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[HP] Die Nacht vor dem Ende 6.Kapitel 3.Teil (abgeschlossen)

Akascha les innocent
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Beitragvon Akascha les innocent » Sa 25 Mär, 2006 19:20

So hier das nächste:

Teil 6, Kapitel 2 eingefügt!

Sorry, ist nicht so lang. Habe aber im Moment ein wenig Stress! Bei mir in der Schule ist ab Dienstag Prüfungswoche, darum muss ich püffeln.

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Beitragvon Illumanu » Sa 25 Mär, 2006 19:36

Sehe es leider nicht, wo ist es!?
SIg in Arbeit

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Beitragvon Akascha les innocent » Sa 25 Mär, 2006 19:41

Es ist auf der zweiten Seite, dritter post, ganz unten. Ich editiere meine Beiträge immer, so dass ich alles beieinander habe. Du siehst dass ich darüber rot eine sechs geschrieben habe und das Datum von heute dazu.
Findest du es?

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Beitragvon Illumanu » Sa 25 Mär, 2006 19:44

Danke werde es gleich lesen und noch einmal ein große Lob von mir, ist echt gut*daumen hoch und klatsch*
SIg in Arbeit

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Beitragvon Akascha les innocent » Sa 25 Mär, 2006 20:06

Danke :D *wie ein kleines Kind über einen Lolly freu!*

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Beitragvon Akascha les innocent » Sa 25 Mär, 2006 22:34

Also ich bin gerade so in Schreibstimmung, dass ich soger jetzt mit dem dritten Kapitel anfange. Mal wieder typisch! Wenn man eigentlich besseres zu tun hätte, gibt es immer tausend Sachen, die man lieber machen würde^^

Meiner FF fehlt es im Moment gerade ein wenig an Action, fällt mir auf. Die nächsten beiden Teile sind mehr oder weniger wieder Beschreibungen von Gedanken und Gefühlen. Muss mir wohl für den dritten wieder etwas spannendes einfallen lassen, sonst wird's noch langweilig. :wink:

Also, hier kommt das dritte Kapitel!

3. Kapitel: Das Schneeeulenteam

1) geändert am 18.04.06
Nach der Besprechung, die sich mehr oder weniger ergebnislos darum drehte, was man gegen die Horde Dementoren anrichten konnte, ging Neville wieder in sein Zimmer. Er musste nachdenken. Außerdem wollte er vermeiden, dass Elisabeth ihn noch einmal über die Prophezeiung ausfragte. Seltsamerweise erschöpft, ließ er sich auf das Bett fall und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. „Was habe ich mir da nur eingebrockt“, dachte er einen Moment. Aber eigentlich hatte er nicht wirklich eine Wahl gehabt. Er hätte Elisabeth nie die Wahrheit über sich erzählen können. Wie auch? Es war ihm ja nicht erlaubt, vor einem Muggel zu zaubern und wie hätte sie ihm sonst glauben können? Und war es überhaupt erlaubt, einem Muggel einfach so die ganze Wahrheit zu erzählen? Es war ja nicht so, dass er Elisabeth hätte heiraten wollen. Vielleicht in ein paar Jahren, jedenfalls hätte er nichts dagegen. Und ob er wollte oder nicht, er hatte wegziehen müssen. Man hatte ihn gebraucht und seine Großmutter hätte ihm auch keine Wahl gelassen. „Dies ist die Möglichkeit, wo du endlich beweisen kannst, dass sich deine Eltern nicht umsonst geopfert haben!“, hatte sie gesagt. Also was war ihm anderes übrig geblieben? Er hatte ja auch all seine Freunde aus Hogwarts nicht einfach im Stich lassen können. Und heute, als er hörte, dass Elisabeth in großer Gefahr sein könnte, als er von der riesigen Menge Dementoren hörte, was hätte er anderes tun können, als verlauten lassen, sie wäre möglicherweise die Gesuchte? Er hätte es nicht ertragen, wenn sie noch immer da draußen wäre, umzingelt bei Dementoren, die ihr alles Glück aus der Seele saugen würden? Er könnte es nicht ertragen, zu wissen, dass sie unglücklich ist.
Aber er konnte auch verstehen, wie Elisabeth fühlte. Schließlich, nach all den Jahren kannte er sie gut genug, um zu wissen, wie sehr es sie quälte, wenn sie keine Antwort auf ihre Fragen bekam. Er erinnerte sich noch gut daran, wie sie, nachdem sie mit dreizehn Jahren gefragt worden war, ob sie an den lieben Gott glaube, alles daran gesetzt hatte, um mehr über Religion zu erfahren. Sie hatte richtige Nachforschungen betrieben, um herauszufinden, welche die richtige Religion für sie war. Oft hatte sie das Thema auch mit ihm, Neville, besprochen.
„Was glaubst du, Neville? Gibt es einen Gott? Also ich kann irgendwie nicht glauben, dass es keinen Gott geben sollte. Weißt du, mein Biolehrer hat gesagt, dass die Frage „Warum“ in der Biologie nicht beantwortet werden kann. Mann kann zwar fragen, welcher Ursache die Dinge zugrunde liegen, aber nicht nach welchem Grund die Dinge existieren. Aber es muss doch einen Grund geben. Irgendeinen!“
Es hatte eine Weile gedauert, bis Elisabeth wusste, was sie war. Bis dahin hatte sie etliche Bücher über alle Arten von Religionen, über die fünf größten Religionen hinaus, durchgewälzt hatte. Das Ergebnis war dafür umso überraschender:
„Weder das eine noch das andere. Ich lasse mir von keinem Priester, Pfarrer, Papst, Pastor, Mönch oder was weiß ich, erzählen, an was ich glauben soll. Ich erfinde meine eigene Religion, ganz für mich alleine!“
Neville hatte es immer Spaß gemacht, Elisabeths Theorien zuzuhören. Sie hatte allemal viel Fantasie! Aber Elisabeth war seriös, sie glaubte auch, was sie erzählte. Und eigentlich war es nie etwas schlechtes.
Aber das mit der Religion war nur ein Beispiel dafür, wie Elisabeth alles in ihrem Leben analysierte und irgendwo einordnete. Sie gab keine Ruhe, bis sie nicht eine Antwort auf ihre Fragen bekommen hatte.

Wie auch immer, Elisabeth hat sich in ihren mehr als siebzehn Lebensjahren viel Mühe gegeben eine ganz eigene Weltanschauung zu entwickeln. Und nun? Alles musste in Trümmern vor ihr liegen, denn für Zauberer hatte sie sich keinen Platz in ihrem kleinen Universum offen gelassen.

