblicklich bei dem unerwarteten Anblick, der sich im bot. „Ihr?“, fragte er voller Entsetzen.

Das Scheppern, das seine Petroleumlampe verursachte, als sie zu Boden gefallen war, nahm er schon nicht mehr war, ebenso wie den dumpfen Aufprall seines Körpers auf dem Boden. Sehen konnte er nach diesem hellen Blitz sowieso nichts mehr. Von Mrs. Norris war noch ein Fauchen und Kreischen zu hören, doch dann war es plötzlich absolut still im Schloss.

„Kommt herein, beeilt euch!“, zischte eine Stimme, „wir müssen das Tor schließen, bevor uns noch jemand bemerkt.“

„Moment.“, sagte einer von Snapes Begleitern und drehte sich um und rief etwas in einer fremden Sprache in die Dunkelheit. Daraufhin kam aus dem verbotenen Wald eine riesige Schlange aus dem Wald gekrochen und folgte den drei Zauberern in die Eingangshalle von Hogwarts.

„Was machen wir jetzt mit Filch?“, wollte Wurmschwanz wissen. Er hat uns doch erkannt. Sollen wir ihn nicht gleich endgültig erledigen? Den konnte ich nämlich noch nie leiden!“

„Sei nicht töricht, Wurmschwanz. Hier beginnt nächste Woche das neue Schuljahr. Meinst du nicht, man würde den Hausmeister da vermissen?“, sagte der dunkle Lord leise. „Severus, verändere du sein Gedächtnis, damit er nichts mehr von unserer Gegenwart weiß. Nagini, Wurmschwanz und ich werden dich in unserem Versteck erwarten!“ Voldemort blickte sich um und holte tief Luft. „Ich bin lange nicht hier gewesen, doch das Warten hat sich gelohnt. Endlich wird nun die Zeit kommen, wo die Kammer des Schreckens ihrem Namen wieder gerecht werden wird.“ Voldemort lachte leise und ging die Treppe nach oben, gefolgt von Wurmschwanz und der Riesenschlange Nagini.

Snape murmelte Filch zugewandt mit seinem Zauberstab in der Hand gelangweilt ein paar Zauberformeln. Daraufhin schwebten Filch und Mrs. Norris kurz in der Luft und glitten dann den Flur entlang in Filchs Büro. Snape verschloss die Tür leise, blickte sich noch einmal um und als niemand zu sehen war, folgte er Wurmschwanz und dem dunklen Lord nach oben in den zweiten Stock zum Eingang in die Kammer des Schreckens.


~



„Habt Ihr gesehen, was da gerade aus dem Wald gekommen und im Schloss verschwunden ist?“, fragte eine Stimme, die Luna kannte.

Vor ihr stand Firenze, der Zentaur, der seit dem vergangenen Jahr von seiner Herde getrennt lebte und in Hogwarts unter Albus Dumbledore als Ersatz für Professor Trelawney das Fach Wahrsagen unterrichtet hatte.

„Oh, ihr seid es, Professor Firenze. Haben sie mich aber erschreckt.“ Luna blickte wieder hinaus zum Schloss. „Nein,.“, sagte sie, „ich habe nichts sehen können, ich musste mich doch hinter Hagrids Hütte verstecken.“

„Nun, ich will sie ja nicht beunruhigen, Fräulein,“ fuhr Firenze fort, „aber nun ist mir klar, welches Unheil die Sterne seit Wochen angekündigt haben. Wenn die Schüler demnächst hierher zurückkehren, dann wird es wohl zur Katastrophe kommen.“

„Ja.“, sagte Luna, „Ich habe Professor Snape erkannt, der führt bestimmt nichts Gutes im Schilde. Egal was er vorhat, wir müssen das unbedingt verhindern.“

Firenze schwieg.

