Moderator: Weltenrichter

[HP] Harry Potter und der Schatz der Geheimniswahrer (51)

Siria
Heldendiener
Weltenlos
Benutzeravatar
Geschlecht: Weiblich
Alter: 36
Registriert: 15.08.2005
Beiträge: 644
Wohnort: Köln

Beitragvon Siria » Fr 15 Jun, 2007 01:35

Es ist wahrscheinlich wirklich schwer sich vorzustellen, wie man selber handeln würde. Und die Situation war bestimmt nicht einfach. Trotzdem ist es schreklich, dass Molly und Arthur zurück bleiben mussten...

Ich überlege ide ganze Zeit welchen Grund es geben könnte diech zu zwingen schon früher ein Kapitel zu posten, mir fällt nix ein! *verdammt*

Muss ich wohl bis Montag "leiden" ;)
*Mitglied in der Gilde der Schattenkinder*

Leia
Weltenträumer
Weltenlos
Benutzeravatar
Geschlecht: Weiblich
Alter: 30
Registriert: 28.04.2006
Beiträge: 277
Wohnort: HOGWARTS^^

Beitragvon Leia » Mo 18 Jun, 2007 20:46

Hey Denki!
Postest du das neue Chap nocj heute. *ganz lieb guck*

Übrigens: Glückwunsch zu deiner neuen Position als TP... :wink:
~Proud to be a Ravenclaw~


-Bis zum 12. August im Urlaub-

Denkarius
Held des Dunkels
Welt des Dunkels
Benutzeravatar
Geschlecht: Männlich
Alter: 53
Registriert: 14.11.2005
Beiträge: 12583
Wohnort: Berlin

Beitragvon Denkarius » Mo 18 Jun, 2007 21:37

Hier das neue Kapitel heute, ist etwas länger geworden ^^
Da nun meine Vorräte allmählich aufgebraucht sind, muss ich erst wieder in meine Schreibstube verschwinden. Es kann also sein, dass das nächste Kapitel nicht am Donnerstag, sondern erst nächsten Montag kommt. Aber ich habe ja euch als Ghostwriter... :D

Ach übrigens, vielen Dank für eure lieben Kommis... habe mich sehr darüber gefreut!




Kapitel 35: Gute und schlechte Nachrichten

Es war ein wunderschöner Spätsommertag. Die Sonne hatte noch genug Kraft, dass man vor den Drei Besen und dem Eberkopf draußen im Freien sitzen konnte. Die Welt schien in Ordnung zu sein an diesem Samstag im September, am dem die Geschäfte von Hogsmeade zum ersten Mal seit langem voll waren vor lauter Schülern aus Hogwarts, die sich hier die Zeit vertrieben, durch die Straßen bummelten und fleißig in den Geschäften einkauften. Zwei ältere Schüler kamen gerade lachend aus dem Honigtopf und rempelten hier und da schon einmal einen anderen jüngeren Schüler zum Spass an.

„Hast du das Gesicht von der völlig verwirrten Hexe gesehen, als wir plötzlich im Raum neben ihr standen?“, sagte einer von ihnen.

„Ja, die hatte keinen blassen Schimmer, dass wir durch einen Geheimgang aus Hogwarts gekommen sind.“, antwortete ein anderer. „Wahrscheinlich dachte sie, wir wären appariert.“

„Genau. Ist doch wunderbar, wenn man so unauffällig und ganz unvermittelt hier in Hogsmeade aufschlagen kann.“ Der junge Mann mit der wilden Frisur blickte sich um. „So richtig tanzt der Bär hier heute aber noch nicht. Wo sind denn all die hübschen jungen Damen hin?“

„Vielleicht bei Derwish & Banges?“

„Kann sein. Sicher nicht in Zonkos Scherzartikelladen, der ist noch geschlossen und macht erst im Winter wieder auf.“

„Oh, schau mal, siehst du die große Rothaarige da hinten?“

„Hm, ja. Die hat unübersehbar gute Argumente. Die habe ich in Hogwarts aber noch nie gesehen.“

„Nein, ich glaube, sie arbeitet als Bedienung im Eberkopf. Ich frage mich, ob ich sie ansprechen soll und eine romantische Nacht mit ihr in der heulenden Hütte verbringen soll, aber was soll ich danach mit ihr tun?“

„Ich weiß es nicht. Ihr Gedächtnis verändern? Vielleicht fällt sie dann beim nächsten Mal wieder auf die gleiche Masche rein.“

Die beiden jungen Männer mussten gleichzeitig laut losprusten und schallend lachen. Auf der Straße drehten sich die Leute bereits nach ihnen um und musterten sie kritisch.

„Wo warten die anderen? In den Besen oder im Eberkopf?“

„Besen!“

„Schade. Mal sehen, ob sie wenigstens einen anständigen Tisch freigehalten haben, wo uns die Damen der Schöpfung in voller Schönheit bewundern können“, sagte James erwartungsvoll.

„Ich denke schon“, antwortete Remus Lupin „wenn sie rechtzeitig da gewesen sind, sollte das kein Problem sein. Aber wie ich Sirius kenne, hatte er sicher wieder etwas anderes im Kopf.“

„Ja“, sagte James, „das sieht ihm ähnlich. Und ich weiß auch schon was dem Schurken den Kopf verdreht hat“, sagte James und musterte breit grinsend sehr aufmerksam eine sehr hübsche, schlanke, brünette junge Frau mit rehbraunen Augen, die ihm aus der Richtung der drei Besen mit einem kurzen Sommerkleid und hohen Absatzschuhen entgegen kam.

„Pass auf, dass dir die Augen nicht rausfallen, Krone!“ Remus und James mussten wieder lachen und ernteten dafür von der jungen Frau, die offenbar gemerkt hatte, dass es um sie gegangen war, ein verlegenes Lächeln.

Plötzlich rief Remus Lupin: „Hey, da sitzen sie doch schon! Der Tisch ist nicht schlecht, so weit vorne haben wir lange nicht gesessen. Da hast du ihm wirklich Unrecht getan, James.“

Remus und James schritten auf den Tisch zu, an dem Peter Pettigrew, Sirius Black und ein dritter junger Mann saßen.