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2) Dat: 18.04.06
Elisabeth, die ebenfalls auf ihr Zimmer gegangen war, durchstreiften ähnliche Gedanken. Wie Neville schon vermutete, versuchte sie, ihr zersplittertes Weltbild wieder irgendwie zusammen zu flicken. Mit ihrem glauben an Gott, hatte das Ganze zwar insofern wenig zu tun, da dieser durchaus noch heil war. Also hatte Gott eben auch Menschen erschaffen, die Zaubern können, also was? Was sie mehr beunruhigte war das Zaubern an sich. Nur schon das heben eines Tisches, ohne ihn zu berühren. Wie sollte das vonstatten gehen? Es schien ihr gegen alles, was sie je gelernt hatte, zu verstoßen. „Ein Tisch kann sich doch nicht einfach gegen die Schwerkraft bewegen, ohne dass ihn irgend eine andere Kraft, die stärker ist, dazu bringt. Aber woher soll diese Kraft kommen? Und wie können Zauberer sie auslösen?“, Elisabeth kam zu keinem Ergebnis. Wie sie es auch drehte und wendete, es erschien ihr einfach keine Lösung zu geben. Ihr viel ein Philosoph ein, dessen Name sie aber vergessen hatte (sie war nicht unbedingt gut darin, sich Namen zu merken), der glaubte, dass alles nur aus Gedanken bestand. Das heißt, ein Tisch existiert nicht wirklich, also eigentlich ist nichts da. Man denke nur da wäre ein Tisch und darum existiere er für einen. Und wenn man den Tisch anfasse, dass Gefühl des rauen Holzes unter den Fingern, der Geruch des Holzes, alles, was man von dem Tisch sehe, dass alles existiere nur im Kopf. Was aber führt dann dazu, dass alle Menschen dasselbe sehen? Nun ja, nicht alle sehen wirklich dasselbe, denn es kommt ja oft vor, dass zum Beispiel einer findet, die Kappe sei orange und ein anderer, sie sei rot. „Aber vielleicht liegt das an unseren eigenen Regeln, die wir immer aufstellen? Zum Beispiel die Regel der Schwerkraft. Wir glauben, dass sie existiert, also existiert sie auch! Darum werden wir auch nie sehen, wie ein Tisch sich auf einmal vom Boden abhebt, ohne dass irgendjemand nachhilft!“, Elisabeth wurde auf einmal aufgeregt über ihre Gedanken, „Aber- aber die Zauberer glauben es! Sie glauben daran, dass sie fähig sind, den Tisch ohne Muskelkraft zu heben! Und darum funktioniert es!“ Elisabeth starrte den kleinen Nachtisch neben ihrem Bett an. „Wenn ich fest daran glaube, wirst du dich dann erheben?“, fragte sie sich. Sie versuchte es. Sie dachte, nachdem sie innerhalb weniger Stunden so viel Außergewöhnliches gesehen hatte, dürfte es kein Problem sein zu glauben, dass ein Nachtisch sich plötzlich erheben wird. Doch nichts geschah. Elisabeth war enttäuscht. „Vielleicht braucht es doch noch ein bisschen mehr“, dachte sie, „Ich muss einfach noch mehr über diese Zauberer herausfinden, vielleicht komme ich dann zu einem Schluss. Nur doof, dass ich keine Bücher über Zauberer habe. Jede kleine Information aus diesen Leuten hier heraus zu quetschen kann ziemlich mühsam werden. Na ja, ich kann ja mal fragen, ob diese Zauberer auch Bücher über ihre Geschichte haben und ob ich mal eins ausleihen könnte“, dieser Gedanke gefiel Elisabeth. Eigentlich fand sie es gar nicht so schlimm, dass sich ihre Theorien über das Leben zumindest teilweise als falsch herausgestellt hatten, denn sie mochte es, neue Theorien aufzustellen. Und mittlerweile hatte sie sich ein wenig von dem ersten Schock erholt. Vielleicht sollte sie doch nicht ganz so streng zu Neville sein. Natürlich, vergeben wollte sie ihm noch nicht, wie schon gesagt, aber sie könnte wenigstens ein wenig freundlicher zu ihm sein. Zufrieden lehnte sie sich zurück und gönnte sich und ihren Gedanken ein paar Minuten Ruhe.

In den nächsten Tagen geschah für Elisabeth nicht viel. Es gab weiter Besprechungen darüber, was man gegen die Dementoren unternehmen sollte und auch einige Ausflüge in die Stadt, die aber meistens mit verheerenden Folgen endeten. Elisabeth hatte von Prof. McGonnagol Bücher über Zaubereigeschichte erhalten und las nun die meiste Zeit darin. Und gleichzeitig beobachtete sie die Leute um sie herum. Sie hatte kaum mit einem von ihnen gesprochen, teils, weil sie nicht wusste, wie sie mit Zauberern sprechen sollte, und teils, weil sie
zuerst einen Eindruck von ihnen bekommen wollte. Sie merkte schnell das Prof. Snape und Draco Malfoy bei allen nicht sehr beliebt waren. Am stärksten waren die Reibungen aber immer noch zwischen den Jungen Zauberern und den zwei Unbeliebten. Elisabeth stellte fest, dass Prof. Snape oft Mörder geschimpft wurde. „Hat er denn jemanden umgebracht?“ Prof. Snape war ihr unheimlich. Sie ahnte, dass er ein Geheimnis hatte. Sein Gesicht war eine undurchdringliche Maske, die nichts preisgab von dem, was er fühlte. Elisabeth mochte solche Leute irgendwie. Sie machten sie neugierig. Leute wie Ron oder Hermine waren ihr einfach irgendwie zu einfach gestrickt. Sie waren nett, natürlich, aber Elisabeth interessierte sich nicht sonderlich für sie. Auch Draco Malfoy interessierte sie, wenn er auch nicht so geschickt war darin, seine Gefühle zu verstecken. Während Prof. Snape kühl und berechnend auf die Vorwürfe der Jüngeren Zauberer reagierte, wurde Draco jedes Mal wütend. Snape nutzte günstige Gelegenheiten, um wieder einmal zu verkünden, wie unpraktisch es doch sei, so junge Mitglieder im Orden zu haben, während Dracos hämische Bemerkungen meistens weder Hand noch Fuß hatten. Draco fühlte sich ganz klar unwohl, bemerkte Elisabeth. War auch verständlich, wenn er von Leuten umgeben war, die ihn alle nicht besonders zu mögen schienen, ja, teilweise sogar hassten. Prof. Snape jedoch, erschien ihr, als wäre er sich an eine solche Situation gewöhnt. Wenn sie hätte sagen müssen, welche der beiden sie interessanter gefunden hätte, sie hätte es nicht gekonnt. An Snape heranzukommen erschien ihr auf jeden Fall schwieriger. Er ließ sie einfach links liegen und tat, als gäbe es sie nicht. Draco aber zischte ihr oft böse Sprüche zu. Doch meistens zog er den kürzeren, denn er erwartete meistens eine ganz andere Reaktion von ihr als: „Wirklich? Schlammblut? Interessant! Könntest du mir das näher erklären? Ist das deine Bezeichnung für Muggel? Und warum Schlamm? Weil es schmutzig ist? Haben Zauberer denn anderes Blut? Ist eures vielleicht blau?“ Sie lachte sich meistens innerlich halb tot, ab Dracos verdutztem Gesicht.