„Aber wie können wir das nur anstellen?“, Luna wirkte verzweifelt und ratlos. „Ich bin soeben von einer großen Hochzeitsfeier geflohen, weil es auch dort heute schon einen Überfall der Todesser gegeben hat.“

„Ist das die Hochzeitsfeier, an der auch die Schulleiterin und die Professoren Slughorn und Hagrid teilgenommen haben?“ Firenze strahlte plötzlich gar nicht mehr die gleiche Ruhe aus wie zuvor. Im Gegenteil, er wirkte mit einem Mal äußerst beunruhigt. „Todesser sagt ihr? Seid ihr wirklich sicher? Wie viele waren es? Gab es Opfer?“

„Ich kann nicht genau sagen, wie viele, da ich ziemlich hastig geflohen bin. Auch über die Zahl der Opfer weiß ich nichts. Hagrid hat mich mit dem Hippogreif Seidenschnabel hierher geschickt und gebeten, in seiner Hütte auf ihn zu warten.“

„Da sie hier bereits von der nächsten Gefahr erwartet wurden, rate ich ihnen dringend davon ab, sich nun in Hagrids Hütte aufzuhalten, Miss Lovegood.“

Luna blickte Firenze überrascht an. „Aber ich glaube nicht, dass Snape nach mir in der Hütte suchen wird.“

„Snape ist das geringste Problem, fürchte ich. Dafür aber umso mehr seine Begleiter. Ich bin mir sicher, dass zumindest der Schlange unsere Anwesenheit hier nicht entgangen ist und dass man zu gegebener Zeit nach uns suchen wird. Außerdem müssen wir damit rechnen, dass hier in Kürze noch mehr Todesser eintreffen werden und auch da wären sie in der Hütte des Wildhüters alles andere als sicher.“

Luna erstarrte. Meinte Firenze etwa wirklich, dass der dunkle Lord persönlich nach Hogwarts gekommen war?

„Ja, das meine ich, Miss Lovegood. Es war offensichtlich. Die Riesenschlange, die ihm eben in das Schloss gefolgt ist, sie heißt Nagini und ist äußerst gefährlich. Kommen sie jetzt mit mir in den Wald, ich kenne dort ein Versteck, wo ich sie vorerst sicher verstecken kann. Hier in der Hütte werden sie für Nagini heute Abend womöglich noch als Zwischenmahlzeit enden.“

„Also gut, Professor Firenze, ich begleite sie, aber nur, wenn ich Seidenschnabel mitnehmen darf. Wenn man ihn hier allein vorfindet, dann wird man nur noch mehr nach mir suchen. Und zur Not kann ich mit ihm vielleicht leichter fliehen.“

„Gut, Miss Lovegood, holt ihn, aber beeilt euch. Es wird Zeit, dass wir hier verschwinden.“
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Beitragvon Queen of Shadow » Di 29 Mai, 2007 00:48

:shock: Voldemort in Hogwarts?????? :shock:

Wow das wird jetzt so spannend...
*ganz hibbelig auf das nächste Kapitel wartet*

Zum Glück ist Luna nichts passiert :wink:
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Beitragvon Denkarius » Di 29 Mai, 2007 01:14

Danke für deinen Kommi, Queeny... ^^

Ja, keine Sorge, Luna geht es noch gut... :mrgreen:
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Beitragvon Queen of Shadow » Di 29 Mai, 2007 01:28

Wie?.....Was??????......Luna geht es noch gut??????

Bleibst du bei deinem Plan, am Donnerstag wieder das nächste Kapitel zu bringen? *hoff :) *
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Beitragvon Denkarius » Di 29 Mai, 2007 01:53

Ja, bleibe ich... Donnerstag gehts weiter, vermutlich abends... ^^

aber im nächsten Chap kommt nix zu Luna... :lol:
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Beitragvon Paradise » Di 29 Mai, 2007 18:53

Dakeschön, zwei neue Kapitel. Toll ich finde deinen SChreibstil einfahc total schön! Freu ich schon auf das nächste Kapitel am Donnerstag!
*Schattenkind*

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Beitragvon Denkarius » Do 31 Mai, 2007 12:26

Danke nochmal für euer Lob. Heute geht es nun mal wieder weiter... viel Spaß mit dem neuen Kapitel!



