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[HP] Harry Potter und der Schatz der Geheimniswahrer (51)

Queen of Shadow
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Beitragvon Queen of Shadow » Mo 25 Jun, 2007 10:45

Ich wiederhole mich immer wieder gerne :wink:

Ein geniales Kapitel wieder :D

Armer Firenze :?
Hoffentlich konnte Luna abhauen vor Nagini.

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Beitragvon Leia » Mo 25 Jun, 2007 16:35

Ja wirklich toll...

Hoffentlich ist Luna nichts passier!!!!
Der arme Firenze, hat bestimmt Luna beschützt.
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Beitragvon Denkarius » Do 28 Jun, 2007 21:47

Danke für die lieben Worte. Grade noch so am Donnerstag kommt das nächste Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch.



Kapitel 37: Auf der Suche

Drei Tage und Nächte waren Remus Lupin und Frank Longbottom seit der Begegnung mit den Dementoren unterwegs gewesen und seit zwei Tagen hatten sie die Moorlandschaft verlassen und den Gebirgszug erreicht, hinter dem Remus den Wanderer vermutete. Ihm war freilich bewusst, dass es der Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleich kommen würde, was er sich vorgenommen hatte, doch was sonst blieb ihm übrig? In einer Woche würde es Vollmond sein und seinen Trank hatte er nicht mitgenommen, so dass er eine Verwandlung in einen Werwolf in dieser Zeit nicht wird vermeiden können. Remus hasste diese unfreiwillige Verwandlung mehr als irgend etwas anderes in seinem Leben, und durch seinen Trank mit dem Gegenmittel gelang es ihm meistens, sie zu unterdrücken. Er war sich nicht ganz sicher, ob Frank davon wusste, dass Remus ein Werwolf war. Er hatte beschlossen, ihm das in jedem Falle noch rechtzeitig mitzuteilen, falls sich ihre Suche bis zur nächsten Woche hinziehen würde.

„Nach wem genau suchst du eigentlich, Remus? Und warum?“, fragte Frank, während sie einen recht langen Anstieg hinauf stiegen. „Unter dem Namen ‚der Wanderer’ kann ich mir nämlich überhaupt keine Person konkret vorstellen.“

„Sachte.“, sagte Lupin. „Alles zu seiner Zeit. Er wäre heute seit langem tot oder in Askaban, wenn wir ihm damals nicht geholfen hätten. Er musste einfach untertauchen und Sirius Black, Albus Dumbledore und ich haben ihm dabei geholfen.“

„Heißt das, es ist jemand, den alle Welt für tot hält?“ Frank zog seine Stirn in Falten.

„Du wirst es bald sehen.“, sagte Lupin. „wenn wir ihn finden. Wenn nicht, würde dich die Geschichte nur unnötig belasten und deshalb erzähle ich sie dir erst, wenn es soweit ist.“

Frank war durch diese Äußerung von Remus zwar ein wenig gekränkt, versuchte aber, ihn dennoch zu verstehen. Wortlos stiegen beide eine Weile nebeneinander her weiter den Berg hinauf. Die Sonne stand nun fast senkrecht am Himmel, es musste kurz nach der Mittagszeit sein. Auf Franks Vorschlag hin legten sie wie um diese Zeit üblich, eine kurze Rast ein.

„Woher kennst du dich hier so gut aus?“, fragte er Remus schließlich.

„Einerseits aus der Zeit damals, als wir den Wanderer regelmäßig besucht und mit neuesten Informationen aus der Zaubererwelt versorgt haben, aber andererseits habe ich hier auch einmal einige Jahre lang gelebt, und zwar kurz nach den Ereignissen um deine Frau und dich und um James und Lily Potter.“ Remus machte eine Pause und blickte Frank nachdenklich an. „Ich muss dir nun etwas sehr Wichtiges sagen, Frank. Kannst du ein Geheimnis für dich behalten? Obwohl, eigentlich ist es seit ein paar Jahren kein wirkliches Geheimnis mehr. Nicht, seitdem ich in Hogwarts als Lehrer entlassen worden bin, aber daran wirst du dich ja sicher nicht erinnern können.“

Frank schüttelte langsam mit dem Kopf. „Du warst einmal Lehrer in Hogwarts? Ist das dein Ernst? Und wie konnte man dich nur entlassen? Ich könnte mir kaum einen besseren Lehrer vorstellen!“

Lupin lachte. „Ja, ich war in Hogwarts als Lehrer, aber nur ein Jahr lang, danach war der Druck des Ministeriums und des Tagespropheten auf Dumbledore zu groß.“

„Welcher Druck?“

„Der Druck, den die Entrüstung der Eltern ausgelöst hatte, als sie erfuhren, dass ihre Kinder in Hogwarts ein Jahr lang von einem Werwolf unterrichtet worden sind.“ Lupin lächelte geheimnisvoll und Frank Longbottom musterte ihn überrascht.

„Willst du damit sagen...?“

„Ja, genau das wollte ich dir sagen. Ich bin ein Werwolf und zwar schon sehr lange. Ich habe im Augenblick keinen Trank zur Unterdrückung der Verwandlung in meinem Gepäck und ab nächster Woche musst du in einigen Vollmondnächten damit rechnen, dass ich mich in eine wilde Bestie verwandle, falls wir dann so klares Wetter haben wie jetzt.“

Frank schluckte und blickte Remus mit ernster Miene an.

„Ich dachte mir, es ist besser, wenn du es vorher weißt,“, fuhr Remus fort, „denn wenn ich erst einmal verwandelt bin, werde ich dich nicht erkennen und dich im Zweifel beißen oder sonst verletzen, wenn du dich nicht gegen mich schützt.“

„Danke, Remus. Wie lange bist du schon...?“

„Seit wann ich ein Werwolf bin? Schon sehr lange. Ich wurde als Kind gebissen und zwar von Fenrir Greyback. Er bevorzugt es ja immer wieder, unschuldige Kinder zu beißen.“

„Dieses Schwein. Ich habe ihn schon damals als Auror immer gejagt. Kaum ein Werwolf ist so aggressiv und böse gewesen wie er. Aber du hast offensichtlich Glück gehabt. Nicht alle seiner Opfer ließ er damals überleben, egal ob als Werwolf oder nicht.“

Lupin nickte. „Ich weiß. Schau mal, Frank. Dort oben,“, Remus Arm deutete den steilen Hang hinauf, „dieser Felsvorsprung da. Kannst du den erkennen?“

„Ja. Ich sehe ihn.“

„Von dort aus geht ein Weg hinab in die dahinter liegende Schlucht. In dieser Schlucht, habe ich vor vielen Jahren gelebt, nachdem alle meine Freunde nach dem Fall von Voldemort plötzlich entweder tot waren, oder für tot gehalten wurden und Sirius in Askaban festsaß. Es gibt in der Schlucht ein paar Höhlen und sogar eine kleine Hütte für Wanderer.“

„Und du glaubst nun, wir könnten den Wanderer, den du suchst, nun in dieser Schlucht oder sogar in dieser Hütte finden?“

„Ja. Das hoffe ich.“

~


Bill, Fred und George Weasley kamen völlig erschöpft in der Winkelgasse am Scherzartikelladen der Weasley-Brüder an. Fred sperrte mit dem Zauberstab die Tür auf, die drei Brüder drängten hinein in den dunklen Laden und schlossen die Tür eilig hinter sich.