„Wer mag der dritte Mann am Tisch sein?“, flüsterte Ron Harry leise zu. Der zuckte wortlos mit den Schultern.

Nach einer herzlichen Begrüßung setzten sich Remus und James zu Sirius vor den Tisch in die Sonne, damit sie die auf dem Weg entlang laufenden Personen perfekt beobachten und mit frechen Kommentaren bedenken konnten. Peter und der Unbekannte saßen etwas weiter zurückversetzt am anderen Ende des Tisches. Sie bestellten eine Runde Butterbier und genossen die angenehm warmen Sonnenstrahlen. Peter und der Fremde schienen sich vertieft über etwas zu unterhalten. Der Fremde öffnete nun seine Tasche, holte ein Büchlein heraus und schien sich etwas zu notieren.

„Schade, dass wir nicht verstehen können, was die reden.“, sagte Harry.

„Warum denn? Ich finde die Sprüche von Sirius und deinem Vater köstlich. Ich mach mir gleich in die Hose vor Lachen!“, sagte Ron mit tränenden Augen.

„Ja, aber mich interessiert im Moment irgendwie eher dieser Unbekannte, der mit Wurmschwanz heimlich in der Ecke sitzt. Der tut so, als hätte er etwas zu verbergen!“ Harry beobachtete die Szene mit den beiden noch eine Weile argwöhnisch, während Ron sich köstlich darüber amüsierte, wie sich James und Sirius die Pointen gegenseitig nur so zuspielten und auch Remus Lupin vor lauter Lachen kaum noch konnte.

Plötzlich fühlte Ron Harrys festen Griff an seinem rechten Oberarm. „Komm jetzt, Ron. Ich muss etwas mit dir besprechen., denn ich weiß jetzt, wer der Unbekannte neben Wurmschwanz ist.“

„Ich äh, aber lass uns noch bleiben, von deinem Dad kann man wirklich noch eine Menge lernen.“

„Los, Ron, nun komm schon. Wir müssen gehen. Es ist wirklich wichtig.“

Wenige Augenblicke später fanden sie sich auf dem Boden neben dem Denkarium wieder. Ron fasste sich auf seinen Bauch. „Mensch Harry, hörst du, wie mir schon der Magen knurrt? Ich habe seit mehreren Tagen nichts gegessen und dann all den Leuten zuzusehen, wie sie in den drei Besen sich die Bäuche füllen und diese leckeren Düfte einzuatmen, das ist wirklich schwierig gewesen.“

„Stimmt. Wir müssen uns irgendwo her etwas zum Essen besorgen. Auch unsere Trinkflaschen sind inzwischen leer.“

„Wir hätten einen Hauselfen mitnehmen sollen“, sagte Ron lachend und formte mit seinen Händen um seinen Mund einen Trichter. „Doooobbbbyyyyy, Hilf uns, wenn du uns hören kannst: Wir hätten bitte gerne eine Schlemmerplatte für zwei Personen und Butterbier bis zum Abwinken!“, schrie Ron vor lauter Verzweiflung. Harry konnte sein Lachen nicht unterdrücken.

PENG!

„Sir Ron, sie haben nach Dobby gerufen?“

Harry und Ron hielten die Luft an. Wie aus dem Nichts stand plötzlich mitten im Raum der Hauself Dobby, dem Harry einst seine Socke und damit die Freiheit geschenkt hatte.

„Dobby!“, keuchte Harry und wich zurück „wo kommst du denn auf einmal her?“ Er traute seinen Augen nicht. „Du bist unsere Rettung! Wie konntest du uns hören?“

Dobby schaute ein wenig verlegen drein bei dieser Frage. „Nun, Professor Dumbledore hat sich in den vergangenen Jahren hin und wieder an diesen geheimen Ort hier zurückgezogen und Dobby gerufen. Deshalb gibt es von hier aus eine direkte Verbindung zur Küche von Hogwarts. Wir Hauselfen können es dort hören, wenn einer unserer Gebieter uns von hier aus ruft.“ Dobby blickte sich vorsichtig um.

„Das ist ein merkwürdiger Ort hier, alles dunkel und niemand weiß, wo dieser Ort genau liegt. Was hat euch denn nur an diesen geheimnisvollen Ort verschlagen und wie habt ihr ihn gefunden, Sir Harry?“

„Das ist jetzt nicht so wichtig, Dobby. Außerdem muss ich sagen, dass du keinen Gebieter mehr hast. Schon vergessen, dass du frei bist?“

„Oh nein, Sir Harry Potter. Wie könnte ich das je vergessen?“

„Hör zu, Dobby. Du darfst keinem auch nur ein Sterbenswörtchen davon erzählen, dass du uns hier gesehen hast, hörst du? Aber wir haben im Augenblick wirklich ein Problem, denn wir haben seit Tagen nichts gegessen und du bist nun unsere letzte Hoffnung, Dobby. Egal was, aber kannst du uns mit irgend etwas zum Essen und zum Trinken versorgen?“

„Natürlich kann ich das, Sir Harry!“, Dobby grinste und schnippte mit dem Finger. Im nächsten Augenblick war er mit einem Plopp verschwunden.

„Das glaube ich aber jetzt nicht!“, sagte Ron. „Harry, sag mir bitte, dass das gerade eben keine Fata Morgana und keine Halluzination war.“

„Nein, Ron“, sagte Harry ruhig. „Ich habe ihn auch gesehen und ich denke, er war echt und unser Hungerproblem wird bald gelöst sein. Aber bis Dobby wieder da ist, will ich dir noch schnell erzählen, warum ich dich so energisch aus der Erinnerung meines Vaters gezerrt habe.“

Ron blickte Harry erwartungsvoll an.

„Hast du das Notizbuch bemerkt, das der Unbekannte in den drei Besen aus seiner Tasche zog?“

„Du meinst, der mit dem Wurmschwanz die ganze Zeit geredet hat? Ja, ich habe gesehen, dass er eins aufgeschlagen hat und etwas hineingekritzelt hat.“

„Hast du auch gelesen, welche Initialen auf dem Buchdeckel eingestickt waren und wessen Werbung auf dem Kugelschreiber zu sehen war?“

Ron schüttelte mit dem Kopf.