Kapitel 30: Die zweite Erinnerung

Als Ron und Harry zurück in das Versteck der Geheimniswahrer gingen, schwiegen beide. Zu viele Gedanken zu der plötzlichen Nachricht von dem Überfall der Todesser auf die Hochzeit schossen ihnen durch den Kopf. Als Harry mit seinem Zauberstab die Holztür öffnete, hielt Ron lieber etwas Sicherheitsabstand, denn die Schmerzen an seinem Rücken waren von seiner letzten unfreiwilligen Landung noch gut zu spüren. Nachdem die Buchstaben in der Tür verschwunden waren, schwang die große, schwere Holztür wieder auf. Ron und Harry schlüpften hinein und verschlossen sie hinter sich. „Nun lass uns mal sehen, was mir meine Eltern so alles hinterlassen haben.“, sagte Harry erwartungsvoll.

„Glaubst du, wir finden hier noch mehr Erinnerungen?“, fragte Ron ihn erwartungsvoll. „Vielleicht sogar welche, in denen deine Eltern vorkommen?“

Harry zuckte mit den Schultern und spürte ein merkwürdiges Ziehen im Bauch bei diesem Gedanken. Wenn er ehrlich zu sich war, musste er zugeben, dass er insgeheim darauf hoffte. Ein komisches Gefühl war das, mit seinen Eltern in deren Gedanken möglicherweise in einem und demselben Raum zu sein und Situationen aus deren Leben mitzuerleben. Er konnte sich noch sehr gut an seine Empfindungen in dem Moment erinnern, als er in Snape’s Erinnerung seinem Vater begegnet war. Das Verhalten seines Vaters hatte ihn damals ein wenig verunsichert. „Ich hoffe es.“, gab er schließlich zu.

„Lumos“, sagte Ron und schaute sich in dem nun erhellten Raum vorsichtig um. Er sah sich die Bücher in den Regalen aufmerksam an. Harry erhellte seinen Zauberstab ebenfalls und ging auf einen der Schränke zu, um dort ein Foto zu betrachten, auf dem vier junge Menschen in Hogwarts-Uniformen abgebildet waren. Sie mussten in dem gleichen Alter sein, wie Harry jetzt war und winkten freudig in die Kamera.

Harry musste sofort wieder an die Erinnerung von Snape denken und erkannte nun seinen Vater James und dessen Freunde Sirius, dahinter Peter Pettigrew und Remus Lupin. Wieder hatte Harry bei diesem Anblick Tränen in den Augen.

„Wow, schau mal hier...“, rief Ron plötzlich und Harry fuhr augenblicklich herum. Ron stand vor einem geöffneten Schrank, der voll mit kleinen Fläschchen mit silbernem Inhalt war. „Meinst du, das sind alles Erinnerungen?“

„Ich denke schon. Sie sind mit kleinen Zetteln beschriftet. Das scheint die Erinnerungssammlung meiner Eltern zu sein.“ gab Harry zu bedenken. „Aber da fällt mir ein, dass wir uns die zweite Flasche noch ansehen müssen, die hier auf dem Denkarium stand.“

„Ja, richtig. An die habe ich gar nicht mehr gedacht. Aber wie bekommen wir die andere Erinnerung wieder in die Flasche?“ Ron blickte Harry fragend und ein wenig hilflos an.

„Ich habe einmal gesehen, wie Dumbledore eine Erinnerung mit seinem Zauberstab eingefangen hat. Lass es mich mal versuchen.“ Harry zückte seinen Zauberstab und berührte damit die silbrig schimmernde Flüssigkeit. Sofort begann die Flüssigkeit an der Spitze seines Zauberstabes haften zu bleiben und Harry bewegte sie langsam auf die leere Flasche zu. Dann tippte er mit seinem Zauberstab leicht gegen den Flaschenhals und tatsächlich verschwand die Erinnerung wieder darin.