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3) Dat: 19.04.06
Zirka eine Woche später änderten sich die Dinge schlagartig. Es war Freitag Nacht und draußen stürmte es einmal wieder. Alle saßen sie ihm Wohnzimmer und tranken einen warmen Tee. Neville, Ron und Prof. McGonnagol waren vor ein paar Stunden in der Stadt gewesen. Ihnen war es gelungen ein paar Dementoren zu vertreiben, die sich alleine in einer Gasse aufhielten. Aber viel würde das nicht bringen. Wenn den Zauberern nicht bald etwas einfiel, würde die Stadt in einer immer währenden Depression versinken. Alle hingen sie ihren Gedanken nach, als die Tür plötzlich aufsprang. Das Tosen des Sturmes war nun laut zu hören und der Wind trug den Regen in den Flur. In der Tür stand eine Gruppe übel mitgenommener Gestallten. Es blitzte und der Donner grollte bedrohlich. Die Gruppe stolperte in das Wohnzimmer und jemand schlug die Tür zu. Mit einem Male war es wieder still. Der Regen und das Heulen des Sturmes waren nur noch leise zu hören. Lupin war aufgestanden, sein Blick aufmerksam auf die Angekommenen gerichtet.
„Beim Merlin, ich hätte nicht gedacht, dass ihr schon heute hier auftaucht!“
„Nette Begrüßung, Remus“, meinte ein hochgewachsener Mann mit einem Ring im Ohr, „Vielleicht wäre Mom so freundlich und würde uns einen heißen Tee machen?“
Mrs. Weasley sprang auf und lief auf den Mann zu, der offensichtlich ihr Sohn war.
„Kommt alle in die Küche, dort könnt ihr euch aufwärmen und kriegt etwas zu Essen und Tee“, sagte Mrs. Weasley, bevor sie in der Küche verschwand, gefolgt von den Neuankömmlingen. Elisabeth war ein wenig verwirrt. Ihr Blick kreuzte Nevilles. „Das Schneeeulenteam ist angekommen“, raunte er ihr zu.
Elisabeths Neugier war geweckt. Die Gruppe bestand aus ungefähr zehn Zauberern. Zwei davon waren in Nevilles Alter und waren anscheinend mit ihm, Ron und Hermine zur Schule begannen, denn die Fünf begrüßten sich herzlich. Ein anderes Mädchen war sogar noch jünger und Ginny schien sie recht gut zu kennen. Dann war da ein ganz kleiner Mann, den Neville mit „Prof. Flitwick“ anredete. Er sei sein Zauberkunstlehrer gewesen, erklärte Neville ihr. Eine anderer Lehrerin von Hogwarts war Prof. Sprout. Neville stellte sie Elisabeth vor. Bald darauf waren die beiden in ein Gespräch über irgendwelche magischen Pflanzen vertieft. Elisabeth musste schmunzeln. Neville hatte Pflanzen schon immer gemocht. Oft hatte er in dem kleinen Garten hinter dem Haus seiner Großmutter gearbeitet. Elisabeth war nicht besonders erpicht auf Gartenarbeit. Aber sie fand es schön, dass Neville sich für etwas so interessierte. Sie erinnerte sich an einige Momente, in denen seine Augen so geleuchtet hatten, wenn er eine Pflanze pflegen konnte.
Eine Frau aus der Gruppe stach Elisabeth besonders in die Augen. Sie war wunderschön und auch ziemlich eingebildet. Kaum hatte sie das Haus betreten, schon schien es, als würde sich alles nur noch um sie drehen. Ausnahmslos alle männlichen Personen schienen an ihren Lippen zu hängen. Auch Neville schenkte ihr eindeutig zu viel Aufmerksamkeit, fand Elisabeth. Dabei stellte sich heraus, dass diese Schönheit Bills Frau war. „Für eine verheiratete Frau benimmt sie sich ganz schön unmöglich!“, dachte Elisabeth aufgebracht. Eins war klar: Sie mochte Fleur gar nicht. Wobei sie das natürlich nie zugeben würde. Jeder Mensch hat seine guten Seiten, das war ihr Lebensmotto. Aber bei Fleur wollte sie einfach nichts Gutes sehen.
Der Rest der Gruppe lernte Elisabeth nicht kennen. Es war keine Zeit vorhanden, alle miteinander bekannt zu machen. Es gab viel zu erzählen. Das Schneeeulenteam berichtete lange, doch Elisabeth verstand kaum die Hälfte davon. Sie erzählten von allen möglichen Kreaturen wie Werwölfen, Vampiren, Riesen, Drachen, und Todesfeen. Aber eines fiel Elisabeth auf: Weder von Harry Potter, noch von Voldemort wusste das Schneeeulenteam Neues zu berichten. Wenn sie gefragt wurden, schüttelten sie nur bedauernd den Kopf. Sie hatten viele Neuigkeiten von den anderen Teams in anderen Städten, aber über den Grund, aus dem sie eigentlich losgeschickt wurden, könnten sie nichts erzählen. Enttäuschung breitete sich in der Küche aus, als klar wurde, dass sie auch nichts erzählen würden. Nach ein paar letzten Besprechungen wurden alle zu Bett geschickt. Elisabeth war ein wenig erleichtert. Sie war so müde, aber wäre nie Schlafen gegangen, bevor die Besprechung zu Ende war. Dazu war sie viel zu neugierig. Jedenfalls war sie nicht die einzige, die sich dankbar auf den Weg in ihr Zimmer machte. Oben angekommen liess sie sich sogleich auf das Bett fallen. Sie war so erschöpft, dass sie gleich eingeschlafen wäre, hätte sie nicht ein Klopfen an der Tür aufgeschreckt. Mit einem Stöhnen stand sie wieder auf und öffnete die Tür.

