Bundeswehr und Zivildienst

Denkarius
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Beitragvon Denkarius » So 22 Jun, 2008 22:57

Ich fand den Kommentar von K11 alles andere als cool. Doch das gilt auf den letzten Seiten dieses Threads nicht nur für die Beiträge von K11.

Zum Thema Auslandseinsätze der Bundeswehr kreisen meine Gedanken einmal mehr um ein Lied von Reinhard Mey zu dem Thema, was Eltern dieser dorthin versandten Soldaten empfinden müssen. Übrigens ist es mir völlig egal, ob das Wehrpflichtige, Zeitsoldaten oder Berufssoldaten sind. Das alles sind lebendige Menschen (wovon durch das furchtbare Wort "Blauhelm" übrigens gerne abstrahiert wird) und das was sie dort tun ist alles andere als die Sicherung unserer Grenzen.

Sie werden in meinen Augen missbraucht, um die Interessen der Wirtschaft und der Politik zu vertreten und durchzusetzen und das rechtfertigt für mich nicht, dass die Vergeudung von Menschenleben und das Vergiessen von Blut in der Öffentlichkeit gerechtfertigt und verharmlost wird.


Reinhard Mey hat geschrieben:Kai

Ein Schreiben in einfühlsamen, klaren Worten,
Ein Herr vom Ministerium hat es überbracht.
Sie sollten es nicht aus dem Radio erfahren,
Die Meldung käme schon im Frühjournal um acht.
Mit einem Schlag ist nichts mehr wie es war in dem stillen Reihenhaus.
Der Herr Minister spricht ihnen sein tief empfundenes Mitgefühl aus!

Kai war auf diesem Flug
Und mit ihm drei Kameraden.
Vier Einschüsse im Bug,
Hatten Hilfsgüter geladen.
Still, in sich gekehrt, verschlossen,
Aus dem strahlend blauen Himmel geschossen.
Kai war auf diesem Flug.

Sie haben die Nachricht in dunkelsten Ängsten
Schon viele Mal’ erhalten und immer verdrängt.
Doch jetzt, wo sie da ist, erscheint ihr Handeln
Merkwürdig gefaßt, wie von fremder Hand gelenkt.
Was wird man unter der Fahne heimbringen aus dem fremden Land,
Mehr als eine Erkennungsmarke aus einem Aufschlagbrand?

Kai war auf diesem Flug
Und mit ihm drei Kameraden.
Vier Einschüsse im Bug,
Hatten Hilfsgüter geladen.
Unbewaffnet in freundlichem Feuer
Als Erster Offizier am Steuer.
Kai war auf diesem Flug.

Im Haus überall Fotos in Bilderrahmen,
Mit der Schultüte am Tag der Einschulung,
Auf Klassenfahrt, beim Drachensteigenlassen
Und in der Uniform bei der Vereidigung.
Hätte sie ihm da doch nur den Hintern versohlt und ihn einfach eingesperrt im Bad
Genau wie damals, als er bei Woolworth die Buntstifte geklaut hat!

Kai war auf diesem Flug
Und mit ihm drei Kameraden.
Vier Einschüsse im Bug.
Hatten Hilfsgüter geladen.
Plötzlich vom Radar verschwunden.
Was war da in diesen Sekunden?
Kai war auf diesem Flug.

Und lebendige Menschen in einem sich’ren Parlament
Entsenden ein weiteres Truppenkontingent
Mit Worten wie Beistand, die edel scheinen,
Wie Friedensmission und die doch nichts andres meinen
Als: Wir schicken junge Menschen hinaus in ein Land,
In dem sie nicht willkommen sind, ihr Dienst nicht anerkannt,
Ihr Opfer nicht geachtet, ihre Uniform verhaßt –
Ihr armen Kinder, wißt ihr, wofür ihr euch verheizen laßt?
Gewalt wird neue Gewalt gebären,
Terror wird neuen Terror nähren.
Und wieder ziehen Mütter daraus keine Lehre
Und wieder schenken Väter Söhnen Spielzeuggewehre -
Es liegt nicht brach, es dörrt nicht aus, das verfluchte Feld der Ehre!

Kai war auf diesem Flug
Und mit ihm drei Kameraden.
Vier Einschüsse im Bug,
Hatten Hilfsgüter geladen.
Am Ende der Welt
In einem Mohnfeld zerschellt.