„Es waren auf dem Buchrücken die Buchstaben R.A.B eingraviert und der Kugelschreiber trug das Wappen des Ladens von Borgins & Burkes aus der Nokturngasse.

Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr wird mir bewusst, dass Sirius zu der Verabredung in Hogsmeade einfach seinen Bruder mitgebracht hat. Ob dieser zum damaligen Zeitpunkt schon ein Todesser war und Pettigrew vielleicht dort an diesem Tage angeworben hat?“

„Möglich wäre es. Allerdings kann der Kugelschreiber auch aus dem Black’schen Familienbesitz stammen oder einfach nur ein Werbegeschenk gewesen sein. Im Übrigen war er damals wohl noch zu jung um schon etwas über die Horcruxe und ihre Bedeutung zu wissen.“

„Da magst du Recht haben.“, sagte Harry. „Jedenfalls wissen wir jetzt aber, wie Regulus Black aussieht, falls er uns noch einmal in einer der anderen Erinnerungen begegnen wird.“

PLOPP

Dobby war mit zwei großen Schlemmerplatten und einem mobilen Wasserspeier erschienen.

„Sir Harry wird stolz auf mich sein.“, quiekte der Hauself, „Dobby hat sein Möglichstes getan, damit ihr und Sir Ron heute Abend so richtig satt werdet. Butterbier habe ich nicht mitgebracht, das haben wir ja in Hogwarts nur bei besonderen Festen und Feiern. Dafür bringe ich euch diesen magischen Wasserspeier, der einem so viel Wasser spendet, wie man nur trinken mag und das überall, wohin man ihn mitnehmen mag, also auch hier unten an diesem geheimnisvollen Ort.“ Wieder blickte sich Dobby ängstlich um und fuhr im Flüsterton fort: „Damit werden Sir Harry und Sir Ron zumindest so schnell nicht mehr durstig sein. Und bei den Schlemmerplatten haben sich die Hauselfen aus Hogwarts wieder einmal selbst übertroffen. Da die meisten Schüler noch nicht wieder in Hogwarts sind, stand mir fast die gesamte Küche zur Verfügung. Ich hoffe es wird euch schmecken.“

„Danke Dobby!“ riefen Harry und Ron gleichzeitig. „Wahnsinn.“, stieß Ron hervor. „Das dürfte mit dem Hochzeitsbuffet meiner Mum locker mithalten.“

„Ähm, und noch etwas. Bevor ihr euch dem Essen widmet, sollte Sir Ron doch einmal zum Eingang der Höhle gehen, denn da erwartet ihn wohl eine ziemlich verstörte Eule.“

PENG

Schon war Dobby wieder verschwunden. Ron und Harry blickten sich verdutzt an.

„Ich hab so einen Hunger, da kann die Eule auch noch bis nach dem Essen warten.“ sagte Ron. Harry nickte und sagte. „Ja, ich bin auch zu hungrig. Ich werde erst mal was essen und dann kann ich ja gleich mal nachsehen.“

„Nein.“, sagte Ron entschieden. „Hast du denn nicht gehört, dass die Eule für mich ist?“

„Doch, hab ich. Aber ich muss doch mitkommen, da du alleine nicht das Gitter und die Tür aufbekommst, oder?“ Harry konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen und Ron schien das gar nicht zu amüsieren. Er schien sogar ein wenig eingeschnappt zu sein.

Sie machten sich über die verschiedenen Leckereien her, die Dobby aufgetischt hatte und genossen die Mahlzeit so richtig. Nach einiger Zeit stand Ron auf, nahm seinen Zauberstab in die Hand und blickte Harry auffordernd an. Die Teller waren noch halbvoll, doch schließlich gingen beide gemeinsam zum Gitter am Höhleneingang zurück. Als Harry es öffnete bemerkte er daneben sofort die große Schleiereule aus der Eulerei von Hogwarts mit dem Tagespropheten am Bein. Ron band wortlos die Zeitung vom Bein der Eule los und gab ihr einen Eulenkeks. „Du kannst gleich wieder zurückfliegen, ich habe keine neue Nachricht für dich.“, sagte Ron nur. Die Eule gab einen eigenartig klingenden Laut von sich, breitete missmutig die Flügel aus und verschwand zwischen den Bäumen des Waldes. Harry blickte sich noch einmal in alle Richtungen um, bevor sie wieder hinunter in ihr Versteck stiegen. Er konnte niemanden weit und breit entdecken, es war alles ruhig. Ron nahm die Zeitung in die Hand und während Harry das Gitter wieder verschloss, stieg Ron schon hinab in den Gang bis zum Versteck der Geheimniswahrer.

„Und? Wer hat uns denn nun geschrieben?“, wollte Harry wissen, als er für Ron die Holztür öffnete.

„Ich glaube, es war Hermine. Da steht: Für Ronald Weasley. Grüße aus dem Gemeinschaftsraum in Hogwarts, H.G.“

„Stimmt, das müsste Hermine sein. H.G. sind ihre Initialen und sie bezieht auch den Tagespropheten. Scheinbar will sie uns über die Neuigkeiten auf dem Laufenden halten, nachdem sie nun offenbar schon in Hogwarts angekommen sind. Immerhin geht es ihnen wohl gut und sie sind nicht in Gefahr.“

Ron setzte sich wieder an den gedeckten Tisch und mampfte munter weiter. „Ja, das ist doch wenigstens einmal eine gute Nachricht. Und ich bin mir hundertprozentig sicher, dass das die Handschrift von Hermine ist. Ich habe zu oft von ihr abgeschrieben, diese Handschrift werde ich mein ganzes Leben nicht vergessen!“ Ron lief ein wenig rot an, während er das sagte und Harry musste lachen.

„Geht mir ja genauso. Aber was steht denn nun so wichtiges im Tagespropheten? Hm, der ist zwei Tage alt, so lange war die Eule wohl unterwegs. Da muss irgendetwas drinstehen, was wir unbedingt lesen sollen.“, sagte Harry und nahm Ron die Zeitung aus der Hand. „Oh, hier ist ein Bericht über den Überfall bei der Hochzeit und mal sehen was auf der nächsten Seite...“ Harry blätterte um und verstummte schlagartig.