„Gut gemacht.“, sagte Ron. „Dann lass uns jetzt die andere Erinnerung anschauen.“ Harry nickte zustimmend und verschloss noch die kleinere Flasche. Anschließend nahm er die größere Flasche in die Hand, öffnete sie und gab den Inhalt in das Denkarium. Erwartungsvoll blickte er zu Ron hinüber. „Wieder bei drei?“

„Nein, lass uns nacheinander hineingleiten, ich weiß ja jetzt, wie es geht und was mich ungefähr erwartet. Solange das nicht eine Erinnerung an Aragogs letzten Geburtstag ist.“ Ron verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. Harry musste lachen und ging voran in das Denkarium und tauchte kopfüber in die silbrige Flüssigkeit ein. Ron wartete, bis Harry vollständig verschwunden war und folgte ihm dann.

„Huch“, sagte Ron, „diesmal hat es wohl nicht funktioniert. Genau da, wo ich eben gestanden habe, sitze ich nun. - Neben dem Denkarium.“ Harry saß einen Meter neben Ron und blickte scheinbar durch Ron hindurch. „Wir sind nicht allein, Ron“, sagte er und zeigte an ihm vorbei auf etwas.

„Was..?“ Ron drehte sich um und sah, dass hinter ihm in einem gemütlichen Schaukelstuhl Albus Dumbledore saß und vergnügt lächelte.

„Lieber Harry“, sagte er plötzlich.

„Ich hoffe doch sehr, dass dich diese Botschaft erreicht und ich muss sagen, dass es mich doch sehr überraschen würde, wenn es dir nicht gelänge, diese Erinnerung zu finden. Ich will dir den Raum, in dem wir uns gerade befinden näher erklären und hoffe, dass du ihn nicht schon auf eigene Faust erforscht hast.“

Dumbledore schmunzelte.

„Dies war einige Jahre das Versteck und der einzige sichere Zufluchtsort für deine Eltern. Hier haben sie ihre wertvollsten und nützlichsten Gegenstände verwahrt und auch einige Erinnerungen aus ihrem Leben wirst du hier finden. Ich habe sie damals überredet, sicherheitshalber wichtige Teile ihres Gedächtnisses hier zu deponieren, damit für den Notfall die Erinnerungen und Beweise nicht verloren gehen.“

Dumbledore holte tief Luft und stand auf. Ron blickte wieder zu Harry und begriff, dass dies eine Erinnerung aus genau demselben Raum war, in dem das Denkarium stand, nur, dass Dumbledore auch da war, weil er die Erinnerung offenbar hier gespeichert hat.

Dumbledore stand nun genau vor dem Schrank, in dem Ron grade die vielen Flaschen gefunden hatte und öffnete die Schranktür langsam.

„Hier findest du eine Sammlung der Gedanken deines Vaters und deiner Mutter. Ich bin in den letzten Jahren während deiner Schulzeit häufig für einige Tage nicht in Hogwarts gewesen, falls du dich erinnerst, Harry. Oft habe ich dann hier nach dem Rechten gesehen und dabei an deine Eltern, die ohne Frage zwei der liebenswürdigsten Menschen waren, die mir in meinem langen Leben begegnet sind, zurückgedacht. Ich denke, du bist nun alt genug Harry, um diese Erinnerungen selbst sehen zu können. Als du noch jünger warst, habe ich dir davon nichts erzählt, weil ich denke, dass du viele Dinge noch nicht hättest begreifen können und vielleicht gar nicht oder falsch verstanden hättest. Wie du ja weißt, waren deine Eltern beide in Hogwarts und auch nach ihrer Schulzeit im Beruf sehr erfolgreich.

Deine Mutter Lily Potter war eine begnadete Expertin für Zaubertränke und übertraf darin häufig deinen ebenso sehr begabten Zaubertränkelehrer Severus Snape. Vielleicht hat er dich deshalb hin und wieder ungerecht behandelt, was mir natürlich nicht entgangen ist. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen, dass ich damals nicht eingeschritten bin, um dir eine möglichst unaufgeregte und sichere Kindheit zu verschaffen.