Amo vitam, amo generem,
tamen quare sum sola.
Amo rosam, desidero pacem
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Beitragvon Damien » Mo 23 Jun, 2008 14:13

Übrigens ist es mir völlig egal, ob das Wehrpflichtige, Zeitsoldaten oder Berufssoldaten sind. Das alles sind lebendige Menschen (wovon durch das furchtbare Wort "Blauhelm" übrigens gerne abstrahiert wird) und das was sie dort tun ist alles andere als die Sicherung unserer Grenzen.


1. Es sind Leute die sich freiwillig!!! zum Einsatz gemeldet haben, auch die Wehrpflichtigen.

2.Die Blauhelme sind dazu da frieden zu erhalten, auch wenn sie Kämpfen müssen, sie tun es legitim.

3. Vergeudung von Menschenleben: Kein Menschen leben ist vergäudet wenn er oder sie sich freiwillig meldet um den Frieden zu erhalten, bzw. frieden zu erreichen.


EDIT//: JEder der z.B. nach Afghanistan geht der WEI? was auf ihn zukommen kann...
Ich hab einen in der Fam. der da war, und er sagte es ist zwar gefährlich dort aber es ist sein Job da zu sein!!!

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Beitragvon Denkarius » Mo 23 Jun, 2008 16:23

1949 sahen das in Deutschland noch alle anders. Damals sagte Franz-Josef Strauss im Zuge der Gründung der Bundesrepublik Deutschland folgende bemerkenswerte Worte:

"Wer noch einmal ein Gewehr in die Hand nimmt, dem soll die Hand abfaulen!"


Die Deutschen schienen wenigstens den Militarismus besiegt zu haben. Knapp 60 Jahre später blicken wir auf eine Zeit der allmählichen Aufweichung dieser einstigen Maßstäbe zurück und auch Strauss hat ja in späteren Jahren das Amt des Verteidigungsministers bekleidet und das eine oder andere Waffengeschäft eingefädelt.

Wer immer noch glaubt, dass es hier um die Sicherung von Frieden und Freiheit geht, der ist an Naivität kaum zu überbieten. In jedem Krieg behaupten die Agiteure, für den Frieden und andere edle Werte zu kämpfen. An den Fronten auf der ganzen Welt wird auch mit deutschen Waffen geschossen, und das nicht zu knapp.
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Beitragvon Harrik » Di 24 Jun, 2008 01:04

@ Nachtfalke.

Zu nächst zu "ich werfe dir Parolen vor und selbst mit selbigen um mich" Natürlic ist der Zitirte Satz (im übrigen aus einem song), eine Parole, gar keine Frage. Allerdings reist du ihn ein wenig aus dem zusammenhang. Ich wäre nicht so mir nichts dir nichts auf die Idee gekommen eine Parole ohne hinnreichende erklärung zu posten, wäre es nicht - wie in diesem Fall - zu dem Zweck gewesen, die generell einstellungs Diskrepantz zwischen zwei Persohnen, in dem fall dir und mir, dar zu tsellen. Ich Schreibe die Parole also in diesem Fall nicht um irgendwen zu Überzeugen, beleidigen sonst irgendwas, sondern um zu zeigen: Hier ist ein unterschied zwischen uns.

Nun zum Inhalt. Es geht bei de Satz nicht darum wieviele Menschen getöted wurden. Da sind die Verbrechen des dritten Reiches wohl uneinholbarer Spitzenreiter. Vielmehr geht es darum eine wilkühr zu beschreiben was die Rechtfertigung angeht. Du kannst dir sicher denken auf welche Zeitepoche dieser (bewusst provokative - das sollte kalr sein, es ist schlislich aus einem Punk song ;-) , aber wer könnte provokannte Dinge besser nachvolziehen al du? Sagst du doch selbst so häufig du provoziert um zu einer wahren Disskusion zu kommen-)gemüntzt ist. Es geht hierbei darum das die Willkühr mit der Freiheiten abgeschaft wurden zu beschreiben, die durchaus als rükkehr in richtung einer einstellung betrachted werden kann die wärend des dritten reiches vorherscht. (Rückkehr von dem Punkt von dem Geistigen Punkt den z.B. Denkis Posting beschreibt, wenn gleich ich keinerleich Sympathien für den Strauß habe)