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4) Dat: 25.04.06
Neville stand draußen. Elisabeth fühlte einen kleinen Stich im Herzen, als sie seinen Gesichtsausdruck sah. Irgendwie kam er ihr bekannt vor. Neville sah sie ernst an, aber gleichzeitig so herzerweichend. Er schien so viel erwachsener und gleichzeitig wirkte er wie ein kleines Kind, das etwas zu beichten hatte.
Elisabeth trat zur Seite und ließ ihn eintreten. Sie setzte sich auf das Bett und er ließ sich neben ihr nieder. Noch bevor sie ihn fragen konnte, warum er gekommen war, hatte er sich zu ihr umgedreht, sie in den Arm genommen und geküsst. Elisabeth war zu überrumpelt, um sich zu wehren. Ein warmer Strom durchfloss sie und einen Augenblick vergaß sie, dass sie Neville noch nicht verziehen hatte. Aber dann machte sie sich los und sah ihn strafend an. Er sah betreten weg. „Entschuldige, Liz“, murmelte er. Elisabeth hob eine Augenbraue.
„Warum bist du gekommen, Neville“, fragte sie schließlich, ohne weiter auf den Kuss einzugehen.
„Ich wollte dir erzählen, was in der Prophezeiung gesagt wurde“, antwortete er. Nun war Elisabeth tatsächlich überrascht. Sie hätte nicht erwartet, dass er so schnell nachgeben würde. Aber sie fand den Zeitpunkt ein wenig unpassend.
„Neville, ich bin todmüde! Kann das nicht bis morgen warten?“
„Nein. Morgen in der Früh wird ein neues Schneeeulenteam bestimmt. Ich glaube kaum, dass ich noch Zeit haben werde, mit dir zu reden.“ Elisabeth stockte der Atem. „Was meint er damit? Er kann doch nicht... Nein!“, dachte sie entsetzt. Sie wollte gerade aufschreien, protestieren und ihn daran hindern das zu sagen, vor dem sie sich fürchtete, doch er legte ihr die Hand auf den Mund.
„Hör mir zu, Liz! Du wolltest wissen, was die Prophezeiung sagte und ich sage es dir jetzt, also hör zu!“ Elisabeth blieb tatsächlich stumm. Sie würde ihm zuhören, doch wenn er tatsächlich vorhaben sollte...! Das würde sie nicht zulassen! Nicht noch einmal würde sie so etwas mitmachen!
„Also“, sagte sie, „Erzähl es mir.“ Neville holte tief Luft.
„Ich weiß sie nicht mehr genau wortwörtlich. Ich habe sie ja nur einmal gehört. Sie ging etwa so: „Aber wenn alles anders kommt, als alle denken, als alle hoffen, wenn sich die schlimmsten Befürchtungen als wahr erweisen, dann gibt es nur ein Mädchen, dass die Macht hat, die Weltordnung wieder herzustellen. Sie ist, was keiner vermutet, nicht mit Magie gesegnet. Ihr Macht, ist etwas noch viel Unfassbareres. Der Junge, dessen junges Leben so viel Leid mit sich brachte und der dem Jungen, der lebt, so ähnlich sieht, der wird sie kennen. Denn ihr hat er sein Herz geschenkt““, Nevilles Atem stockte beim letzten Satz. Auch Elisabeth vergaß zu Atmen. Sie zitterte. In jedem anderen Moment hätte sie sich über die kitschige Ausdrucksweise der Prophezeiung lustiggemacht, aber gerade im Moment war ihr nach allem anderen als nach Lachen zu Mute. Sie kannte Neville. „Oh, ja ich kenne ihn und das ist wieder so typisch für ihn!“, Wut schoss in ihr hoch und Tränen schossen in ihre Augen. Doch sie wandte sich von Neville ab, so dass dieser sie nicht sehen konnte. Wie sie erwartet hatte, fuhr Neville fort:
„Aber das ist nicht alles, was ich dir sagen möchte.“ Elisabeth schnaubte. Ja, sie wusste genau, was er noch zu sagen hatte.
„Du vermutest es schon“, stellte er fest, „Ich werde mit dem neuen Schneeeulenteam wegziehen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sie mich auffordern und ich werde auch nicht ablehnen. Ich habe eine Pflicht hier, Liz.“
Nun schluchzte Elisabeth auf. Es war nicht möglich! Er konnte es ihr nicht noch einmal antun! Aber sie hatte es befürchtet. Neville würde ihr nie, nie seine Liebe gestehen, nicht in Worten, nur, wenn er wusste, dass es vielleicht seine letzte Chance war. Ach, wie sie ihn in diesem Moment hasste!
„Deine Pflicht!“, brach es aus ihr raus, „Deine verdammte Pflicht?! Wer hat dir das eingeredet? Deine Großmutter?! Diese blöden Zauberer?! Denkst du, du hast gar keine Pflicht mir gegenüber?!“
„Ich bin nicht mit dir verheiratet, Liz“, murmelte er. Das saß! Elisabeths Gekreische verstummte mit einem Schlag. Sie drehte sich auf den Bauch und drückte ihr Gesicht in das Kissen.
„Er ist mein Freund, Liz“, fuhr Neville noch immer murmelnd fort, „Und auch seine Freunde, sind die meinen. Ich muss ihnen helfen, ihn zu suchen.“
Elisabeth sah auf und sah Neville in die Augen. Sie sah, wie er kämpfte, wie es ihn ermüdete, ein Leben zwischen zwei Welten zu führen. Er wollte zu ihr, dass bemerkte sie, doch etwas hinderte ihn daran. „Was ist es, dass ihn in der Welt der Zauberer hält? Ist es nur die Freundschaft? Oder noch etwas anderes?“ Elisabeths Stimme der Vernunft sagte: „Eigentlich ist es ja rührend, dass er seinen Freunden helfen will“, doch ihr Ego fühlte sich vernachlässigt. „Wie kann er mir sagen, dass er mich liebt und ihm nächsten Moment machte er mir klar, dass ihm seine Freunde mehr bedeuten?“ Elisabeth stand auf und ging zum Fenster.
„Geh“, sagte sie. Sie starrte hinaus auf die dunkle Strasse. Alles schien so normal zu sein. Nur die Straßenlampen leuchteten nicht. Neville hatte sich nicht von der Stelle gerührt.
„Elisabeth, ich-„
„Ich will gar nichts hören!“
„Aber, ich l-„
„Und das schon gar nicht! Geh! Geh und komm ja nicht auf die Idee, wieder zu kommen!“
„Aber, aber ich komme wieder! Es dauert nur drei Monate! Dann bin ich wieder hier! Und dann werde ich auch hier bleiben, mindestens für drei Jahre! Warum kannst du nicht auf mich warten?“ Elisabeth drehte sich blitzartig um.
„Weißt du noch, was du das letzte Mal erzählt hast?! Ein Jahr seiest du weg, sagtest du. Ein Jahr! Du wolltest mir schreiben, sobald du eine feste Adresse hättest! Keinen Brief habe ich bekommen! Zwei Jahre lang hatte ich kein Lebenszeichen von dir! Ich will nicht mehr! Du hast verspielt!“ Neville schluckte.
„Nun gut. So ist es dann halt.“ Mit dieser Antwort hatte Elisabeth nicht gerechnet. Angst kroch in ihr hoch. Er war entschlossen. Nichts konnte ihn umstimmen.
„Neville“, flüsterte Elisabeth. Tränen liefen ihr erneut über die Wangen. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter. Elisabeth drehte sich um und sank in Nevilles Umarmung.
„Ich lasse dich nicht gehen“, sagte sie entschlossen.
„Du wirst mich kaum daran hindern können“, entgegnete Neville.
„Dann komme ich eben mit dir!“, rief Elisabeth verzweifelt. Neville schüttelte den Kopf.
„Es ist viel zu gefährlich. Und du wärst nur im Weg. Die anderen werden dich sowieso nicht mitkommen lassen.“
„Kümmert es mich, was die sagen?! Und es ist mir egal, ob es gefährlich ist! Ich komme mit!“
Neville schüttelte erneut den Kopf.
„Kommst du nicht“, mit diesen Worten drehte er sich um und wollte das Zimmer verlassen.
„Geh nicht!“, rief Elisabeth mit erstickter Stimme. Die Angst hatte ihr die Kehle zugeschnürt.
Ein ironisches Lächeln umspielte Nevilles Mund.
„Vor ein paar Sekunden wolltest du noch, dass ich verschwinde. Du solltest dich entscheiden.“ Ohne ein weiteres Wort öffnete er die Tür und verließ das Zimmer. Elisabeth starrte wie gelähmt auf die Tür, die sich hinter ihm schloss.