„So. Hier sind wir erst einmal in Sicherheit!“, keuchte George.

„Was tun wir jetzt als nächstes? Wir haben nur einen Zauberstab. Soll ich zum Fuchsbau apparieren und unsere Zauberstäbe besorgen?“, fragte Fred eilig.

„Ich weiß nicht, ob der Fuchsbau nicht noch immer von Todessern überwacht wird, denn sie erwarten doch sicher, dass Harry dort irgendwann aufkreuzt. Er scheint ja noch immer verschwunden zu sein, was ja gleichzeitig Anlass zur Hoffnung und zur Sorge geben kann.“, sagte Bill nachdenklich

„Harry ist mir im Moment allerdings ziemlich egal! Wir müssen zusehen, dass wir Mum und Dad aus den Händen der Todesser befreien. Wir brauchen dringend Hilfe und müssen dann mit gehöriger Verstärkung nach Malfoy Manor zurückkehren!“ Fred war kaum zu bremsen.

„Gut, dann apparierst du nun zum Ministerium und schilderst dort dem Zaubereiminister, was passiert ist.“, sagte George, „Bill und ich werden hier auf dich warten. Vielleicht kannst du dir im Ministerium auch zwei Zauberstäbe für uns geben lassen oder veranlassen, dass ein Auror uns unsere Zauberstäbe aus dem Fuchsbau bringt. Dann werden wir uns alle gemeinsam wieder hier treffen und den Orden des Phönix informieren.“

„Ich denke trotzdem, dass es zu spät sein wird. Lucius Malfoy wird wohl kaum mit Mum und Dad in Malfoy Manor auf uns warten. Er kann sich ja denken, dass wir den Ort erkannt haben. Ich bin mir sicher, dass sie sich ein anderes Versteck suchen werden, bevor wir dort sind. Lasst uns doch einmal scharf nachdenken, welcher Ort dafür in Frage käme?“

„Tja, wenn wir das wüssten, Bill.“, sagte George ruhig. „Malfoy Manor scheint in jedem Fall nicht das Hauptquartier der Todesser zu sein, denn von Du-weißt-schon-wem und Severus Snape war in dem Versteck ja weit und breit nichts zu sehen.“

„Ihr meint also, es hat keinen Zweck, dass wir wenigstens versuchen, sie zu befreien?“

„Apparier du erst einmal zum Ministerium und sag denen, dass es uns Dreien gut geht und wir geflohen sind. Dann soll das Ministerium und die Auroren unsere Eltern befreien und endlich entscheiden, entscheiden, wie nun alles weitergehen soll und was zu tun ist.“, sagte Bill.

„Ist das dein Ernst?“, Freds Stimme klang immer energischer, „wir sollen Percy und seinesgleichen die Verantwortung für das Wohlergehen unserer Eltern überlassen? Niemals! Dann kannst du ins Ministerium apparieren, Bill. George und ich werden uns schon irgendwo Zauberstäbe besorgen und dann werden wir Mum und Dad befreien.“

„Ich will sie doch auch befreien, doch so eine unüberlegte Aktion hat doch gar keinen Sinn! Aber gut, gib den Zauberstab her, dann appariere ich eben selbst ins Ministerium.“

Bill erhielt den Zauberstab von Fred und war wenige Sekunden darauf verschwunden.

~


Victor Krum und die Karkaroff-Brüder streunten durch Godric’s Hollow. Hermine hatte ihnen von ihrer Begegnung mit Mrs. Sheldon erzählt und davon, dass sie dort zunächst den Eindruck hatten, dass sie verfolgt worden sind. Sie hatten vereinbart, dass sie sich in einem Gasthaus von Godric’s Hollow einmieten würden, bis Ron oder Harry wieder auftauchen würden, um die Lage dort zu beobachten und eventuell da zu sein, wenn Harry und Ron Unterstützung brauchen.

„Dieser Friedhof hier ist so unscheinbar und doch interessant und ganz anders als die Friedhöfe bei uns in Durmstrang.“, sagte Leonid Karkaroff. Victor nickte. „Niemand würde denken, dass hier so bedeutsame Personen aus der Zauberergemeinschaft begraben liegen.“

„Wann werden wir heute zu dem Platz gehen, an dem das Haus der Potters stand? Sollen wir uns wieder gegenseitig ablösen mit der Wache, so wie gestern? Wenn uns Weasley oder Potter über den Weg laufen, oder vielleicht der eine oder andere Todesser und Kopfgeldjäger, die nach ihnen suchen, dann ja wohl da oben, oder?“ Die Stimme von Boris Karkaroff klang ungeduldig. Victor wusste, dass er seit dem Tod seines Vaters von Rachegedanken zerfressen war, mehr noch, als sein etwas älterer Bruder.

„Wir müssen trotz allem vorsichtig sein und dürfen unsere Gegner nicht unterschätzen. Habt ihr den Tagespropheten heute gelesen? Die erste Geisel ist schon tot, deshalb können wir wohl davon ausgehen, dass sie Harry Potter noch nicht gefunden und gefangen haben.“ Victor schwieg kurz doch fuhr nach wenigen Augenblicken fort: „Im verbotenen Wald wurde ein Zentaur getötet. So etwas habe ich in Durmstrang noch nie erlebt. Zentauren trifft man fast nie alleine an, das sind ausgesprochene Herdentiere.“

„Ja, Victor. Das klang sehr mysteriös. Hoffentlich sind deine Freunde da in Hogwarts auch wirklich sicher.“ Leonid zog die Stirn in Falten. „Also gut. Lasst uns wieder aufbrechen zu diesem Parkplatz am Waldrand. Ich würde zwar lieber den einen oder anderen Horcrux suchen, aber vielleicht haben wir heute ja auch mal etwas Glück.“
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Beitragvon Queen of Shadow » Fr 29 Jun, 2007 14:08

Tolles Kapitel :D

*grübel*
Ob man diesen Karkaroff Brüdern trauen kann?
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Beitragvon Leia » Fr 29 Jun, 2007 21:49

Ja wirklich toll Denki... :wink:
ich glaub schon das man Viktor trauen kann, schließlich mag er ja Hermine...
Dann bin ich mal gespannt wies weiter geht und kann bis Montag warten oder hast du ausnahmsweiße vor schon früher zu posten??? *lieb guck* :wink: :D
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Beitragvon Denkarius » Fr 29 Jun, 2007 21:51

Danke für eure Komplimente.

Sorry, vor Montag wird wohl nichts kommen. Bin froh, wenn ich bis dahin was Brauchbares zustande bringe...
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Beitragvon Denkarius » Mo 02 Jul, 2007 21:29

Heute kommt das Kapitel, in dem die Ghostwriterwerke eingeflochten sind. Nun muss ich das Geheimnis lüften: Ich habe mich für die Beiträge von Severa Snape und Wachtel entschieden, sie haben mich von allen am meisten überzeugt und ihnen gilt mein Dank. Ich habe mir aber auch erlaubt, sie für den roten Faden ein wenig an den Verlauf meiner Geschichte anzupassen und hoffe, die Ghostwriter sind mir deshalb nicht böse... Viel Spass bei diesem Kapitel!