„Was? Nun sag schon!“, sagte Ron und schaute Harry neugierig von hinten über die Schulter. Als er las, was auf der Seite stand, klappte ihm die Kinnlade herunter und er starrte den Tagespropheten mit offenem Mund an. „Um Gottes Willen! Sind jetzt alle verrückt geworden? Das Ministerium sucht dich und setzt auf deine Ergreifung eine Belohnung aus? Sind die wahnsinnig?“

Harry setzte sich hin und legte die Zeitung beiseite. „Weißt du, was das bedeutet?“, sagte er mit tonloser Stimme, „ich kann nichts unternehmen, außer mich hier versteckt zu halten und zu hoffen, dass mich niemand findet. Dabei muss ich doch die Horcruxe finden und vernichten und auch noch diesen Schatz vor Voldemort schützen.“

„Richtig. Dann bleibst du hier und ich werde losziehen und nach den Horcruxen suchen. Ich werde dich auf dem Laufenden halten, Harry. Du kannst ja so lange die Erinnerungen hier durchstöbern, ob du noch irgendwelche Hinweise findest. Aber ich werde morgen aufbrechen.“

„Dann komme ich mit dir, ich kann hier doch nicht die ganze Zeit untätig herumsitzen.“

„Harry, das ist viel zu gefährlich. Dein Bild ist in allen Zeitungen, alle suchen nach dir. Du wirst von Kopfgeldjägern gejagt werden. Willst du, dass sie dich festnehmen und an die Todesser ausliefern? Dann sind wir alle verloren.“

Harry nickte. Beide saßen noch eine Weile beisammen und schwiegen. Ab und zu aßen sie noch etwas von Dobby’s Schlemmerplatten und überlegten, wo Ron am besten mit der Suche beginnen sollte. Kurz bevor Harry an diesem Abend zu Bett gehen wollte sagte er zu Ron: „Ich muss dauernd darüber nachdenken, was Ginny gerade macht. Jetzt wo sie in Hogwarts sind, da habe ich eine Idee.“

„Harry, du willst doch nicht etwa...“

„Warum nicht, ich will doch nur schauen, wo sie gerade stecken, ob sie schon im Schlafsaal im Bett liegen oder noch im Gemeinschaftsraum sitzen.“

Er zog die Karte des Rumtreibers aus seinem Umhang und tippte sie mit dem Zauberstab an. „Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin.“

Sofort erschien der Plan von Hogwarts auf dem Pergament. Im Schulleiterbüro sah Harry den Punkt mit dem Namen Minerva McGonagall auf und ab gehen. Sein Blick wanderte weiter nach rechts und er konnte auf einem Gang den Punkt von Argus Filch und noch etwas weiter rechts Rubeus Hagrid und Horace Slughorn in Slughorns Büro erkennen. Dann wanderte sein Blick zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum, wo er am Kamin die Namen Hermine Granger und Ginny Weasley sah. Auf Harrys Gesicht fiel ein zufriedenes Lächeln. „Sie sitzen im Gemeinschaftsraum am Kamin.“

Harry wollte die Karte schon wieder schließen, als er am Rand der Karte, in einem Bereich, wo keine Räume eingezeichnet waren, plötzlich drei weitere Punkte bemerkte. „Du Ron, d-d-d-das i-i-ist nicht m-m-möglich!“, stammelte er.

„Was ist nicht möglich? Dass sie jetzt im Gemeinschaftsraum sitzen?“

„Nein, ich meine, dass es nicht möglich ist, dass die Karte anzeigt, dass sich Severus Snape, Peter Pettigrew und Tom Riddle alias Lord Voldemort in Hogwarts befinden.“
Zuletzt geändert von Denkarius am Di 19 Jun, 2007 00:34, insgesamt 3-mal geändert.
Amo vitam, amo generem,
tamen quare sum sola.
Amo rosam, desidero pacem
tamen quare sum sola.

Leia
Weltenträumer
Weltenlos
Benutzeravatar
Geschlecht: Weiblich
Alter: 30
Registriert: 28.04.2006
Beiträge: 277
Wohnort: HOGWARTS^^

Beitragvon Leia » Mo 18 Jun, 2007 21:57

Toll ein Wunsch in erfüllung gegangen... *freu*

Tolles Kapitel. Sehr aufschlussreich.
Dobby ist mal wieder lustig :wink:

Schön das du in der Erinnerung auf R.A.B. eingehst.
Ich weiß nicht ob es absicht war, dasss die Erinnerung so plötzlich anfängt, ohne ne Einführung das es sich um eine handelt.

das Harry und Ron versuchen doch jetzt bestimmt die anderen zu warnen. Hab mich schon gewundert
Ganz schön fies an so ner Stelle aufzuhören^^ Na ja, gut Spannung aufrecht halten *grummel* :wink: :wink:

aufs nächste Kapitel wart,auch wenns erst am Montag kommt...

Leia
~Proud to be a Ravenclaw~


-Bis zum 12. August im Urlaub-

Denkarius
Held des Dunkels
Welt des Dunkels
Benutzeravatar
Geschlecht: Männlich
Alter: 53
Registriert: 14.11.2005
Beiträge: 12583
Wohnort: Berlin

Beitragvon Denkarius » Mo 18 Jun, 2007 22:06

Leia hat geschrieben:Ich weiß nicht ob es absicht war, dasss die Erinnerung so plötzlich anfängt, ohne ne Einführung das es sich um eine handelt.


War es. ich lasse meine Leser am Anfang gerne mal im Unklaren, was sich grade wo abspielt ^^ und ich höre gerne an spannenden Stellen auf, das müsstest du ja langsam bemerkt haben...

Trotzdem danke für den Kommi.
Amo vitam, amo generem,
tamen quare sum sola.
Amo rosam, desidero pacem
tamen quare sum sola.