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5) Dat: 08.05.06
Elisabeth konnte nicht einschlafen. Auch wenn sie vor wenigen Minuten noch kaum ein Auge offen halten hatte können, so kamen ihre Gedanken und Gefühle einfach nicht zur Ruhe. „Wäre er doch nur nicht gekommen! Hätte er mich doch nur nicht geküsst! Hätte er nur nicht gesagt, dass er mich liebt! Wäre ich ihm nur nie begegnet!“
Aber diese Gedanken nützten nichts. Was geschehen war, war geschehen. Sie liebte ihn, dass wusste sie eh schon lange. Doch sie hatte gedacht, sie könnte verhindern, dass die Gefühle wieder zum Vorschein kamen. Sie hätte es auch fast geschafft. Aber im Grunde genommen war es ein leichtes für ihn gewesen, sie all ihre Vorsätze vergessen zu lassen. Ein wehmütiger Blick, ein Kuss, ein paar Worte und schon war alles andere bedeutungslos. Warum dachte er nur nicht zuerst darüber nach, was er ihr mit seinem Verhalten antat?
„Er will, dass du auf ihn wartest. Er denkt, du könntest einfach so hier verweilen, warten, während er sich in Gefahr begibt. Aber so bist du nicht. Du hast ihn immer beschützt, wenn es brenzlig wurde, wenn ihn die Nachbarskinder ärgerten, aber du hast ihm nicht geraten, deswegen zu Hause zu bleiben. Warum kann er dich nicht genauso beschützen? Warum kann er dich nicht genauso lehren, wie du in der Welt zurecht kommen sollst?“, Elisabeth versuchte das Ganze neutral durchzudenken. Inzwischen kannte sie alle möglichen guten Gründe, warum Neville so handelte, wie er es eben tat. Aber das Resultat blieb das selbe. Sie würde ihn nicht ohne sie ziehen lassen. Und wenn er es doch tat, so war er für sie gestorben. Und mit ihm jeder andere Mann. Schließlich verbarg sie ihr Gesicht im Kissen und weinte, bis sie schließlich doch noch einschlief.
Auch Neville blieb lange schlaflos. Er fragte sich, ob er richtig handelte, ob er fair gegenüber Elisabeth war. Aber wie er es auch drehte, er konnte nicht anders handeln. Es gab mehrere Gründe. Seine Freunde, natürlich standen fast an der Spitze, doch da war noch was anderes. Seine Eltern. Nie hatte er jenen verziehen, die ihnen angetan haben, was ihr Leben vollkommen zerstört hatte. Harry war derjenige gewesen, in den alle ihre Hoffnung gesetzt hatten. Durch ihn wäre alles gerächt worden. Nicht, dass Neville einer gewesen wäre, der für jede Ungerechtigkeit Rache forderte, doch wenn solche Leute, wie Bellatrix nicht gerichtet werden würden, dann könnten sie weiter Leid über die Welt bringen. Voldemort war die Wurzel des Übels und niemand wusste, was mit ihm war. Neville konnte nicht ruhen, bevor er keine Antwort hatte. Vielleicht würde es Elisabeth helfen ihn zu verstehen, wenn sie auch davon wusste. Sie wusste schließlich, wie es ist, wenn einem eine Frage keine Ruhe lässt. Aber sie würde nur darauf bestehen, die Antwort mit ihm zusammen zu suchen. Und außerdem wollte er ihr nichts von seinen Eltern erzählen. Er hatte es nie jemandem erzählt. Er fand es angenehmer so. Er wollte kein Mitleid und schon gar nicht von ihr. Und er wollte auch nicht, dass Elisabeth seine Eltern je zu Gesicht bekommen würde. Sie sollte die beiden nicht so sehen. Sie sollte kein solches Bild von ihnen haben.
Noch eine Weile drehten sich Nevilles Gedanken im Kreis. Dann entschloss er sich einen Einschlafszauber zu sprechen. Der Spruch wirkte auch gut und zufrieden schloss er die Zauber. Er war froh, dass der Spruch auch vor Träumen schützte.

Als der Morgen andämmerte und die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster vielen, in dem Elisabeth nun schon einige Nächter verbracht hatte, öffnete sich die Tür ganz leise. Elisabeth regte sich auf ihrem Bett und murmelte etwas. Leise wurde ein Zauberspruch geflüstert und schon beruhigte sich Elisabeth und begann tief und fest zu schlafen. Die Gestallt schlich sich ins Zimmer hinein und legte ein Stück Pergament auf den Schreibtisch. So leise, wie sie gekommen war, verschwand sie auch wieder. Ein leichter Wind blies durch das Fenster und liess das Pergament aufflattern. Doch es war sorgfälltig mit einem Stein beschwert worden und blieb, wo es war. Bis es einige Stunden später von einer völlig aufgebrachten Elisabeth gefunden wurde.