Kapitel 38: Einblicke in eine andere Welt

„Harry, mach bitte jetzt keine geschmacklosen Witze!“ Rons Stimme klang stark verärgert.

„Mach ich nicht. Schau doch selbst!“

Ron stand auf, und schaute Harry über die Schulter. Die Karte des Rumtreibers zeigte tatsächlich die Namen der Zauberer Snape, Pettigrew und Riddle an.

„Die Karte muss spinnen, das ist doch nicht möglich!“, sagte Ron entrüstet.

„Die Karte hat sich noch nie geirrt. Weißt du noch, als ich Pettigrew zum ersten Mal darauf entdeckt habe? Da hat es auch gestimmt.“

„Aber da, wo die Namen stehen, das ist doch gar kein Raum.“

„Doch“, sagte Harry, „sie sind in der Kammer des Schreckens.

„Dann müssen wir sofort nach Hogwarts, um die anderen zu warnen!“

„Du hast mir doch eben noch gesagt, es sei zu gefährlich, wenn ich das Versteck verlassen würde!“, sagte Harry mit einem leichten Grinsen.

„Ja, stimmt, ähm, dann geh ich eben alleine! Wir können Ginny und Hermine doch nicht im Stich lassen!“

„Nein, das tun wir natürlich nicht. Ich habe aber eine bessere Idee. Das könnte auch eine Falle für uns sein. Vielleicht weiss Wurmschwanz, dass wir die Karte noch haben.“ Harry setzte sich an den Tisch, nahm ein Stück Pergament zur Hand und kritzelte etwas darauf. Dann nahm er seinen Zauberstab und berührte die Karte des Rumtreibers damit und sagte „Missetat begangen!“ Sofort verschwand die Schrift auf der Karte. Dann rief Harry: „DOBBY!“

PENG

„Meister Harry haben Dobby gerufen? Hat es euch geschmeckt?“ Dobby machte sich daran, die Schlemmerplatten abzuräumen.

„Nein, Dobby.“

„Was? Das kann ich mir nicht erklären, dass es nicht geschmeckt hat. Es waren doch die köstlichsten Sachen, die die Küche ....“

„Dobby, STOP!“, unterbrach Harry den Hauselfen. „Natürlich hat es vorzüglich geschmeckt. Ich wollte dir nur sagen, dass wir dich nun nicht wegen des Essens gerufen haben, sondern weil wir eine andere äußerst dringende Bitte für dich haben.“

„Oh“, sagte Dobby überrascht. „Sehr gern. Was kann Dobby euch tun?“

Harry reichte Dobby die Karte des Rumtreibers mit der zusammenfalteten Nachricht auf dem Pergament. „Das hier“, sagte er, „muss auf dem allerschnellsten Weg zu Hermine Granger gebacht werden.“

„Aber Dobby ist doch keine Eule. Morgen kommen alle Schüler nach Hogwarts, ich habe wirklich viel zu tun in der Küche.“

„Dobby bitte! Ich würde dich nicht darum bitten wenn es nicht äußerst wichtig wäre!“

„Also gut, Sir Harry.“, sagte Dobby schließlich und nahm die Karte und die Botschaft in die Hand. „Dobby versteht zwar nicht, warum ein Stück leeres und ein beschriebenes Pergament so wichtig sein können, doch ich werde Hermine suchen gehen.“

„Ich denke, um diese Uhrzeit müsste sie im Gryffindor-Gemeinschaftsraum sitzen.“, sagte Ron mit einem Grinsen im Gesicht.

PENG

Dobby war wieder verschwunden und Ron wandte sich wieder Harry zu. „Das war wirklich eine klasse Idee, Harry!“

Harry nickte.

„Dennoch kann ich hier nicht länger tatenlos herumsitzen. Wenn wir wissen, dass Voldemort in Hogwarts ist, dann kann ich vielleicht ungestörter nach meinen Eltern und den Horcruxen suchen. Leihst du mir deinen Tarnumhang?“

„Ja, einverstanden.“, sagte Harry, „auch wenn ich dich äußerst ungern alleine gehen lasse!“

Ron wurde von Harry etwas später zum Eingang des Versteckes geführt und verschwand nach einer kurzen Umarmung mit Harry in die Dunkelheit. „Pass auf dich auf!“, rief Harry ihm hinterher.

Dann ging er zurück in den Raum, in dem die Erinnerungen seiner Eltern so lange versteckt waren.

Ob er sich nun einige der Erinnerungen seiner Eltern anschauen sollte? Jetzt, wo Ron in einer größeren Gefahr schwebte als er? Konnte er das mit seinem Gewissen vereinbaren? Doch andererseits, hier unten konnte er nichts ausrichten. Er hatte sich in diesem Versteck selbst zum Gefangenen gemacht, wie ein Kaninchen, dass in seinen Bau rennt, wohlwissend, dass sich der Fuchs in naher Entfernung auf die Lauer gelegt hat.

Nein, er konnte nichts tun. Er würde aber etwas über seine Eltern erfahren können. Schließlich hat Dumbledore ihm an diesem Ort die Erinnerungen hinterlassen und das hätte er nicht getan, wenn er kein Recht dazu gehabt hätte, sie sich jetzt, in solch schlimmen Zeiten, anzusehen. Und vielleicht waren die Zeugnisse der Vergangenheit für seine große Aufgabe ja doch von Nutzen, vielleicht konnte er darin irgendetwas herausfinden, was ihn bei der Suche und Zerstörung der Horcruxe weiterbringen würde.

Harry stand auf, ging zu dem Schrank, entnahm ihm eine Erinnerung und schritt zum Denkarium.

Er öffnete das Fläschchen und ließ die Erinnerung in das Denkarium hinein gleiten. Als er sich leicht vornüber beugte, wurde er auch schon hineingesogen.

Er blickte sich um. Er konnte nicht genau sagen, wo er war, nur, dass es ihm hier gefiel. Er stand in einem dunklen Raum, der nur von Kerzen erleuchtet wurde. Überall standen stilvolle Möbel, die allesamt ziemlich dunkel gehalten wurden, die Fenster hatten breite Vorhänge aus braunrotem Samtstoff, in einer Ecke brannte im Kamin ein kleines Feuer und in einer anderen, ja, erkannte er einen Tannenbaum – ‚Es wird also Weihnachten sein’, dachte sich Harry.

Plötzlich, schnellte er herum und versteckte sich hinter einem Sessel. Im nächsten Moment fiel ihm wieder ein, dass ihn ja keine Seele sehen konnte. Er hörte die Schritte einer Person, die näher kam.

Die Klinke der Tür wurde heruntergedrückt und ein Mann betrat den Raum, der nur sein Vater sein konnte. In seinem Bauch zog sich alles zusammen und Harrys Herz klopfte. Er war also tatsächlich im Haus seiner Eltern an dem Ort, an dem er vor kurzem nur einen kahlen Parkplatz gesehen hatte. Er war in dem Haus, das einst den Potters gehört hatte, seinem wahren Zuhause, von dem nun nichts mehr übrig war.