Nun zum veganismus Post. Mal davon abgesehen das ich im gegensatz zu dem Zeitpunkt wo ich offenbar den satz mit der hoffnung dich überzeugen zu können geschrieben habe, nun kaum denke das ich DICH überzeugen kann (sicher könnte das jemand, aber ich glaube das nicht ich das wäre, dazu bin ich dir wohl zu unsympatisch) werde ich dir gerne eine erklärung meiner beweggründe posten oder eulen, wie dus magst (keine Rechtfertigung eine Darlegung, ich muss mich nicht dafür rechtfertigen das aus meienr sich richtige zu tun). Da das ganze jedoch sehr ausfürlich sein muss, werde ich das anze natürlich nicht in diesem Post den ich jezt Spontan auf antwort an dich verfasse enthalten sein, aber sein unbesort, damalsist es wohl irgendwie untergegeangen(ich httte auch irgendwann aufgehört im hirsch thread zu lesen, zwar liegt mir das thema am hertzen aber ich bin mal mehr mal weniger im Forum, vieleicht lag es daran?) aber ich werde es nicht vergessen ;-)

@K11, kann man sich das überhaupt vorstellen? kann man das wissen? selbst in fridlichen gebieten muss man als soldat im Notfall zur waffe greifen und einen anderen Menschen im zweifelsfall erschießen. Könntest du das? Ich weis nicht ob ich es könnte darum würde ich da nie in diesem Rahmen hinn gehen!
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Beitragvon Ludo Bagman » Di 24 Jun, 2008 15:58

Denkarius hat geschrieben:Wer immer noch glaubt, dass es hier um die Sicherung von Frieden und Freiheit geht, der ist an Naivität kaum zu überbieten. In jedem Krieg behaupten die Agiteure, für den Frieden und andere edle Werte zu kämpfen. An den Fronten auf der ganzen Welt wird auch mit deutschen Waffen geschossen, und das nicht zu knapp.


Naja, ich finde schon, dass es auch um den Frieden und um die Freiheit geht. Klar sind die meisten Kriege so, wie du es beschrieben hast. Aber hast du mal gesehne, was die deutschen Truppen in Afghanistan an humanitärer und medizinischer Hilfe leisten? Teilweise unter Einsatz ihres Lebens.
Und ich wurde nicht ge-brain-washed von den Medien, sondern habe mich intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt.
Da finde ich so manche Aussage hier wie einen Schlag ins Gesicht der Männer und Frauen, die da hinten so eine Arbeit leisten. Dass dabei Soldaten ums Leben kommen ist halt das Berufsrisiko. Und das kennt jeder von ihnen dort! Manchmal hört es sich hier so an, als ob Leute denken, da werden unschuldige junge Menschen hingeschickjt, nur weil sie ihren Wehrdienst gerade leisten. Ich sage es noch einmal, obwohl es hier schon gesagt wurde. Kein Grundwehrdienstleistender kommt zu einem Auslandseinsatz. Sondern nur SAZ (Soldaten auf Zeit) oder Berufssoldaten. Und diese haben sich freiwillig verpflichtet mit allen Gefahren, die dazu gehören.

Mein Bruder war 4 Jahre bei der Bundeswehr und ist jetzt immer noch Reservist mit halbjährlichen Wehrübungen. Die Freundin meines Bruders ist immer noch bei der Bundeswehr (Sie hat sich für 4 Jahre verpflichtet). Beide haben keinen Auslandseinsatz (ausser Übungen in Kanada) hinter sich. Sie hätten gehen können, auch in den Kongo. Aber es war nicht so, dass sie gezwungen waren. Ganz und gar nicht.

Mich würden gerne mal die Gründe der Leute hier interessieren, die die Bundeswehr für eine ominöse Institution halten.

Übrigens wird die deutsche truppe bei der Bundeswehr nächstes Jahr um 1000 Soldaten aufgestockt um unter anderem an dem korrekten Ablauf der Wahl in Afghanistan zu arbeiten.
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Beitragvon Ludo Bagman » Di 24 Jun, 2008 16:24

Ja, wenn du schon Andeutungen machst, dann würde ich auch gerne wissen, was genau du meinst. Würd mich ehrlich interessieren.
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Beitragvon Denkarius » Di 24 Jun, 2008 16:45

PadmeAmidala hat geschrieben:Komischerweise scheint mir das schlechte Bild der Bundeswehr insbesondere
a) bei Männern, die gar nicht beim Bund waren
b) bei Männern, die nicht vorhaben zum Bund zu gehen
c) bei Frauen
vorzuherrschen.