Wenn meine Pläne nicht fehlgeschlagen sind, dann wirst du inzwischen Horace Slughorn kennengelernt haben und von ihm auch einiges über dieses Talent deiner Mutter erfahren haben. Nach ihrem Abschluss war Lily für ein paar Jahre im Ausland und hat in verschiedenen Teilen der Welt sehr viel dazugelernt. Als sie wiederkam, war sie eine anerkannte Mischerin von Heiltränken und Gegengiften. Ihr gelangen Tränke, die kaum ein anderer Zauberer so hinbekommen hätte. Sie hätte überall eine große Karriere machen können, doch sie entschied sich dafür, in der Nähe von Godric’s Hollow in einer kleinen Muggelapotheke zu arbeiten und den einfachen Menschen mit einfachen Heiltränken das Leben zu erleichtern.

Dem Ministerium war das alles andere als Recht, wandelte Lily doch ständig am Rande der Legalität. Die Erfolge ihrer Heiltränke erlangten in der nichtmagischen Welt schnell eine gewisse Bekanntheit, zumal sich die medizinischen Labors gewisse heilende Wirkungen ihrer Arzneien nicht erklären konnten.“


Wieder musste Dumbledore schmunzeln.

„Die Muggel ahnten natürlich nicht, dass die Medikamente, die sie in dieser Apotheke kaufen konnten, in Wirklichkeit magische Kräfte hatten und ihnen deshalb so gut halfen. Lily hatte ständig neue Pläne und wollte sogar Tränke gegen unter Muggeln als unheilbar geltende Krankheiten verkaufen. Da musste ich sie hin und wieder ein wenig bremsen, denn der Wirbel, den diese zweifellos lobenswerte Initiative in der magischen und nichtmagischen Welt verursacht hätte, wäre wohl nur schwer zu kontrollieren gewesen.

Manch einer sagte später, Lily hätte aus ihrer Begabung zu wenig gemacht. Ich teile diese Ansicht nicht. Sie hat ihre Begabung für eine gute Sache eingesetzt und das ist doch großartig.“


„Wow, deine Mum war ja eine richtige Wohltäterin.“, sagte Ron zu Harry.

Dumbledore wandte sich nun dem geöffneten Schrank zu.

„Die obersten zwei Reihen von Flaschen sind Originalerinnerungen von deiner Mutter aus der Schulzeit, von ihren Reisen und von der Hochzeit mit James. In den beiden mittleren Reihen stehen Erinnerungen, die von mir stammen und meine Begegnungen mit deinen Eltern betreffen. In der unteren Reihe ganz rechts erwartet dich ein Fläschchen, das du dir erst anschauen solltest, wenn du dich wirklich dazu bereit fühlst. Die Erinnerung stammt von Hagrid und zwar von dem Tag, an dem deine Eltern von Voldemort ermordet wurden. Sie zeigen das zerstörte Haus deiner Eltern nach dem Mordanschlag durch Voldemort und auch du bist darin als Baby zu sehen, schließlich hat Hagrid dich ja auf Sirius Motorrad in Sicherheit gebracht. Ich habe sie mir zuletzt angeschaut, nachdem du in deinem vierten Schuljahr das trimagische Turnier gewonnen hast und mir von dem Priori Incantatem – Phänomen berichtet hast. Auch mir ist das sehr nahe gegangen, obwohl mich so schnell nichts aus der Fassung bringt.

Hier unten findest du noch zwei Reihen mit Erinnerungen deines Vaters. Auch er hatte einen sehr interessanten Beruf. Er arbeitete für die internationale Zauberervereinigung als Auror und führender Experte für Animagi in ganz Großbritannien. Wie du ja weißt, hat er auf diesem Gebiet ja schon zu seiner Schulzeit reichlich praktische Erfahrungen gesammelt.