James Potter war älter als in der letzten Erinnerung und machte einen deutlich besonneneren Eindruck als an dem Sommertag vor den drei Besen.

„Ja Schatz“, hörte er ihn sagen.

Harry beobachtete mit klopfendem Herzen, was sich vor ihm abspielte. Kurz nach dem sein Vater James ins Zimmer gekommen war, hatte auch seine Mutter Dieses betreten. Ihm fielen gleich die rotbraunen Haare von Lily Potter auf.

James lächelte sie an und nahm ihr dann die beiden Gläser Milch, die sie mühsam in der einen Hand fest umklammerte, ab. In der anderen Hand, hielt sie einen Teller, auf dem noch dampfende Kekse lagen. Sie stellte ihn auf den riesengroßen Tisch, der festlich, wie alles in dem Zimmer, geschmückt war, schnappte sich einen Keks und setzte sich dann auf James Schoß.

„Magst du den wirklich haben? Jaaa?“ Lily grinste ihn frech an und blickte ihn dabei fordernd in die Augen.

James versuchte Lily den Keks zu stibitzen, war aber zu langsam! Schon hielt sie den Keks zwischen ihren Lippen fest umklammert.

„Nun, um so besser“, sagte James liebevoll, „so bekomme ich beides, was ich will!“

Er schnappte sich die andere Hälfte des Kekses, biss ab, kaute zwei drei Mal schnell, schluckte ihn herunter und küsste Lily ganz sanft.

Harry musste verlegen für einige Sekunden zu Boden schauen, lächelte dann aber und spürte noch immer sein Herzklopfen.

James ließ von ihren Lippen ab und streichelte ihr dann eine Strähne ihres langen, roten Haares aus ihrem wunderschönem Gesicht.

„ Liebling, du weißt, dass ich dich mehr liebe, als mein Leben. Dennoch gebe ich mich in der Sache noch nicht geschlagen!“ Neckisch sah er Lily an und schien überzeugt, dass er gewinnen würde. Was wohl?

„ Schatz“, entgegnete sie ihm in dem gleichen süßen Ton, den er ihr entgegen gebracht hatte. „Ich bleibe dabei! Er wird Harry heißen!“

„ Aber, aber… der arme Junge! Können wir ihn nicht lieber Dennis nennen?“

Harry spürte einen Kloß in seinem Hals. Sie sprachen über ihn; jetzt gerade, just in dem Moment. Dennis? Hatte Harry gerade richtig gehört? Sein Vater wollte ihn ursprünglich Dennis nennen? ‚Dad, also bitte!’, dachte er bei sich.

Doch zum Realisieren und Nachdenken blieb keine Zeit, denn er musste sich auf die Unterhaltung seiner Eltern konzentrieren und wollte nicht ein Wort verpassen.

„Ich fande diesen Namen schon immer sehr hübsch, das weißt du doch. Wie kannst du nur auf die Idee kommen, einer schwangeren Frau einen Wunsch abschlagen zu können?“ Lily sah ihm tief in seine Augen, nahm seine Hand, zog ihren Pullover ein Stück nach oben und legte sie auf ihren Bauch.

Harry starrte auf den schon leicht gewölbten Bauch seiner Mutter. Diese Wölbung da, dahinter konnte sich nur er selbst verbergen. Seine Mutter war nicht Kugelrund, nein, aber ein Ansatz eines Babybauches war schon zu erkennen. Ihm stiegen Tränen in die Augen, folglich sah er mit einem Mal alles nur noch verschwommen. Er nahm seine Brille ab, wischte sich mit seinem Handrücken und seinem Zeigefinger seine Tränen ab und setzte sich die Brille wieder auf die Nase.

„Wie kann ich dir das am Weihnachtsabend abschlagen, mein Engel? Ihr Frauen wisst doch genau, wie ihr uns Männer rumkriegen könnt. Das wusstest du auch schon zu den Zeiten, als wir noch in Hogwarts zur Schule gegangen sind.“

Lily lachte und küsste ihn erneut. James erwiderte den Kuss und ein paar Minuten verstrichen. James streichelte seiner Frau über den Rücken und sprach dann: „Du, Lily, du solltest dich darum kümmern, dass du bald nicht mehr in der Apotheke arbeiten brauchst. Gerade die Muggel sollten möglichst früh Bescheid wissen, damit sie sich rechtzeitig um Ersatz kümmern können.“ Lily legte ihm ihren Finger auf die Lippen. „Ja, ich weiß. Ich werde mich bald darum kümmern, ich verspreche es dir, okay?“ Sie schaute ihn weiterhin an, ohne den Blick einmal abzuwenden und fuhr fort: „Aber nur, wenn du versprichst, dass du nun auch kürzer treten wirst. Du weißt, dass es gefährlich ist als Auror und noch dazu die Aufgaben für den Orden! Es werden sich auch andere Spezialisten für Animagi finden lassen. Wenn Harry erst einmal geboren ist, möchte ich nicht, dass du noch große Risiken eingehst, hörst du?“

James nickte, lehnte sich nach rechts und zog Lily auf sich. „Du spielst schon wieder alle Waffen der Frauen aus! Wo lernt man es, so unschuldig zu gucken?“

Im Schein des Kamins sah er seine Mutter seinen Vater mit einem verliebten Lächeln anhimmeln. Sie küssten sich immer wieder, lagen schließlich vor dem Kamin auf dem Teppich und begannen, einander langsam auszuziehen.

Harry registrierte sofort, dass es für ihn nun Zeit war, die Erinnerung zu verlassen. Das Bild seiner Eltern verschwamm vor ihm und ging fließend in die Umrisse des Verstecks der Geheimniswahrer über. Mit seinem Zauberstab beförderte er die Erinnerung zurück in die Flasche und stellte sie wieder an ihren Platz zurück.

Seine Augen glitten über die anderen Flaschen. Was, wenn eine von ihnen etwas über den Schatz der Geheimniswahrer berichten würde? Was, wenn eine den Schlüssel zum Sieg über Voldemort beinhaltete? Zögernd griff er zu einer anderen Flasche aus der mittleren Reihe.

Harry öffnete die Flasche und gab die Erinnerung in das Denkarium. Wieder beugte er sich nach vorne und der Raum um ihn herum verschwamm und formte sich langsam um in einen Raum den Harry inzwischen sehr gut kannte. Es war Dumbledores Büro.

Dumbledores Gemälde hing noch nicht an der Wand und alles kam ihm auf einmal so anders vor als bei seinen letzten Besuchen dort. Er blickte sich um und entdeckte Professor Dumbledore, der mit ernster, fast schon bedrückter Miene hinter seinem Schreibtisch saß und etwas las. Seine Stirn lag in tiefen Falten und er blickte immer wieder auf und musterte die Tür zu seinem Büro. Offenbar erwartete er jemanden.