Leia
Weltenträumer
Weltenlos
Benutzeravatar
Geschlecht: Weiblich
Alter: 30
Registriert: 28.04.2006
Beiträge: 277
Wohnort: HOGWARTS^^

Beitragvon Leia » Mo 18 Jun, 2007 22:25

Gern geschehn^^
Danke für die schnelle Antwort :lol:
~Proud to be a Ravenclaw~


-Bis zum 12. August im Urlaub-

Siria
Heldendiener
Weltenlos
Benutzeravatar
Geschlecht: Weiblich
Alter: 36
Registriert: 15.08.2005
Beiträge: 644
Wohnort: Köln

Beitragvon Siria » Di 19 Jun, 2007 02:00

„Wir hätten einen Hauselfen mitnehmen sollen“, sagte Ron lachend und formte mit seinen Händen um seinen Mund einen Trichter. „Doooobbbbyyyyy, Hilf uns, wenn du uns hören kannst: Wir hätten bitte gerne eine Schlemmerplatte für zwei Personen und Butterbier bis zum Abwinken!“, schrie Ron vor lauter Verzweiflung. Harry konnte sein Lachen nicht unterdrücken.


Diese Stelle ist einfach nur genial! Gaaaaanz dickes Lob dafür!!!

Schön, dass nun endlich die lang ersehnte Erinnerung aufgetaucht ist :)

An dieser Stelle möchte ich nochmal erwähnen, dass du hier eine wirklich wundervolle FF auf die Beine stellst! Dein Einfallsreichtum kennt keine Grenzen und darüber bin ich sehr froh!

Die Idee mit der Karte und der damit zusammenhängenden Entdeckung der Todesser- einfach genial!

Sehr schade, dass es Harry so schnell hatte aus der Erinnerung zu gehen, ich hätte vermutet, dass er gefesselt ist seinen Vater und Sirius zu beobachten... Aber vielleicht ist ihm auch einfach zu bewusst wie wichtig es ist die Horcruxe zu finden.

Das mit R.A.B fand ich auch klasse. Hoffentlich kommt noch mehr!

Ich hoffe sehr, dass du schon am Donnerstag weiter machst, denn danach bin ich in Urlaub ;)

Liebe Grüße!
*Mitglied in der Gilde der Schattenkinder*

Krone
Lichttänzer
Welt des Lichts
Benutzeravatar
Geschlecht: Männlich
Alter: 37
Registriert: 26.07.2005
Beiträge: 1922
Wohnort: Nähe Kaiserslautern

Beitragvon Krone » Di 19 Jun, 2007 09:33

Ja, göttlichstens gemacht, wenn schon Luna nicht auffindbar ist und es ihnen sagt, dann weiß jetzt zumindest Harry Bescheid... Schon als er die Karte des Rumtreibers auspackte dachte ich mir: Voldemort wo ist er? Vor allem hättest du es nicht eingebaut wäre das ein Riesenkritikpunkt von mir gewesen, aber so wirds jetzt erst richtig spannend/interessant... Super toll und wann geht's weiter? *gg*
"...Und man siehet die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht!"

Denkarius
Held des Dunkels
Welt des Dunkels
Benutzeravatar
Geschlecht: Männlich
Alter: 53
Registriert: 14.11.2005
Beiträge: 12583
Wohnort: Berlin

Beitragvon Denkarius » Di 19 Jun, 2007 09:49

Also, ich muss schon sagen, so langsam macht ihr mich ein wenig verlegen... :oops:

Danke schön! Ich verspreche, dass ich so schnell weiterschreiben werde, wie ich kann. Freue mich aber nun erstmal auf eure Werke am Donnerstag... :D
Amo vitam, amo generem,
tamen quare sum sola.
Amo rosam, desidero pacem
tamen quare sum sola.

Wachtel
Gelegenheitsdieb
Welt des Dunkels
Benutzeravatar
Geschlecht: Weiblich
Alter: 33
Registriert: 26.06.2006
Beiträge: 1347
Wohnort: Euskirchen

Beitragvon Wachtel » Di 19 Jun, 2007 11:07

Heey Denkarius


Ich bin durch!
Nachdem du mich ja gestern dazu bewegt hast nicht aufzugeben, hab ich deine FF einem rutsch durchgelesen.
Ich konnte nämlich nicht mehr aufhören. ^^

Dies ist die allerste HP-Fortsetzung die ich durchgelesen hab, oder zumindest bis an den heutigen Stand.
Ich lese normalerweise mehr Rumtreiber-FFs.

Aber nun zum eigentlichen Thema meines Kommentares. Deiner FF!
Ich finde du baust alles logisch und sehr gut nachvollziehbar auf!
Dein Schreibstil ist klasse!
Am anfang habe ich richtig mit Draco mit gefiebert und ich finde es total toll das Pete so oft vorkommt.
Ich mag Wurmschwanz nämlich...*in deckung geh*
Als Harry zum ersten Mal an Lilys und James Grab kam fand ich das irgendwo rührend. Und das Pete neben ihnen Begraben ist, ist ne sau intressante Idee.

Ja mir gefällt deine FF vl auch deshalb so gut weil man durchkleine Szenen, doch noch das Gefühl hat die Rumtreiber wären irgendwie da.
So kommt es mir zumindest vor.

Die Sache mit dem Medaillion und R.A.B hast du super gut erklärt echt!
Ich dachte nur Wow die ganzen Zusammenhänge, echt fantastisch!
Anfangs hab ich auch richtig mit Narzissa mit gelitten....sie tat mir irgendwo so leid.

Und die Hochzeit war klasse echt! Ich hab mich tierisch für Neville gefreut, als sein Vater wieder zurück kam.
Und irgendwo ist es verständlich das er sich darüber mehr freut, als das er darüber trauert das seine Mum gegangen ist.
Denn ich denke in all den Jahren in dennen er bei seiner Großmutter gelebt hat, hat er innerlich doch schon irgendwo damit abgeschlossen das er die Person die seine Eltern einst waren nie kennenlernen wird, das sie weg sind.
Ok ein gewisser Hoffnungsschimmer bleibt sicher irgendwo, aber seid so langer Zeit?

Und dann Fleur...der Arme Bill. Aber in dem Mopment war ich nur froh das es nicht ihn sondern sie erwischt hat. Er ist nämlich sowas wie mein Lieblingsweasly.
Und das Ministerium ist einfach nur zu blöd! *aufreg* *kopfauf die tastaturhau*

Bin mal gespannt was es mit dem Schatz der Geheimniswahrer auf sich hat und wie es weiter geht.