In diesen Erinnerungen wirst du auch einiges über deine Familie erfahren, und vielleicht tauchen das eine oder andere Mal sogar deine Großeltern darin auf. Aber ich denke, du wirst in den Erinnerungen leider nicht viel Neues über Voldemorts Geheimnisse lernen. Daher will ich dich ermahnen, bei aller durchaus verständlichen Neugier nun nicht zu viel Zeit mit den Zeugnissen von deiner Vergangenheit zu verbringen. Deine Aufgabe, die übrigen Horcruxe zu finden und zu zerstören ist nach wie vor von allergrößter Wichtigkeit und sollte auch für dich absolute Priorität haben. Bedenke immer, dass sonst der Tod von mir, von Sirius, Cedric und von deinen Eltern sinnlos gewesen wäre und auch dein eigenes Leben davon abhängt.“


Die Umrisse des Raumes verschwammen plötzlich und Ron und Harry blickten sich an. Dumbledore war verschwunden, die Erinnerung war offenbar vorüber.

In Harrys Blick lag noch eine leichte Enttäuschung über Dumbledores letzten Satz. Ron bemerkte, dass diese letzte Bitte Harry sehr schwer fallen würde, stand auf und klopfte Harry aufmunternd auf die Schulter.

„Phantastische Eltern hast du gehabt, ein Jammer, dass wir beide sie nie richtig kennen lernen konnten.“

Harry umarmte Ron kurz und sagte nur: „Danke Ron, es ist gut, dass du jetzt hier bei mir bist.“
Zuletzt geändert von Denkarius am Sa 02 Jun, 2007 10:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Queen of Shadow » Do 31 Mai, 2007 13:29

Genial, einfach Genial :D

Der Teil im Denkarium als Dumbledore von Lilly und James gesprochen hat gefällt mir sehr :wink: Bin schon ganz neugierig ob bzw. wann Harry sich mal die Erinnerungen seiner Eltern anschaut.
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Beitragvon Siria » Fr 01 Jun, 2007 13:30

Wow! Diese Kapitel ist dir mehr als gelungen. Ich bin wie Severa hin und weg! Finde kaum Worte...

Sehr schön hast du DD beschrieben. Er kam sehr authentisch rüber. Komlpiment. Ich glaube Rowling hätte es nicht besser machen können. So könnte wirklich der letzte Rat von Dumebledore an Harry lauten.

Ich finde es auch gut, dass du etwas über die Berufe von Lily und James gesagt hast. Und sie passen auch finde ich.

Ich hoffe wir können in den nächsten Kapitel einwenig mit Harry und Ron in den Erinnerungen stöbern, bevor er sich Voldemort stellen muss.

SUPER! KLASSE! TOLL! BRILLIANT!

Liebe Grüße, Siria!
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Paradise
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Beitragvon Paradise » Fr 01 Jun, 2007 15:04

Wow! Das ist ein ganz tolles Kapitel geworden! Ich bin total begeistert!
*Schattenkind*

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Beitragvon 1349 » Fr 01 Jun, 2007 22:41

:shock: *boff* du steigerst dich aber auch von mal zu mal.
*freudig strahlend bis montag wartet*

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Beitragvon Denkarius » Sa 02 Jun, 2007 10:25

Danke schön! :D *von euren Kommentaren ganz gerührt bin*
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Beitragvon Krone » Sa 02 Jun, 2007 18:54

Sodala, nun muss ich mich wohl auch als begeisterter Leser deiner FF vorstellen...
Zuerst einmal: Wunderbar! Du hast es geschafft etwas zu schreiben, was ich hier sowas von vermisse :arrow: Snape in einem schlechten Licht! Als überzeugtes SAT-Mitglied muss ich das einfach mal loswerden, ganz große Extraklasse und wehe der Saftsack ändert sich nochmal...
Ansonsten muss ich ja sagen, dass du sehr einfallsreich bist und dir eine Menge einfallen lässt, bin ja mal gespannt was Harry noch so alles in den Erinnerungen entdeckt *gg* Und wie das mit der armen Familie Weasley weitergeht ist ja auch so eine Sache... Vor allem: Wie ehrgezig ist Wurmschwanz, der ja Harry gefolgt ist und weiß (?) wonach sie suchen...
Jaja, viele offene Fragen und ich bin gespannt wie die Antworten ausfallen werden...
Das wars jetzt mal vorerst...
"...Und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht!"

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