Es klopfte an der Tür und Dumbledores Stimme ertönte laut und deutlich: „Herein“. Die Tür ging knarrend auf und ein Mädchen mit feuerrotem Haar trat ein. Ihr folgte ein großer schlanker Junge mit rabenschwarzem Haar. Wieder erkannte Harry seine Eltern, um einige Jahre jünger als soeben. James war jedoch etwas älter als in der Erinnerung aus Hogsmeade.

Dumbledore lächelte seine Besucher zufrieden an. „Miss Evans, Mr. Potter setzen sie sich doch!“, sagte er und Lily und James ließen sich auf zwei Stühlen vor dem Schreibtisch ihres Schulleiters nieder.

Lilys Augen huschten neugierig über die Bilder der ehemaligen Schulleiter. James jedoch schenkte den Gemälden keine Beachtung er schien das Büro schon recht gut zu kennen.

„Es freut mich sehr, dass sie beide meiner Einladung gefolgt sind.“, sagte Dumbledore und schaute Lily und James über seine halbmondförmigen Brillengläser freundlich an

Lily nickte ihm höflich zu. James hingegen schien wenig Zeit zu haben: „Schon gut, Professor, worum geht es denn, wir - ähem – haben nicht viel Zeit und hätten noch eine wichtige Verabredung.“ brummte er und warf seiner Uhr einen kritischen Blick zu.

Dumbledore blinzelte. „Verstehe, Mr. Potter ich habe auch nicht erwartet, dass ausgerechnet sie sich ihr letztes Hogsmeade - Wochenende in ihrer Schulzeit entgehen lassen würdem, also dann muss ich wohl zum Punkt kommen.“.

James nickte zustimmend, während sich Dumbledore erhob und begann in seinem Zimmer auf und ab zu gehen. „Wie ihnen beiden ja sicherlich bekannt sein dürfte, halte ich große Stücke auf sie und bin davon überzeugt, dass sie, nachdem sie in wenigen Tagen bedauerlicherweise diese Schule verlassen werden, beide eine herausragende Stellung innerhalb der Zauberergemeinde einnehmen werden. Ganz gleich, was sie tun werden, ich bin mir sicher, dass sie es mit großem Erfolg tun werden.“ Dumbledore hielt kurz inne und blickte die beiden Schüler an. „Deshalb möchte ich ihnen ein Angebot machen!“, fuhr er fort und seine Augen leuchteten kurz verheißungsvoll auf. James blickte Dumbledore nun neugierig an und musterte ihn. „Ein Angebot?“, fragte James und man merkte ihm an, dass sein Interesse an dem, was Dumbledore zu verkünden hatte, spürbar gewachsen war. Harry beobachtete seinen Vater genau. Er wirkte so komplett anders als er ihn in der Erinnerung von Snape gesehen hatte. Immer noch verspielt und frech, aber zugleich reifer und erwachsener. Mit seiner Mutter schien er noch nicht so vertraut zu sein, wie in der Erinnerung, die Harry zuvor gesehen hatte.

Dumbledores Stimme riss Harry aus seinen Gedanken: „Wie ihnen ja sicher ebenfalls bekannt ist, treibt seit nunmehr fast zwei Jahren ein Zauberer, der sich selbst Lord Voldemort nennt, sein Unwesen in England. Er versucht, stetig neue Gefolgsleute zu finden und seine Macht zu vergrößern. Er ist dabei, zu einem der mächtigsten dunklen Magier unserer Zeit aufzusteigen und wird zunehmend zu einer Bedrohung. Wie ich hörte, streben sie nach Abschluss ihrer Prüfungen eine Aurorenausbildung an, nicht wahr Mr. Potter?“ James nickte.

„Nun, ich habe eine Vereinigung gegründet, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Lord Voldemort und die Todesser aufzuhalten, weil das Ministerium für Zauberei den Angriffen und Machenschaften Voldemorts bislang nicht viel entgegen zu setzen vermochte. Ich halte sie beide nach reiflicher Überlegung, für geeignet dem Orden des Phoenix, wie sich die von mir beschriebene Vereinigung nennt, beizutreten.“

Lily blickte auf. Ein Hauch von Stolz blitzte plötzlich in ihren katzengrünen Augen auf.

„Selbstverständlich können sie mein Angebot in Ruhe überdenken, denn ein Mitwirken im Orden ist gewiss nicht ungefährlich.“, fügte Dumbledore mit ruhiger Stimme hinzu.

„Überdenken?“, fiel ihm James ins Wort. Das brauche ich wirklich nicht zu überdenken. Ohne lange hin und her zu überlegen, kann ich für mich sagen: Selbstverständlich trete ich dem Orden bei!“

Eines sanftes Lächeln legte sich um Dumbledores Lippen, seine Augen loderten auf, als er sich Lily zuwandte.

„Und sie Miss. Evans?“, Lily lächelte und nickte. „Ich schließe mich Mr. Potter an und bin ebenfalls bereit, den Orden des Phönix zu unterstützen.“, hörte Harry sie noch antworten, bevor wieder alles um sie herum verschwamm und er kurz darauf wieder vor dem Denkarium im Versteck der Geheimniswahrer stand.

So waren seine Eltern also zu Ordensmitgliedern geworden, dachte Harry. Hätten sie doch damals bloß dankend abgelehnt. Wer weiß, vielleicht wären sie heute noch am Leben und würden mit ihm ein ganz normales Leben führen können.

Harry blickte mit Tränen in den Augen auf und seine Augen glitten wieder hinüber zu dem Regal und plötzlich atmete er langsamer.

Eine Flasche auf der oberen Ablage fiel ihm ins Auge. Er beförderte die Erinnerung aus dem Denkarium zurück in die zugehörige Flasche und öffnete die neue Flasche aus dem obersten Regal. Wenn es stimmte, was Dumbledore ihnen gesagt hatte, dann musste dies nun eine Erinnerung seiner Mutter sein.

Sein Zauberstab zog den weißen Strang heraus und ließ ihn in das Denkarium wirbeln. Wieder versank Harry in den Gedanken. Der Raum um ihn herum nahm diesmal eine ganz andere Form an, aber auch diesen Raum kannte Harry bereits. Es war der kleine Laden in der Winkelgasse, der von oben bis unten voll gestopft war mit diesen schmalen und länglichen Schachteln. Er war im Geschäft von Mr. Ollivander.

Die Tür schwang auf und eine junge rothaarige Frau trat ein. Sie schien um mindesten zwei Jahre älter, als das Mädchen das Harry noch Minuten zu vor in Dumbledores Büro gesehen hatte, von einer Schwangerschaft war bei ihr aber noch nichts zu bemerken. Hinter der Theke erschien ein kleiner Mann, an den Harry sich noch gut erinnern konnte. Mr. Ollivander begrüßte Lily Potter herzlich: „Oh, die junge Mrs. Potter erweist mir die Ehre. Was für eine Freude! Was kann ich für sie tun?“, fragte er nach.

Lily blickte sich vorsichtig um. „Können wir ungestört reden?“

Ollivander nickte. „Gewiss.“, sagte er und deutete mit seinem Arm in Richtung des Raumes, aus dem er gerade gekommen war. „Kommen sie!“

Harrys Mutter folgte Ollivander in das Hinterzimmer und auch Harry lief den beiden nach.