Liebe grüße,


Wachtel
*Secretkeepers* *Vergils little Striga*

*Devil may cry* *My bloody journey has reached a close*

Bild

Queen of Shadow
Held des Lichts
Weltenlos
Benutzeravatar
Geschlecht: Weiblich
Alter: 54
Registriert: 13.02.2006
Beiträge: 13589
Wohnort: Gruft in Göppingen

Beitragvon Queen of Shadow » Di 19 Jun, 2007 22:14

Wieder einmal ein geniales Kapitel :D

Am Anfang muß ich zugeben, war ich etwas vewirrt ob ich die FF verwechselt habe :lol:

James, Sirius usw. dann Harry und Ron, klar die Erinnerungen der Eltern *gg*
Bild
~~~Stellvertr. Gilden-Meisterin in der Gilde der Schattenkinder~~~
°~°~° Drittklässler in Muggelkunde °~°~°
~ You can be the Bubbles, I'll be your Dracula ~

1349
Weltenkämpfer
Welt des Dunkels
Benutzeravatar
Geschlecht: Männlich
Alter: 37
Registriert: 24.01.2007
Beiträge: 7285
Wohnort: Kamenz

Beitragvon 1349 » Mi 20 Jun, 2007 16:48

Ahhh wunderbares Kapitel Denki :D . Ja die Sprüche von James und Sirius haben auf jeden Fall was, da musst ich auch mehr als einmal Lachen ;).
Mal sehen was der gute Harry nun macht, da er weiß das er gesucht wird und weiß wer sich da in Hogwarts versteckt :mrgreen:
Und stell dir vor diesmal kann ich sogar Kritik anbringen, auch wenn es nichts ist was einen irgendwie stört ^^

Denkarius hat geschrieben:

Ich habe seit mehreren Tagen nichts gegessen und dann all den Leuten zuzusehen, wie sie in den drei Besen sich die Bäuche füllen und diese leckeren Düfte einzuatmen, das ist wirklich schwierig gewesen.“



Es doch nur ne Errinerung, also dürfte Ron doch garnichts riechen von dem ganzen leckeren Essen oder ;) ?
Naja das wärs schon wieder mit der Kritik :lol: . Toll oder :roll: ?
Naja egal ^^.
Dann verschanz dich mal schön in deiner Schreibstube um uns wieder mit schönen neuen Teilen beglücken zu können ;)

Denkarius
Held des Dunkels
Welt des Dunkels
Benutzeravatar
Geschlecht: Männlich
Alter: 53
Registriert: 14.11.2005
Beiträge: 12583
Wohnort: Berlin

Beitragvon Denkarius » Mi 20 Jun, 2007 17:51

Vielen dank für eure lieben Kommis...

@Andre: Ich weiss auch nicht, ob man in Erinnerungen riechen kann, ich war noch nie in einer, wenn nun James aber ein Genussmensch war und sich an diese Gerüche nun besonders gut erinnern kann, warum soll man in Erinnerungen dann nicht riechen können, wenn man doch sehen und hören kann?

Nunja, vielleicht könnte man die Bücher daraufhin nochmal durchsehen, ich meine, Harry hätte im Haus der Gaunts und in dem Waisenhaus von Tom Riddle auch mal den einen oder anderen Geruch wahrgenommen.

Und wenn es doch nicht so ist, dann kann ich mit dem Fehler gut leben^^
ich gebe aber zu, dass ich beim Schreiben auch überlegt habe, ob das geht oder nicht. :lol: Tja, es passte halt einfach zu gut. :P
Amo vitam, amo generem,
tamen quare sum sola.
Amo rosam, desidero pacem
tamen quare sum sola.

Siria
Heldendiener
Weltenlos
Benutzeravatar
Geschlecht: Weiblich
Alter: 36
Registriert: 15.08.2005
Beiträge: 644
Wohnort: Köln

Beitragvon Siria » Fr 22 Jun, 2007 11:23

Schade, dass gestern kein neus Cap on gestellt wurden ist :(

Ich bin jetzt erst mal in Urlaub, also nicht wundern wenn ich 2 Wochen kein Kommi hier lasse ;)

Wenn ich wieder da bin hab ich ja wieder einiges zu lesen *freu*

Bis dann, Denkarius, und mach weiter so!
*Mitglied in der Gilde der Schattenkinder*

Denkarius
Held des Dunkels
Welt des Dunkels
Benutzeravatar
Geschlecht: Männlich
Alter: 53
Registriert: 14.11.2005
Beiträge: 12583
Wohnort: Berlin

Beitragvon Denkarius » Mo 25 Jun, 2007 10:07

Danke für eure Geduld, habe es gerade so bis heute geschafft, ein neues Kapitel fertig zu stellen. Viel Spass dabei...


Kapitel 36: Nagini’s Ausflüge

Severus Snape war seit Tagen damit beschäftigt in der kalten und verlassenen Kammer des Schreckens flaschenweise Vielsafttrank zu brauen. Ihm erschloss sich noch nicht der Sinn und Zweck dieser spontanen und aus seiner Sicht völlig übereilten Aktion. Er hatte schon längere Zeit nicht mehr unter derart spartanischen und primitiven Bedingungen gearbeitet und dazu noch beachtliche Mengen eines komplizierten Trankes hergestellt und das, obwohl sein komplett eingerichtetes Büro und Labor hinter den dicken Mauern des Schlosses nur wenige Meter entfernt zum Greifen nahe waren. Doch der dunkle Lord hatte diesen Befehl gegeben und duldete auch von ihm keinen Widerspruch.

Mit Lord Voldemort selbst und mit Wurmschwanz hatte er in den vergangenen Tagen seit ihrer Ankunft in Hogwarts kaum ein Wort gewechselt. Wurmschwanz wagte es nicht, den dunklen Lord mit Fragen zu löchern, wie es weitergehen würde und der dunkle Lord selbst war die meiste Zeit mit Nagini allein. Voldemort wusste sehr viel über Snape, aber er wusste nicht, dass er sich über die Jahre im Selbststudium heimlich Grundkenntnis in Parsel angeeignet hatte. Da das ein äußerst mühsames Unterfangen war, an dem vor ihm schon so manche namhafte Zauberer und Hexen bitter gescheitert waren, hatte er nie besondere Hoffnungen in das Gelingen seines Vorhabens gesetzt. Wie ungerecht war es da, dass dem Sohn des arrogantesten und überheblichsten seiner früheren Mitschüler diese Gabe einfach mit in die Wiege gelegt worden ist?