Was ist daran komisch?
Woran machst du diese von dir behaupteten Regelmäßigkeiten fest?
Was willst du damit sagen?
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Beitragvon Denkarius » Di 24 Jun, 2008 16:57

Aber ist es nicht logisch, dass diejenigen, die sich entscheiden, den Dienst an der Waffe aus Gewissensgründen zu verweigern, eher ein Problem mit dem haben, was die Bundeswehr tut, als diejenigen, die dort waren und permanent über einen längeren Zeitraum den Ausführungen ihrer Vorgesetzten und Kameraden ausgesetzt waren ohne die Möglichkeit, Dinge zu hinterfragen und andere Meinungen argumentativ zu diskutieren, weil sie in erster Linie Befehle empfangen und ausführen mussten?
Zuletzt geändert von Denkarius am Di 24 Jun, 2008 16:58, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Harrik » Di 24 Jun, 2008 17:17

Nun Padme das ist doch ganz logisch: Wenn jemand gegen die Bundeswehr ist, dann geht er nicht hinn. Das also die kritik von Leuten die nicht da waren bzw. nicht planen da hin zu gehen ist absolut schlüssig. Sicher gibt es leute die da waren dies nicht okay fanden und andersrum, solche Leute findet man sicher auch. Und Frauen sind nunmal nicht zum Wehrdienst verpflichted, und ihre gruppierung ist gespalten, schau einfach dich und Grüauge an, ihr vertretet da ebend unterschiedliche meinungen.

Aber ich nenne einfach mal ein par Gründe aus denen ich nicht zum Bund gehen werde:
-Man befielt mir dort Dinge, selbst wenn es nicht ins ausland geht, ich lasse mich so nicht behandeln, ich kenne Leute die dort waren und mir berichteten wie es jedem Ging der ein bissel anders war als er gefordert wurde. Niocht nur gabs von den Ausbildern einen auf den Deckel, nein auch von den anderen Wehrdienstleistenden.
-Man muss dort mit Waffe nagieren, unter einem Banner das nicht meine Ideale vertritt. Ich bin nur im Allergrößten Notfall dazu bereit auf Leben und Tod zu kämpfen, und auch wenn ich das vieleicht nicht muss, das ist es wofür die Organisation steht. Gute taten dort und da hinn und her, es ist ein Heer eine Armee.
-Ich will wohnen wo ich wohnen will nicht wo man mich hinnsteckt.
-Selbst wenn ich das absolvieren des Wehrdienstes als positiv ansehen würde, dann wäre es das nur wenn es freiwillig getan würde. Völlig freiwillig. Eine solche sache auferlegt zu bekommen und sie dann zu tun ist wertlos.
-Ich will meine Freiheiten praktitieren können, wärend man dort ist muss man sich Regeln bäugen die mir nicht passen.
-Es gibt dort kein Veganes essen.
-Je nach Vorgesetzen muss man sich unter umständen die Haare schneiden.
-Ich finde die Methoden die an Werdienst-komplett-verweigeren als bestrafung praktiziert werden nicht okay.
-Ich bin kein Patriot ich will kein Kleidungsstück mit der Deutschen Flagge tragen.
-Die Geselschaft die es dort meist giebt reitzt mich ganz und garnicht.

Das waren einige gründe, einige meiner Gründe. Eher würde ich mit einer Waffe gegen die Käpfen die mich einziehen wollen(für meine Freiheit). als gezwungener maßen unter ihrem Banner.
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Beitragvon Ludo Bagman » Di 24 Jun, 2008 17:20

Grünauge hat geschrieben:
Ludo Bagman hat geschrieben:Mich würden gerne mal die Gründe der Leute hier interessieren, die die Bundeswehr für eine ominöse Institution halten.


Nun, jedem das Seine. Ich selber will keine Waffe in die Hand nehmen und basta. Deswegen bin ich aber noch lange kein Schmarotzer, der andere die Drecksarbeit machen ließe, und kein Wahlrecht verdient hätte (auf so einen abstrusen Vorschlag kann wirklich nur der Falke kommen).
Hilfe an der Gemeinschaft kann man auch leisten, ohne dass man zum Bund geht. Ich könnte genauso sagen, es sei "ein Schlag ins Gesicht aller Zivildienstleistenden" wenn ihre Arbeit so herabgewürdigt wird.
Schließlich ist nicht alles, was die Soldaten beim Bund machen, auch wirklich sinnvoll (mein Mann, der selbst beim Bund war, sagt, oft sei ihm das Ganze vorgekommen wie so ein 'Räuber und Gendarm-Spielen nie erwachsen gewordener Jungens).
(Also noch einer, der Deine Hypothese über den Haufen wirft, Padme.)