„Ich bin ernsthaft beunruhigt.“, sagte Lily zu Ollivander. Einer unserer Freunde hat mich neulich nach dem Schatz der Geheimniswahrer gefragt und ich habe keine Ahnung, wie er zu diesen Informationen gelangen konnte.“

Ollivander machte ein sehr ernstes Gesicht. „Ein Freund? Sind sie sicher?“

„Ja, absolut. Wir vertrauen ihm schon so lang, waren zusammen in Hogwarts und mein Mann teilt so viele Geheimnisse mit ihm. Er sagte, dass uns ja etwas zustoßen könnte und wir ihm unser Geheimnis anvertrauen sollten, damit es nicht in die falschen Hände geraten kann.“

„Hmm.“, machte Ollivander, „das mag gut gemeint sein. Ich würde ihnen allerdings trotzdem empfehlen, mit Dumbledore darüber zu reden. Mir ist nicht bekannt, wer die Geheimniswahrer von Hufflepuff und Slytherin sind und ich will es auch gar nicht wissen. Ich weiß nur, dass ich es schon lange nicht mehr wage, Rowena Ravenclaws Zauberstab hier im Laden aufzubewahren, seit diese Leute ihr Unwesen treiben. Nicht auszudenken, wenn er in die falschen Hände geraten würde. Vielleicht darf ich ihnen einen guten Rat geben für die Sache mit ihrem Freund.“

„Ja?“, fragte Lily.

„Ich würde vorschlagen, sie vertrauen ihrem Freund ein anderes wichtiges Geheimnis an. Etwa den Ort eines Verstecks, in das sie sich auf der Flucht zurückziehen würden. Machen sie ihn in einer anderen Angelegenheit zu ihrem Geheimniswahrer, dann wird er sich geehrt fühlen und ihnen glauben, dass sie ihm nicht misstrauen und sie müssen ihm dennoch nichts über den Schatz offenbaren. Wenn er sich damit zufrieden gibt, dann sollten sie ihm weiter vertrauen können.“

Mit diesen Worten verschwamm Ollivanders Hinterzimmer und Harry fand sich wieder in seinem Versteck wieder.
Zuletzt geändert von Denkarius am Di 03 Jul, 2007 12:23, insgesamt 3-mal geändert.
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Beitragvon Leia » Mo 02 Jul, 2007 21:54

Hey tolle schap...da sind die kapitel von den gohstwritern aber gut mit reingearbeitet...passt so richtig gut zusammen...
ansonsten kann ich nur wiederholen was schon bei den vorrigen kapiteln gesagt wurde:
spannend geschrieben, tolle Sprache.... :wink:
*großes Lob*

LG
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Beitragvon Denkarius » Mi 04 Jul, 2007 14:33

Danke Leia :D , ich hoffe, meine Ghostwriter erkennen sich noch wieder... :lol:

Da bei den letzten beiden Kapiteln kaum Feedback gekommen ist, bin ich nicht so sicher, ob mein Posting-Rythmus nicht zu schnell ist. Da ich auch nicht so viel auf Vorrat geschrieben habe bisher, führe ich mal eine neue Regel ein... :wink:
Zuletzt geändert von Denkarius am Mi 04 Jul, 2007 17:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Denkarius » Mi 04 Jul, 2007 17:31

Neue Kapitel gibt es weiterhin nach Möglichkeit immer montags und donnerstags, aber nur dann, wenn bis dahin mindestens 4 User durch Kommis zu erkennen gegeben haben, dass sie das/die Kapitel davor gelesen haben... wenn nicht, dann warte ich jeweils ab, bis entsprechend alle auf dem neuesten Stand sind und bereit sind, weiter zu lesen ^^ Werde natürlich trotzdem im gleichen Tempo weiterschreiben und es so vielleicht auch mal wieder schaffen mehrere Kapitel auf einmal zu posten. :D
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Beitragvon Leia » Do 05 Jul, 2007 20:28

Ah, also gibt es heute kein neues Kapitel? :(
Na ja, *gedulddig in eine Ecke hock und wart*
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Beitragvon Denkarius » Do 05 Jul, 2007 23:17

Sorry Leia, wenn du jetzt als derzeit treueste Leserin darunter leiden musst. Aber ich bin mit dem nächsten auch noch nicht ganz fertig und mache das jetzt wirklich in Ruhe fertig, wenn hier kaum Feedback kommt. Ich hoffe, du bist mir deswegen nicht böse... Aber es soll ja auch schön werden. :wink:
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Beitragvon Leia » Fr 06 Jul, 2007 13:46

Nö macht mir nichts...kann warten :wink:
find ich aucn nur gerecht ist blöd wenn man 10 Kapitel nachzu holen hat... :wink:
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Beitragvon 1349 » Sa 07 Jul, 2007 20:53

So jetzt bin auch wieder durch :mrgreen:
Herrlich: Man kommt aus dem "Urlaub" wieder und dann kann man erstmal gemütlich drei tolle Kapitel lesen ;)
Aber ich hab auch nicht gedacht, dass dein Schreibtalent dich in so kurzer Zeit verlassen hätte.
Mal sehen was mit Luna ist. Das klingt sehr vielversprechend und auch der Wanderer. Ich bin gespannt wer das sein könnte. Hab auch schon nen Verdacht. MAl sehen ob er sich bewahrheitet ^^

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Beitragvon Denkarius » Mo 09 Jul, 2007 09:14

Vielen Dank, Andre. Schön, dass du wieder da bist.

Heute ist Montag, ich hoffe, mit einem neuen Kapitel kann ich hier vielleicht wieder den einen oder anderen ein wenig erfreuen....^^



Kapitel 39: Unerklärliches

Hermine und Ginny saßen noch immer schweigend und ins Leere starrend im Gemeinschaftsraum von Gryffindor. Seit Hagrid wieder verschwunden war, hatten die beiden nicht viel miteinander gesprochen. Zu schockiert waren sie über die Nachricht über Firenzes Schicksal, das allem Anschein nach auch Luna erleiden musste. Warum mussten nur all diese furchtbaren Dinge geschehen? Ginny hatte Angst, dass es nun immer so weitergehen würde mit diesen Horrornachrichten. Was wäre, wenn zum Beispiel morgen im Tagespropheten nicht stehen würde, dass Firenze tot aufgefunden wurde, sondern ihre Mutter, Ron oder gar Harry? Es war doch alles aussichtslos und zum verzweifeln. Wie sollten sie sich bei all den schrecklichen Dingen nur auf das Schuljahr in Hogwarts konzentrieren können? Und wie sollte Harry es schaffen können all das aufzuhalten, jetzt, wo er doch selbst von allen gesucht und gejagt wurde.

PENG

Hermine zuckte zusammen und fuhr mit gezücktem Zauberstab in ihrer Hand herum. „Dobby!“, rief sie entrüstet, „musst du uns denn so erschrecken?“

„Verzeihung, Miss Hermine und Miss Ginny. Dobby wollte nicht, dass sich jemand erschreckt. Dobby hat nicht viel Zeit, aber Dobby hat Sir Harry und Sir Ron versprochen, euch dies hier zu überbringen. Sir Harry sagte, es sei sehr wichtig und könnte nicht mit der normalen Eulenpost befördert werden.“

„Harry?“, rief Ginny, „wo steckt er? Wie geht es ihm?“

„Dobby darf darüber nicht reden. Dobby darf nur das hier überbringen.