Elisabeth bemerkte gleich, dass irgendetwas nicht stimmte, als sie erwachte. Das Licht war zu golden. Zuerst dachte sie, es wäre bloss so ungewöhnlich, einmal wieder einen schönen Tag zu erleben, wenn es davor für Wochen nur grau und kalt gewesen war. Doch dann fiel ihr Blick auf ihre Armbanduhr, die sie immer bei sich trug. Entsetzt setzte sie sich auf und begann sofort sich anzuziehen. Als sie schon halb fertig war, fiel ihr Blick auf das Pergament auf ihrem Schreibtisch. Mit böser Vorahnung und ihr T-Shirt immer noch in der Hand haltend, nahm sie das Pergament auf und begann zu lesen. Tränen begannen in ihren Augen zu schimmern, doch sie wischte sie energisch weg. Wütend zerknüllte sie das Pergament und warf es mit einem Schrei aus dem Fenster.
„Idiot! Du verdammter Idiot!“, schrie sie und schreckte dabei ein paar verstörte Vögel auf, die auf dem Baum vor ihrem Fenster gesessen hatten. Elisabeth rannte aus ihrem Zimmer und schlug die Tür hinter sich zu. So schnell sie konnte rannte sie die Treppe hinunter. Das Haus war seltsam still. Die Leute vom Schneeeulenteam schliefen wohl alle noch, auch wenn es schon bald Mittag war. Doch wo waren all die anderen? Nicht, dass Elisabeth es nicht wüsste.
„Es darf nicht wahr sein! Es darf einfach nicht wahr sein!“, weigerte sich Elisabeth es zu glauben, „Sie können nicht schon weg sein! Da gibt es sicher noch viel, dass sie planen müssen.“ Als sie ins Wohnzimmer stürzte, blickte Remus Lupin von seiner Zeitung auf und sah sie erstaunt an. Er sass in einem Sessel, neben ihm Prof. McGonnagol, die aber so vertieft schien in ihr Buch, dass sie Elisabeth nicht bemerkte. Als Lupin Elisabeth ansprach, sah sie überrascht auf.
„Elisabeth! Wie sehen sie denn aus?“, fragte Lupin. Elisabeth aber biss die Zähne aufeinander und meinte nur knurrend:
„Wo sind sie. Wo sind sie alle hin! Sag mir nicht, dass sie schon weg sind!“

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6) Dat: 11.05.06
Lupin starrte sie einen Moment lang verständnislos an. Dann begann er langsam zu sprechen: „Nun… Mrs. Weasley ist in der Küche und kocht das Mittagessen. Und Ginny –„
„Was ist mit dem Team? Dem Schneeeulenteam?!“, rief Elisabeth erhitzt.
„Mit dem Team?“, Lupin blickte sie noch immer verwirrt an, „Die schlafen noch. Ist ja auch verständlich, wenn man bed-„
„-Ich meine das andere Team!“, unterbrach ihn Elisabeth, „Das neue! Sie sind schon weg, oder? Und Neville ist dabei! Nun sagen Sie schon!“
Lupin öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch in dem Moment erhob Prof. McGonnagol ihre Stimme:
„Mein liebes Fräulein!“, begann sie streng, „Es gibt hier überhaupt keinen Grund so herumzuschreien. Ich möchte Sie darauf aufmerksam machen, dass hier einige Leute ihren wohlverdienten Schlaf brauchen! Und dann möchte ich, dass Sie sich beruhigen und zu uns setzen. Dann kriegen Sie ihre Erklärung.“
Elisabeth presste ihre Lippen zusammen. Nur mit Mühe konnte sie ihre Wut beherrschen und am liebsten hätte sie Prof. McGonnagol lauthals und deutlich ihre Meinung gesagt. Doch mit dieser Frau war nicht gut Kirschen essen, das erkannte sie. Widerwillig fügte sie sich und setzte sich in einen Sessel. Mit hochgezogener Augenbraue betrachtete Elisabeth Prof. McGonnagol auffordernd.
„Mir gefällt Ihr Blick nicht“, meinte Prof. McGonnagol. Elisabeths Gesicht verdüsterte sich noch mehr.
„Ich schaue, wie ich will!“, rief sie und ihr wurde erst hinterher bewusst, wie kindisch sie sich benahm. Prof. McGonnagol zog eine Braue auf und erwiderte:
„Nun gut, wenn Sie nicht wollen, dass wir uns hier wie zwei vernünftige Menschen unterhalten, dann können Sie auch wieder gehen!“, auffordernd deutete Prof. McGonnagol auf den Flur hinaus. Elisabeth schluckte.
„Ist ja gut“, meinte sie schließlich gezwungen, „Ich benehme mich.“ Sie versuchte nicht mehr ganz so böse dreinzuschauen und brachte sogar ein Lächeln auf ihre Lippen. Jedoch musste es ziemlich gezwungen wirken. Sie meinte einen bewundernden Blick von Lupin Richtung McGonnagol zu erhaschen. „Was soll den das heißen?“, fragte sie sich, „Galt ich bis jetzt unter den Zaubern als unberechenbarer Fall??“ Ein amüsiertes, dieses Mal echtes Lächeln erschien auf ihren Lippen. Es verschwand jedoch sofort wieder, als sie an den verfluchten Brief dachte, der nun irgendwo auf dem Straßenpflaster vor ihrem Fenster liegen musste.
„Nun gut“, begann Prof. McGonnagol, „Sie wollten wissen, was mit dem neuen Schneeeulenteam geschehen ist. Früh an diesem Morgen, haben wir es neu gewählt. Neville ist mit dabei, sowie Hermine Granger, Ronald Weasley, Draco Malfoy, Luna Lovegood, Prof. Snape und Nymphadora Tonks. Das waren alle, die wir entbehren konnten. Weniger als zuvor, das gebe ich zu, doch die einzig richtige Entscheidung.“ Elisabeth bemerkte, dass Lupin ein zerknirschtes Gesicht machte. Sie konnte es ihm nachfühlen. Oh ja, das konnte sie! Einen Augenblick schwieg Elisabeth zerknirscht.
„Sie ärgern sich offenbar darüber, dass man Sie nicht informiert hat“, stellte Prof. McGonnagol sachlich fest. Elisabeth nickte und ihre Augen funkelten.
„Ja, genau darüber ärgere ich mich!“
„Nun, so leid es mir tut es Ihnen sagen zu müssen, aber wir sahen weder einen Grund noch eine Nötigkeit darin, Ihnen irgendetwas von unseren Plänen zu erzählen“, Prof. McGonnagol betrachtete Elisabeth eindringlich, „Sie sind hier Gast und sollte froh sein, sich nicht da draußen zu befinden, wo es Ihnen auf jeden Fall viel schlechter gehen würde. Wenn Sie uns unsere Gastfreundlichkeit dadurch danken, dass Sie sich in unsere Angelegenheiten einmischen, dann können Sie auch darauf verzichten“, Prof. McGonnagol deutete zur Tür. Elisabeth starrte sie an. Sie glaubte, nicht recht gehört zu haben.
Ich mische mich in eure Angelegenheiten ein?“, fragte sie mit seltsam hoher Stimme, „Wer hat mich denn gegen meinen Willen hier her gebracht? Und was ist mit dem Gerede darüber, dass ich irgendeine Auserwählte sein soll? ICH soll mich eingemischt haben?!“
Prof. McGonnagol betrachtete sie kühl.
„Wir haben das Ganze ausführlich heute Morgen besprochen und sind zu dem Schluss gekommen, dass Sie doch nicht die gesuchte Person sind. Neville hat uns berichtet, was an jenem Morgen, an dem sie von Dementoren angegriffen wurden, wirklich passiert ist. Es klang sehr einleuchtend. Der Junge wollte Sie nur in Sicherheit bringen und hat daher ein wenig dazu erfunden. Elisabeth starrte Prof. McGonnagol ungläubig an.
„Und was ich erzählt habe, zählt gar nicht? Denken Sie, ich habe gelogen?!“ Prof. McGonnagol sah sie kühl an.
„Ich zweifle keineswegs an Ihrer Aufrichtigkeit, obwohl ich durchaus berechtigt wäre Ihnen Misstrauen entgegen zu bringen, schließlich kenne ich sie gar nicht. Aber wie ich schon sagte, klang Nevilles Erklärung sehr einleuchtend. Mehr möchte ich dazu nicht sagen. Gibt es sonst noch etwas, das Sie wissen möchten?“
Elisabeth antwortete nicht. Ihre Wut hatte einer völligen Fassungslosigkeit Platz gemacht. Ohne ein weiteres Wort drehte sich Elisabeth um und verließ das Wohnzimmer. Schnurstracks ging sie in ihr Zimmer, packte ihre wenigen Habseligkeiten und verließ das Haus ohne sich von jemandem zu verabschieden. Vor dem Haus blieb sie kurz stehen und hob das Stück Pergament auf, das auf dem Asphalt lag:

Liebe Liz.
Ich habe dir gestern alles erklärt. Ich weiß, du verstehst es nicht und das schmerzt sehr. Ich bitte dich noch einmal, mich zu verstehen! Bitte mach keine Dummheiten, während ich weg bin. Bleib bei Lupin, Prof. McGonnagol und Mr. und Mrs. Weasley. Mit ihnen bist du sicher. Bitte versuche nicht, mir zu folgen. Es hat sowieso keinen Sinn. Zauberer kennen Wege sich fortzubewegen, auf denen du ihnen nicht folgen kannst.
Es tut mir leid, dass ich dich verhexen musste. Aber ich kann nicht zulassen, dass du dich in unnötige Gefahr begibst. Ich komme zurück, das verspreche ich dir!
Dein Neville


Elisabeth starrte den Brief eine Weile an, dann steckte sie ihn in die Tasche. Sie hatte größte Lust, ihn noch einmal irgendwo hinzuschmeißen, doch es war das letzte, was sie von Neville hatte und sie wollte es aufbewahren.
Jetzt wo sie draußen war, sah sie, dass das Wetter doch nicht so schön war, wie sie am Morgen gedacht hatte. Zwar schien die Sonne, doch von Westen her kamen schon wieder dicke, schwarze Wolken. Elisabeth sah die Strasse hinauf. Keine Menschenseele war zu sehen. Entschlossen ging sie los. Das Schneeeulenteam konnte noch nicht allzu lange weg sein. Vielleicht fand sie es noch irgendwo, konnte es einholen. Sie glaubte nicht wirklich daran, aber sie konnte die Hoffnung auch nicht aufgeben. Aber wie schnell sie auch rannte, wie oft sie um eine Ecke bog, sie entdeckte nirgends einen Hauch von einem Umhang. Sie waren verschwunden. Es dauerte eine ganze Weile, bis Elisabeth sich das eingestehen konnte. Enttäuscht machte sie sich auf den Rückweg. Ihre Füße trugen sie automatisch zurück zu dem Haus, in dem sie die letzten Nächte verbracht hatte. Eigentlich hatte sie sich gar noch nicht entschieden, ob sie zurückgehen wollte. Doch die Entscheidung wurde ihr eh abgenommen. Das Haus war verschwunden. Zuerst dachte Elisabeth, sie hätte sich in der Strasse geirrt, doch dann sah sie die Bäckerei, die sonst rechts von dem Haus gestanden hatte. Links davon, war ein Wohnhaus. Auf einem Balkon im dritten Stock stand ein Blumentopf. Die Pflanzen waren halb verdorrt, so als hätte schon lange keiner sie mehr gegossen. Doch zwischen den beiden Häusern war nichts. Die Hauser waren direkt an einander gebaut, da war nicht einmal Platz für ein drittes. Verzweiflung kam in Elisabeth auf. Nicht einmal, wenn sie gewollt hätte, hätte sie zurückgehen können, um auf Neville zu warten. Es schien ihr, als wäre ihr das Tor zur Zaubererwelt ein für alle mal zugeschlagen worden. Erschöpft ließ sie sich auf einer Bank nieder und weinte. Nur kurz, lange ließ sie sich nicht hängen. "Dann gehe ich eben zurück. Zurück nach Hause. Zu meinem richtigen Leben. Mit Mama und Papa. Ich werde Neville vergessen. Und seine Zaubererfreunde gleich mit dazu!" Entschlossen stand sie auf und machte sich auf den Weg. Es war ein ganzes Stück, bis zu ihrem Haus. Aber sie kannte den Weg und kam schnell vorwärts. Keine Menschenseele begegnete ihr auf der Strasse. Mittlerweile hatten die schwarzen Wolken die Stadt erreicht und die Sonne verdeckt. Es begann zu regnen. Elisabeth beeilte sich noch mehr. Als sie ihr Haus endlich erreicht hatte, war sie von Oben bis Unten völlig durchnässt. Hastig öffnete sie die Tür und trat ein. Eine drückende Stille erwartete sie. Überrascht fragte sie sich, ob ihre Eltern ausgegangen wären. Doch dann sah sie die beiden im Wohnzimmer sitzen.
„Hi, Mom! Dad! Ich bin wieder da!“, die beiden rührten sich nicht. Elisabeth wurde plötzlich klar, dass ihre Eltern sich schreckliche Sorgen gehabt haben mussten, schließlich hatte sie sich seit Tagen nicht gemeldet. Schuldbewusst betrat sie das Wohnzimmer und ging auf die beiden zu.
„Es tut mir so leid, dass ich mich nicht gemeldet habe! Oh Mann, ihr müsst verrückt geworden sein vor Sorge! Aber ihr wisst nicht, was mir passiert ist! Mom, wusstest du, dass Neville-“, Doch sie verstummte abrupt. Ihre Eltern taten noch immer keinen Wank. Elisabeth ging um den einen der Sessel herum, so dass sie ihren Eltern ins Gesicht blicken konnte. Sie schrak zurück, als sie sie sah. Sowohl ihr Vater, als auch ihre Mutter starrten Ausdruckslos vor sich hin.