Zumindest reichten Snapes Parsel-Kenntnisse aus, um hin und wieder ein paar von den Wortfetzen zwischen dem dunklen Lord und Nagini aufzuschnappen und deren Sinn und Hintergrund zu verstehen. Zwischendurch war Nagini immer wieder einige Stunden nicht in der Kammer des Schreckens gewesen, und Snape vermutete, dass sie durch den verbotenen Wald streunen und für den dunklen Lord die Lage ausspähen würde.

„Severus?“

Snape schnellte herum. Hinter ihm stand Wurmschwanz und blickte ihn an.

„Ja? Was gibt es, Peter?“

„Der dunkle Lord wünscht uns beide zu sehen.“

Snape nickte und erhob sich von seinem Schemel. Mit dem Zauberstab deutete er kurz auf die Flamme unter seinem Kessel, die daraufhin erheblich kleiner wurde und nur noch gemütlich vor sich in flackerte. Snape folgte Wurmschwanz durch die Gänge hin in die Halle, in der die Lehrer vor ein paar Jahren den toten Basilisken gefunden hatten. Dort stand nun Voldemort und neben ihm lag Nagini.

„Da seid ihr ja endlich!“, sagte der dunkle Lord ungeduldig, „seit drei Tagen sind wir nun hier in Hogwarts und ich fühle mich schon wieder ganz wie zu Hause. Nun, da übermorgen die Schüler hier zum neuen Schuljahr erwartet werden, müssen wir uns allmählich auf die Dinge einstellen, die auf uns zukommen. Wie von mir geplant, ist unser Eindringen hier bislang fast unbemerkt geblieben. Ihr habt euch nicht verhört, ich sagte ‚fast’. Denn zwei Personen, ein Zentaur und ein Mädchen, haben uns am Rande des verbotenen Waldes heimlich beobachtet und verstecken sich nun tiefer im verbotenen Wald. Nagini hat mir gesagt, dass der Zentaur von seiner Herde ausgestoßen wurde und seit einiger Zeit ganz auf sich allein gestellt ist, ist das nicht tragisch?“

Snape holte tief Luft. Er wusste, dass es sich dabei nur um Firenze handeln konnte, doch wer konnte nur dieses Mädchen in seiner Begleitung sein?

„Normalerweise habe ich großen Respekt vor Zentauren,“ fuhr der dunkle Lord fort „weil sie in der Gruppe stark, engagiert und oft unberechenbar sind, ganz zu schweigen von ihren doch bemerkenswert überdurchschnittlichen magischen Fähigkeiten. Es heißt, sie hätten eine außerordentliche Begabung, was die Wahrsagerei angeht. Doch sollte mich wirklich ein einzelner, von seiner Herde verstoßener Zentaur ängstigen? Ehrenwert, wie er versucht, dieses Mädchen zu schützen und vor uns zu verstecken. Aber ich frage euch: Gibt es bessere Opfer für uns als diese beiden Personen?“

Voldemort sagte leise etwas zu Nagini. Snape konnte nur den letzten Teil verstehen, der soviel bedeutete wie „...richte dabei nicht ein zu großes Chaos an. Und pass auf, dass dich niemand sieht.“

Wurmschwanz traute sich nicht, etwas zu erwidern und wollte sich schon abwenden, als der dunkle Lord abermals zu sprechen begann.

„Warte“, fuhr er fort. „Ich bin noch nicht fertig. Um möglichst effektiv und zum besten Zeitpunkt zuzuschlagen, müssen wir von Zeit zu Zeit wissen, was im Schloss passiert. Wurmschwanz?“

Pettigrew blickte überrascht auf und sah direkt in Voldemorts kalte Augen. Dessen Blick durchbohrte ihn und begann seinen Geist nach fremdem und zweifelndem Gedankengut abzusuchen. Wurmschwanz hasste dieses Gefühl, war aber bereit, es für seinen Herrn zu ertragen. „Ja, mein Herr?

„Du hast die ehrenwerte Aufgabe, als Ratte die Lehrer und Schüler von Hogwarts auszuspähen und Informationen darüber zu sammeln, was im Schloss vor sich geht. Damit hast du ja ausreichend Erfahrung, würde ich meinen, nicht wahr Wurmschwanz?“

Er nickte.

„Und wenn dir Potter über den Weg laufen sollte, dann erhalte ich darüber unverzüglich deine Meldung, ist das klar?“

„Natürlich, mein Lord.“

„Also gut. Dann an die Arbeit. Und pass auf, dass du nicht bei den Hauselfen im Kochtopf landest.“

Snape und Wurmschwanz drehten dem dunklen Lord den Rücken zu und auch Nagini setzte sich in Bewegung. Severus Snape sah seine Vermutung bestätigt, dass es irgendwo noch einen zweiten Ausgang aus der Kammer des Schreckens geben musste. Einen Ausgang, der direkt ins Freie führen musste. Wie sonst wäre es möglich, dass Nagini in den verbotenen Wald gelangen konnte? Sie wird wohl kaum den Weg durch die Gänge des Schlosses genommen haben.

Vor fünf Jahren, als Snape mit Dumbledore hier unten aufgeräumt und alles abgesucht hatte, da haben sie einen derartigen geheimen Ausgang vergeblich gesucht. Dennoch musste es ihn wohl geben. Rechts neben sich nahm Snape wahr, dass Peter’s Gestalt, langsam die einer Ratte annahm.

Snape dachte noch einen Moment an Firenze und daran, dass er und dieses unbekannte Mädchen es jetzt mit Nagini zu tun bekommen würden. Eigentlich konnte er nichts gegen Firenze sagen, er war im vergangenen Jahr ein sehr zuverlässiger Kollege gewesen und war absolut loyal Dumbledore gegenüber. Dass er gerade deshalb von seiner Herde verstoßen wurde, das hatte Snape eben besser nicht erwähnt.