„Zeig mal her!“, sagte Hermine, „danke, Dobby. Nur noch eins: Geht es Ron und Harry gut?“

„Ja, ich denke schon.“, sagte Dobby, „sie waren nur ein wenig in Sorge, dass ich euch auch diese Botschaft schicke.“

Hermine und Ginny blickten sich an und wollten noch etwas sagen, doch da war der Hauself schon wieder mit einem Knall verschwunden. Hermine blickte auf die zwei Stücken Pergament in ihrer Hand. Das eine war leer und das andere zusammengefaltet. Sie faltete es auseinander und las laut vor.

„Wenn ihr die Missetat begangen habt, seht zu, dass ihr fliehen könnt!“

„Und weiter?“, fragte Ginny, als Hermine eine Pause gemacht hatte.

„Nichts weiter. Mehr steht nicht auf dem Zettel.“ Hermine musterte das Stück Pergament misstrauisch. „Ob die Nachricht wirklich von Harry und Ron stammt? Die sind doch sonst nicht so kurz angebunden. Seltsam. Vielleicht ist ja noch irgendwo etwas verschlüsselt oder mit Zaubertinte geschrienen?“ Hermine musterte nachdenklich das Pergament und betrachtete es von allen Seiten. „Wenn sie schon zwei Blätter Pergament schicken, dann könnten sie doch wenigstens etwas draufschreiben, oder? Sind wir ihnen nicht einmal ein paar nette Zeilen, ein paar aufmunternde Worte wert? Können die sich nicht denken, dass wir neugierig auf das sind, was sie herausgefunden und entdeckt haben?“

„Zeig doch mal her!“, sagte Ginny und riß Hermine das Pergament aus der Hand. „Missetat?“, grübelte sie, „erinnert dich das nicht an etwas? Und warum sollten wir fliehen?“

„Natürlich“, rief Hermine plötzlich, „das leere Pergament, das muss die Karte des Rumtreibers sein! Die war auch so ähnlich gefaltet, wenn mich nicht alles täuscht.“

Augenblicklich tippte Hermine die Karte mit ihrem Zauberstab an und sagte: „Ich schwöre feierlich, dass ich ein Tunichtgut bin!“

Auf der Karte erschien der Grundriss von Hogwarts und neugierig musterte Hermine die kleinen Punkte auf der Karte. Da der Hogwarts-Express mit den Schülern noch nicht angekommen war, sind nur wenige Personen im Schloss und die Zahlt der Punkte auf der Karte noch sehr überschaubar gewesen. Hermine konnte sehen, wie Hagrid in seiner Hütte auf und ab ging und sie konnte Minerva McGonagall in ihrem Büro sitzen sehen. Auch Madam Pomfrey, die offenbar grade Professor Flitwick zu Gast hatte, war klar zu erkennen.

„Du Ginny?“

„Ja.“

„Wo genau lag die Kammer des Schreckens nochmal?“

„Warte, ich zeig es dir!“ Ginny kam näher zu Hermine heran und blickte auf die Karte. Plötzlich wurde sie kreidebleich im Gesicht.

„W-w-was hatte Harry auf dem Pergament geschrieben?“

„Wenn ihr die Missetat begangen habt, seht zu, dass ihr fliehen könnt!“

„Dann nichts wie weg hier!“

„Warte mal., sagte Hermine gefasst „morgen werden hier mehrere hundert Schüler erwartet. Wir können nicht einfach abhauen, wir müssen die Lehrer warnen!“

„Ja, aber sieh mal hier.“, sagte Ginny „Voldemort und Snape scheinen in der Kammer des Schreckens versteckt zu sein, aber Pettigrew spaziert ganz offen auf dem Flur, der zur Bibliothek führt herum.“

„Dann müssen wir eben zusehen, dass wir ihm nicht begegnen.“, sagte Hermine.

„Aber wieso läuft er hier so offen herum, während sich die anderen versteckt halten? Er läuft doch Gefahr, entdeckt zu werden. Oder meinst du, er hat etwas bestimmtes vor?“

„Was weiß ich, womöglich trägt er einen Tarnumhang. Los jetzt. Wir müssen zu McGonagall und am besten danach gleich zu Hagrid.“

„Meinst du, Firenze und Luna wurden von Voldemort persönlich...“ Ginny schluckte..

„Ich weiß es nicht. Komm jetzt, lass uns beeilen. Ich gehe schnell in unseren Schlafsaal und hole Krummbein, nimm du die Karte an dich und pass auf sie auf, die ist jetzt überlebenswichtig für uns!“

„Gut, ich warte hier. Beeil dich!“

Wenige Augenblicke später kam Hermine mit Krummbein auf dem Arm zurück. Sie schlüpften durch das aufgeschwungene Portrait der fetten Dame und eilten den Gang hinunter. „Wurmschwanz ist jetzt auf dem Weg zur großen Halle. Es sieht so aus, als würde er nach etwas oder jemandem suchen.“

„Ist mir jetzt egal, wonach er sucht, so lange er uns nicht über den Weg läuft. Ich würde sagen, wir machen einen Umweg durch den vierten Stock. Los. Lass uns laufen! An den Unterrichtsräumen vorbei und dann rauf in den siebten Stock zum Schulleiterbüro!“ Hermine rannte mit Krummbein voran. „Sind Snape und Voldemort immer noch in der Kammer?“

„Ja, das sind sie.“, keuchte Ginny und kontrollierte im Laufen die Karte der Rumtreiber. „Snape hat sich gar nicht vom Fleck gerührt und Voldemort geht ab und zu von einer Ecke der Halle in die andere.“

Als sie am Wasserspeier ankamen, brauchten sie kein Passwort, denn die Tür zum Schulleiterbüro stand weit offen.

„Professor, Professor, wir müssen sie dringend sprechen!“, rief Ginny völlig außer Atem.

Minerva McGonagall stand mit dem Rücken zur Tür vor ihrem Schreibtisch und zuckte bei Ginny’s Rufen kurz zusammen. Sie drehte sich langsam um und musterte die beiden Mädchen mit einem Stirnrunzeln. „Oh, Miss Granger, Miss Weasley.”, sagte sie und holte tief Luft. „Heute mögen sie hier noch ungestraft so hereinplatzen können, aber ab morgen sollten sie sich wieder an die hier im Schloss stets zu befolgenden Schulregeln erinnern und auch bei offen stehenden Türen wenigstens anklopfen, bevor sie eintreten!“

Hermine ließ hinter sich die Tür ins Schloss fallen. „Aber das gilt wohl nicht, wenn sich Lord Voldemort mit mindestens zwei Todessern hier in Hogwarts herumtreibt, oder?“

Minerva McGonagall blickte Hermine an und schüttelte nur mit dem Kopf. „Liebe Miss Granger! Ich muss sagen, dass ich sehr überrascht bin, dass jemand wie sie angesichts der sehr ernsten Situation, in der sich die Familie Weasley und auch Mr. Potter derzeit zweifelsohne befinden, derart geschmacklose Scherze macht.“

„Leider ist das kein Scherz, Professor. Sehen sie selbst!“, sagte Hermine und deutete auf das Pergament in Ginny’s Hand.