Und bevor jemand nun sagt, ich hätte ja weder das eine (Bund) noch das andere gemacht (Zivildienst), nun, dafür war ich innerhalb sechs Jahren dreimal in Tanzania, Afrika, und habe dort geholfen für ein kleines Dorf am Rande des Kilimandscharo ein 'Community-Center' zu bauen, also eine Einrichtung, in dem sowohl Unterricht abgehalten werden kann, als auch ein Nähraum für die Frauen des Dorfes bzw. eine Art Kantine für den Durchgangsverkehr Nairobi/ DarEsSalaam, mit dem sich das Projekt dann später selber finanzieren konnte. Das haben wir freiwillig gemacht und auch aus eigener Tasche finanziert. Aber die Menschen dort haben von dieser Einrichtung wirklich davon profitiert und ein Stück mehr Lebensqualität gewonnen und darauf kommt es doch schließlich an, oder?
Und ich lasse mir nicht einreden, dass der Dienst an der Waffe sinnvoller wäre.



Das hatte ich mit dieser Frage gar nicht gemeint. Ich fordere von NIEMANDEM, dass er zur Bundeswehr gehen muss. Wenn man das mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann, dann gibts eben die 2. Möglichkeit. Der Zivildienst. Habe ich hier irgendwo geschrieben, dass ich die Arbeit der Zivildienstleistenden nicht würdige? Nein, deswegen finde ich deine Anmerkung mit dem "Schlag ins Gesicht" auf absolut unpassend. Im Gegenteil, ich finde den Zivildienst eine gute Sache. Allerdings wäre ich auch dafür, dass auch alle Frauen zumindest den Zivildienst leisten müssen, denn das ist doch, was alle Frauen seit Jahrzenten verlangen. Gleichberechtigung.
Ich weiss auch nicht, wieso du dich versuchst zu rechtfertigen, Grünauge. Ich habe dir ncihts vorgeworfen und würde das auch sicher nicht machen ;)
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Beitragvon Denkarius » Di 24 Jun, 2008 17:49

PadmeAmidala hat geschrieben:@Denkarius: Nein, ich glaube, man kann auch eine kritische Einstellung zu etwas haben, gerade weil man es selbst erlebt hat. Die Tatsache, dass man beim Bund war, verhindert ja wohl nicht ernsthaft, dass man Dinge hinterfragt und sich mit anderen Meinungen auseinandersetzt. Grünauges Mann scheint ja ein solches Beispiel zu sein.


Da kann ich dir nur zustimmen. Das hieße dann aber, dass das "schlechte Bild der Bundeswehr" eben nicht ausschließlich bei dem von dir genannten Personenkreis "vorherrschen" würde. Übrigens auch, dass in diesem Personenkreis durchaus Menschen vorhanden sind, die dieses Bild nicht teilen, da es ja auch z.B. Frauen gibt, die den Wunsch haben, zur Buindeswehr zu gehen.

Wenn wir uns also darauf verständigen könnten, dass dieses Thema nicht geeignet ist um bestimmte Personengruppen in bestimmte Schubladen zu stecken, dann sind wir wohl ein gutes Stück weiter.

Ich persönlich habe nicht so sehr ein Problem mit der Bundeswehr selbst, sondern vielmehr mit denen, die sie mißbrauchen, um politische und wirtschaftliche Interessen zu verfolgen. Dass durch die Bundeswehr stellenweise wertvolle und humanitäre Arbeit geleistet wird, wollte ich nicht in Abrede stellen. Wenn hier aber Bürgern nur deshalb demokratische Rechte abgesprochen werden, weil sie nicht den Dienst an der Waffe leisteten, nur um zu provozieren, dann ist eine Diskussion wenig sachdienlich.

@Ludo: ich denke, Julias Posting bezog sich darauf, auch wenn der Beitrag mit deinem Zitat begann.
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Mimmi

Beitragvon Mimmi » Mi 25 Jun, 2008 04:39

Harrik, einige deiner Punkte kann man genauso gut aufs allgemeine Leben beziehen.