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Nächstes Kapitel folgt auf der übernächsten Seite!
Zuletzt geändert von Akascha les innocent am Mo 31 Jul, 2006 18:09, insgesamt 8-mal geändert.

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Beitragvon Wehwalt » So 26 Mär, 2006 00:22

wirsch gibts im Deutschen nicht, nur unwirsch.
Ui jetzt wirds tatsächlich etwas weltklug mit dieser Gretchenfrage. Aber paßt zu Elisabeths ernsthaftem Charakter. (Trotzdem ist hier mein Eindruck: Zuviel Akascha, zuwenig Fiction.) Guter Anlaß jetzt, sämtliche Gottesspekulation über den Haufen zu werfen, wo es nunmal Zauberer gibt.
Woher kommt plötzlich eine zweite Prophezeiung? Ich dachte, die seien alle zerstört? Oder baut die Gecshichte nicht auf den JKRschen Geschehnissen auf? Oder hab ich was falsch verstanden?
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Beitragvon Akascha les innocent » So 26 Mär, 2006 11:45

Hmm... ja hast recht... aber ändern kann ich das jetzt auch nicht mehr. Oder soll ich? Auf jeden Fall kümmere ich mich beim nächsten Mal wieder ein wenig besser ums Thema^^ Ich wollte eigentlich nur erklären, dass Elisabeth eben alles analysiert und studiert, bis sie sich eine Antwort auf ihre Fragen geben kann. Bin dabei wohl etwas abgeschweift^^

Ich versuche schon auf J.K. Rowlings Geschichte aufzubauen, kann aber schon sein, dass ich da mal was übersehe. Aber das mit der Prophezeiung funktioniert schon. Auch wenn damals im 5. Buch alle Prophezeiungen zerstört wurden, können ja wieder neue entstehen. Im dritten Buch hat die Wahrsagelehrerin (weiss grad nicht, wie ihr Name geschrieben wird) ja auch eine neue Prophezeiung ausgesprochen. Also könnte sie das ja noch einmal tun, oder? :wink:
Zuletzt geändert von Akascha les innocent am So 26 Mär, 2006 14:35, insgesamt 2-mal geändert.

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Beitragvon Wehwalt » So 26 Mär, 2006 14:33

Ändern sollst nichts mehr! Auf keinen Fall! Ich habe ja auch selber gefunden, daß die Passage der Charakterbeschreibung dient. Nur ist bei mir eben der Eindruck entstanden, daß die 17jährige Akascha ihre Lebensauffassung, auf die sie stolz ist, auf ihre ihr liebgewordene Figur gar zu unmittelbar übertragen hat. Da werden die Literaturkritiker künftiger Jahrhunderte nun endlose Dissertationen drüber verfassen können, wieviel Autobiographisches in der FF steckt.
Aber laß Dich von Wehwalts subjektiven ironischen Kommentaren nicht irremachen. Ist toll, wie Du schreibst. Bin auf nähere Details der neuen Prophezeiung gespannt.
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Beitragvon Akascha les innocent » So 26 Mär, 2006 14:46

Hmm... Ich weiss nicht so recht. Ich fühle mich eben selber nicht so ganz wohl dabei, da es eben doch irgendwie ziemlich persönlich ist. Ich denke zwar nicht ganz hunderprozentig so, wie ich es da beschreibe, aber es hat schon was....
Und das ist irgendwie unagenehm, wenn das jeder so einfach lesen kann, besonders, wenn's dann auch noch so offensichtlich viel über mich verrät, wenn du verstehst, was ich meine.

Aber na ja, wenn's zu der Geschichte passt...

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Beitragvon Morgaine Danag » So 26 Mär, 2006 15:15

@Akascha: Also ich finde dieses Kapitel nicht schlecht. Klar, es verrät schon etwas über dich, aber daran wird dich wohl keiner aufhängen. :wink:
Schreib einfach so weiter, wie es dir gefällt, und lass dich nicht von anderen aus der Ruhe bringen, es ist schliesslich deine Fanfic und du kannst damit machen was du willst!

Noch zu den Prophezeihungen: Ich glaube es wurden nicht alle zerstört. Bei dem Kampf in der Mysteriumsabteilung sind ja mehrere Regale umgefallen, aber es steht nirgends dass alle Prophezeihungen zu Bruch gingen. Folglich kann es also gut sein, das diese, die in der Fanfic erwähnt wird, heil geblieben ist.
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Beitragvon Akascha les innocent » So 26 Mär, 2006 15:32

Na ja, das ist eben die grosse Frage: Was will ich?^^

Wie gesagt, es ist mir ein wenig unangenehm. Aber was solls! Ich hab's jetzt sowieso schon geschrieben!
Aber ich denke, in Zukunft werde ich ein bisschen besser auf solche Sachen aufpassen.

(Und keine Angst. Ich weiss, es ist MEINE FF und ich werde mich auch nicht so schnell einschüchtern lassen, falls jemand mal nicht zufrieden ist. Aber ich finde es auch gut, wenn man mich darauf aufmerksam macht, wenn einem etwas stört.)

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Beitragvon Akascha les innocent » Mi 29 Mär, 2006 11:28

Sorry, mein Internet zu Hause funktioniert gerade nicht. Ich weiss nicht, wann ich weiter schreiben kann.

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Beitragvon Akascha les innocent » Do 06 Apr, 2006 10:17

Sorry, das Internet ist immer noch lahmgelegt! :(
Aber vielleicht fällt mir noch eine Lösung ein, wie ich trotzdem weiter schreiben könnte. Und sonst stresse ich mal wieder meinen Gastvater, dass der das endlich wieder in Ordnung bringt! :evil:

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Beitragvon Akascha les innocent » Do 13 Apr, 2006 09:06

Gute Nachricht! :D
Ich kann nach Ostern weiterschreiben!
Vielleicht sogar früher.