„Was steht auf diesem Zettel?“

„Das ist eine magische Karte von Hogwarts. Woher sie stammt ist im Augenblick nicht so wichtig. Sie zeigt aber nicht nur alle Räume und Gänge von Hogwarts an, sondern auch die Personen, die sich im Augenblick im Schloss befinden, jeweils mit ihrer aktuellen Position.“ Sehen sie zum Beispiel hier, in ihrem Büro. Da stehen jetzt unsere drei Namen.

Und hier drüben. An der Stelle, wo vor fünf Jahren die Kammer des Schreckens lag, da stehen die Namen Severus Snape und Tom Riddle.“

„Das ist nicht möglich!“, stieß die Schulleiterin hervor. „Die Kammer des Schreckens wurde durch die Lehrer vor fünf Jahren zerstört, nachdem der Basilisk tot war.“

„Darf ich fragen, welcher Lehrer die Kammer damals zerstört hat und wie die Zerstörung durchgeführt worden ist?“, wollte Hermine wissen.

„Aber sicher, es war Severus...“ McGonagalls Stimme geriet ins Stocken, sie hob den Kopf und blickte die zwei Schülerinnen an.

„Snape also!“, ergänzte Hermine „wie es aussieht, hat er wohl nur so getan, als hätte er sie zerstört.“

„Aber diese Karte, sie muss sich irren, die dort verzeichneten Personen können in diesem Moment unmöglich in Hogwarts sein. Man kann hier nicht apparieren, die Kamine sind gesperrt, alle Eingänge bewacht und ich frage mich, wie sie sonst hätten sie denn ins Schloss gelangen könnenn?“ widersprach McGonagall.

„Die Karte irrt sich nicht, Professor. Das hat sie noch nie getan!“, sagte Ginny mit einem kleinen Anflug von Verärgerung in ihrer Stimme.

Die Schulleiterin warf Ginny einen besorgten Blick zu und betrachtete die Karte noch einmal genau. „Soso, die Karte irrt sich also nicht. Dann sitzt jetzt demnach in diesem Moment Peter Pettigrew, alias Wurmschwanz bei Madam Pomfrey im Krankenflügel und lässt sich seelenruhig von ihr behandeln, ohne das sie versuchen würde, den Raum zu verlassen, um mich zu unterrichten? Womöglich werden sie mir als nächstes erzählen wollen, dass Madam Pomfrey sicher unter dem Imperiusfluch steht oder gar selbst eine Todesserin ist? Ich weiß nicht, was das für eine Karte ist und woher sie stammt, ich befürchte fast, das ist wieder so ein geschmackloser Scherzartikel aus dem Geschäft ihrer Brüder. Fest steht aber, dass mir meine Zeit nun wirklich zu kostbar für solche geschmacklosen Späße ist! Sie sollten sich schämen.“

„Wir machen keine Späße, Professor!“, sagte Hermine ruhig, „Wurmschwanz ist wie Harrys Vater und Sirius ein Animagus. Wenn er nun im Schloss als Ratte herumstreunt, um uns auszuspionieren? Vorhin haben wir schon beobachtet, dass er kurz in der Bibliothek und in der Eingangshalle gewesen ist.“

Ginny ergänzte nach einem kurzen Moment des Schweigens: „Harry hat diese Karte vor einigen Jahren von Fred und George bekommen, ja das stimmt. Allerdings ist das keiner ihrer Scherzartikel und Professor Lupin hat die Karte damals sogar wiedererkannt als Karte der Rumtreiber.“ Die Schulleiterin blickte sie mit betrübtem Blick an und Hermine holte tief Luft. „Wir jedenfalls werden die Schule jetzt verlassen und so schnell nicht zurückkehren. Wenn sie die Verantwortung dafür übernehmen wollen, dass hier morgen Hunderte von Schülern geradewegs in die Arme von Du-weißt-schon-wem laufen, bitte, wir können sie wohl nicht daran hindern. Dann viel Glück dabei!“

Hermine reckte die Nase nach oben machte kehrt und stolzierte mit Krummbein auf die Tür zu. „Komm, Ginny!“, rief sie noch, „es hat keinen Zweck. Unsere Warnungen stoßen hier auf taube Ohren. Vermutlich muss erst wieder jemand sterben, bis man uns glaubt!“

Ginny faltete die Karte zusammen und folgte Hermine bis zur Tür des Schulleiterbüros. Hermine hatte den Türknauf schon in ihrer Hand, als sie erneut die Stimme der Schulleiterin hörte: Also gut, Miss Granger! Ich will versuchen, ihnen zu glauben. Deshalb werde ich nun Alastor Moody unterrichten, damit er den gesamten Orden und eine Mannschaft von Auroren hierher beordert. Die sollten dann auch Lord Voldemort und Severus Snape überwältigen und verhaften können und wenn nötig, sie für immer unschädlich machen können.“

„Niemand wird Tom Riddle, alias Lord Voldemort umbringen können, so lange Harry nicht alle seine Horcruxe gefunden und zerstört hat.“, sagte plötzlich eine Stimme, die ihnen allen mehr als nur vertraut war. Erschrocken fuhren alle herum und starrten auf den selben Punkt an der Wand des Büros. „Albus!“, stotterte Minerva McGonagall, „du sprichst mit uns – endlich!“ Mit einem Mal flackerte in ihren Augen wieder so etwas wie Hoffnung auf. Dumbledores Portrait schenkte ihr ein vergnügtes Lächeln, das nach wenigen Sekunden bereits wieder einem sehr ernsten Gesichtsausdruck wich. „Voldemort hat Teile seiner Seele in magischen Gegenständen gespeichert, Minerva. Die letzten Stunden meines Lebens verbrachten Harry und ich mit der Suche nach einem dieser Gegenstände. Harry muss sie erst alle finden und sie zerstören, denn erst dann wird Voldemort verwundbar sein. Seien sie also bitte äußerst vorsichtig.“

„Aber wir können diesem Gesindel doch nicht einfach das Schloss völlig ohne Gegenwehr überlassen, nicht wahr, Albus?“ Minerva McGonagall musterte das Portrait von Albus Dumbledore kritisch.

„Das Wichtigste ist jetzt, dass Harry und alle Schüler in Sicherheit sind und bleiben.“, sagte Dumbledore ruhig. „Wenn Voldemort Hogwarts erobern will, dann sollte man besser nicht versuchen, ihn daran hindern. Das würde zu viele Opfer unter den Schülern nach sich ziehen.“

„Und was soll dann aus Hogwarts werden, Albus?“

„Keine Sorge, Minerva. Es gibt noch Hoffnung. Wenn ich Miss Granger vorhin richtig verstanden habe, dann ist Severus Snape ja in der unmittelbaren Nähe von Lord Voldemort.“
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