Befehle/Anordnungen muss jeder Azubi ausführen - sogar später im Berufsleben kann es dir passieren, das du der "A*** vom Dienst bist".
Auch Regeln wirst du überall haben - ohne die geht es nun mal nicht und wir alle müssen uns ihnen beugen.
Und zu den Haaren - tja, auch meine Azubis müssen ihre Haarpracht hinter sich lassen, wenn sie bei mir anfangen *g*

Dies sind für mich keine Gründe, etwas nicht zu tun (also, beruflich) - jeder fängt mal als kleiner Pimpf an und muss sich Privilegien verdienen. Da ist es völlig wurscht, für welchen Berufszweig du einschneidest ;)

So, das passte zwar gerade nicht so zum Thema, aber gut *g*

Ripper
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Beitragvon Ripper » Mi 25 Jun, 2008 06:14

Und zu den Haaren - tja, auch meine Azubis müssen ihre Haarpracht hinter sich lassen, wenn sie bei mir anfangen *g*


Jop auch ich als Bankazubi muss gewisse Kleidungs- und Aussehensregeln einhalten. Gehört dazu.
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Harrik
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Beitragvon Harrik » Mi 25 Jun, 2008 07:54

Mimmi hat geschrieben:Harrik, einige deiner Punkte kann man genauso gut aufs allgemeine Leben beziehen.

Befehle/Anordnungen muss jeder Azubi ausführen - sogar später im Berufsleben kann es dir passieren, das du der "A*** vom Dienst bist".
Auch Regeln wirst du überall haben - ohne die geht es nun mal nicht und wir alle müssen uns ihnen beugen.
Und zu den Haaren - tja, auch meine Azubis müssen ihre Haarpracht hinter sich lassen, wenn sie bei mir anfangen *g*

Dies sind für mich keine Gründe, etwas nicht zu tun (also, beruflich) - jeder fängt mal als kleiner Pimpf an und muss sich Privilegien verdienen. Da ist es völlig wurscht, für welchen Berufszweig du einschneidest ;)

So, das passte zwar gerade nicht so zum Thema, aber gut *g*


Nun zwischen Anordnungenund befehlen sind auber ein unterschied, wenn ich anordnungen nicht folge bin ich meinen Job los, bei Befehlsmisachtung kann ich vorm Militärgericht enden, was unter umständen unschöhne strafen zu verteilen hat.

Mit den Haaren...nun dann würde ich halt nie bei dir anfangen, mit einem kleidungsstanndart bin ich ja noch wiederwillig einverstanden, aber die Haare bleiben drann. Lieber mit meinen Haaren unter der Brücke als mit Kurtzhaarschnitt im Penthous. Soviel Freiheit leist ich mir.

Ripper hat geschrieben:
Und zu den Haaren - tja, auch meine Azubis müssen ihre Haarpracht hinter sich lassen, wenn sie bei mir anfangen *g*


Jop auch ich als Bankazubi muss gewisse Kleidungs- und Aussehensregeln einhalten. Gehört dazu.


Heißt das man wird nur mit kurtzhaarschnitt angenommen? Und da spreche nochmal jemand von gleichberechtigung!
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Beitragvon Antike Runen » Mi 25 Jun, 2008 11:23

Für den Kurzhaarschnitt gibt es in der Tat teilweise sehr sachliche Gründe, Grünauge.
Beim Militär ist das eine Frage der Sicherheit – im Nahkampf bietet ein Pferdeschwanz zuviel Angriffsfläche, man kann leicht daran festgehalten werden oder damit irgendwo hängend bleiben, das soll natürlich vermieden werden. Das ist ähnlich wie bei den englischen Helmen, die den Gurt auf dem Kinn, nicht unter dem Kinn trage (kennst du bestimmt von Bildern) – damit man nicht am Helm ziehen und jemanden dann mit dem Gurt würgen kann. Ganz praktisch also, und völlig nachvollziehbar.
Was Mimmis Azubis angeht, weiß ich es nicht genau, aber ich kenne das aus der Gastronomie, dass lange Haare natürlich immer ein Problem sind. Keiner hat gerne Haare in der Suppe, wer also in der Gastronomie arbeitet, muss sicherstellen, dass er möglichst wenig Haare verteilt. Dazu gibt es dann einerseits entsprechende Kopfbedeckungen (Kochmützen, Netze etc.), andererseits auch Auflagen bei der Frisur selbst. Eine Kochmütze deckt eben nicht den kompletten Pferdeschwanz ab, da muss dann schon eine Hochsteckfrisur oder so her. Oder eben ein Kurzhaarschnitt. Bei den Kellnern analog, also ebenfalls ganz praktische Gründe.
Warum ein Bankangestellter allerdings keine Schuppen auf den Kontoauszügen verteilen darf, weiß ich auch nicht. :)

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