Im nächsten Moment saß er schon wieder vor seinem Kessel und fachte das Feuer unter dem Kessel wieder an. Er fluchte, dass er nicht über seine viel bessere Ausrüstung verfügte.

~


Tagesprophet vom 31. August

Rätselhafte Funde

„An zwei verschiedenen Orten sind gestern grausame Entdeckungen gemacht worden. In London vor der Telefonzelle, die als Zugang zum Zaubereiministerium bekannt ist, wurde die Beauxbaton-Absolventin Fleur Delacour gestern früh tot aufgefunden. Offenbar wurde sie von den Todessern ermordet, die sie vor ein paar Tagen auf ihrer eigenen Hochzeitsfeier gekidnappt hatten. Weiter in der Gewalt der Entführer sind ihr Bräutigam Bill Weasley, sowie dessen Eltern und zwei seiner Brüder. Ein Lebenszeichen der Geiseln liegt bislang nicht vor. Die Entführer fordern die Auslieferung des Hogwartsschülers Harry Potter im Austausch für die Geiseln (wir berichteten). Offenbar war es ihnen mit der Drohung, die Geiseln nach und nach zu töten, Ernst, wie der Mord an Miss Delacour zeigt.

Weitaus mysteriöser erscheint da der Fund der zweiten Leiche am gestrigen Tage. Im sogenannten verbotenen Wald in der Nähe der Zaubererschule Hogwarts wurde vom Wildhüter Rubeus Hagrid gestern in den frühen Morgenstunden der Leichnam des Zentaurs Firenze gefünden. Nach den Angaben des Wildhüters war der Zentaur übel zugerichtet und muss offenbar von einer sehr aggressiven magischen Kreatur angegriffen worden sein. Nicht auszuschließen ist auch, dass Teile der ehemaligen Herde des Zentaurs für diese grausame Tat verantwortlich sind, denn nach den Angaben des Wildhüters ist Firenze vor einigen Monaten aus der Herde ausgeschlossen worden, weil er sich auf Bitten des inzwischen verstorbenen Schulleiters Albus Dumbledore dazu bereit erklärt hatte, die Hogwartsschüler zu unterrichten. Morgen werden in Hogwarts Hunderte von Schülern zum Beginn des neuen Schuljahres erwartet. Minerva McGonagall, kommissarische Schulleiterin von Hogwarts erklärte abermals, dass die Sicherheit im Schloss gewährleistet sei und was immer dort im verbotenen Wald geschehen sei, würde keinen Einfluss auf die Sicherheit des Schulbetriebs nehmen.

Wer den ermordeten Zentauren Firenze und den wegen des Mordes an Dumbledore gesuchten Professor Snape im kommenden Schuljahr ersetzen soll war bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht bekannt.“

„Firenze tot? Hier ganz in unserer Nähe? Und Hagrid hat ihn gefunden und uns nichts erzählt? Und Fleur auch noch? Ich meine, gemocht habe ich sie ja nun wirklich nicht. Aber das hat sie nun wirklich nicht verdient. Wo sie doch meinen Bruder heiraten wollte.“ Ginny war völlig durcheinander.

„Zeig mal her!“, sagte Hermine. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die anderen Zentauren Firenze umbringen würden. Hoffentlich hat Grawp da nichts damit zu tun.“

„Warum sollte Grawp sich mit Firenze streiten oder ihn umbringen?“

„Naja, wenn er einmal in Fahrt ist und sich über etwas ärgert, dann hält ihn so schnell nichts auf, auch nicht Firenze.“

„Hmm. Trotzdem glaube ich da nicht daran.“ Ginny schüttelte den Kopf und kämpfte mit den Tränen. "Viel mehr Sorgen mache ich mir um meine Brüder und um meine Eltern und natürlich um Harry. Wo sie wohl alle gerade sind und wie mögen sie sich fühlen.“

Die Tür vom Gryffindor-Gemeinschaftsraum schwang auf und Rubeus Hagrid trat hinein.

„Oh, Hagrid. Da bist du ja. Wir wollten dich sowieso heute noch besuchen kommen.“, sagte Hermine. Hagrids Blick fiel auf den Tagespropheten. „Hallo. Ihr habt es also schon erfahren. Armer Firenze so ein feiner Kerl. Es ist mir ein absolutes Rätsel. Wer tut denn nur sowas?“

„Vielleicht die anderen Zentauren, die ihn aus der Herde getrieben haben? Die Zeitung hat so etwas vermutet.“, sagte Ginny vorsichtig.

„Nein, das würden sie nicht tun. Nicht so. Firenze wurde von einem Ungeheuer zu Tode gebissen. Er ist davongelaufen, doch das Vieh war schneller und hat ihn von hinten verschlungen."

„Du Hagrid.“, Hermine zögerte, „bist du sicher, das Grawp da nichts damit zu tun hat?“

„Um Gottes Willen, Hermine!“, sagte Hagrid entrüstet. „Niemals wäre Grawp zu einer so entsetzlichen Tat auch nur fähig. Er ist übrigens gar nicht mehr auf den Ländereien von Hogwarts, denn ich habe ihn in den Ferien in seine Heimat zurückgebracht.“

Hermine und Ginny nickten stumm. „Aber wer ist es dann gewesen?“, fragte Ginny schulterzuckend.

„Ich weiß es nicht, aber sicher bedeutet das alles nichts Gutes." Hagrid hielt kurz inne. "Und das Schlimmste an allem wisst ihr ja noch gar nicht, weil wir das den Reportern vom Tagespropheten nämlich gar nicht gesagt haben.“

Hermine blickte auf „Was denn? Nun erzähl schon, Hagrid!“

Hagrid blickte die beiden Mädchen traurig an. „Neben dem Leichnam von Firenze, da haben wir auf der Erde die kaputt getretene Brille von Luna gefunden. Aber von Luna selbst fehlt jede Spur.“
Amo vitam, amo generem,
tamen quare sum sola.
Amo rosam, desidero pacem
tamen quare sum sola.