[RPG - Play] Severus Snape

Padfoot201182
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Beitragvon Padfoot201182 » Fr 03 Mär, 2006 16:45

Sirius sah auf die Tür, die hinter Serena ins Schloss gefallen war. Er fragte sich, was Minerva um diese Uhrzeit von ihr wollt und dass sie das aus reiner Bosheit getan haben sollte, traute er ihr irgendwie nicht zu.
Doch dann erinnerte er sich an die Unterhaltung in Dumbledores Büro, bei der auch Minerva anwesend war. Er, Dumbledore, hatte Sirius mitgeteilt, dass er es für besser hielt wenn Minerva den Unterreicht der Siebtklässer von Slytherin halten würde, trotz der Arbeit die sie im Moment für den Orden zu erledigen hatte. Nicht nur das ihm bei dem Anblick von ihrem strengen Gesicht sein Magen zusammen zog, auch bei dem leichten Stich den Dumbledore mit der Erwähnung des Ordens erzielte, wurde ihm mulmig.
Schließlich war er genau deswegen nach Hogwarts gekommen. Dabei hatte er sich nur einmal seit seiner Ankunft hier mit Dumbledore über den Orden unterhalten und da war es auch eher zweitrangig. Eher drehte sich ihr Gespräch über Serena und Sirius Wunsch, sie dort aufzunehmen.
„Was soll ich nur tun?“ fragte er in den Raum hinein und setzte sich auf den Stuhl, der direkt vor seinem Schreibtisch stand.
Währen doch die anderen hier. Mit den anderen, dachte Sirius an seine alten Freunde James, Remus und Peter. Von zweien wusste er, dass sie ihm nicht mehr helfen konnten bzw. würde er auf Peters Hilfe dankend verzichten.
Er blickte auf den Schreibtisch, auf dem zwei Bilder standen. Das eine zeigt ihn zusammen mit Harry und in Gedanken entschuldigte sich Sirius bei ihm dafür, dass er ihn in den letzten Tagen so sträflich vernachlässigt hatte.
Aber ich will ihn da nicht auch noch mit rein ziehen, weder in die Sache mit dem Orden noch in die mit Serena.
Die vier Leute auf dem anderen Foto schienen gerade in leichte Probleme verstrickt. Auf ihm standen Remus, James und Peter neben einander, die mit Mühe versuchten einen jüngeren Sirius auf ihren Armen zu tragen.
Sirius nahm das Foto mit seiner jüngeren Ausgabe in die Hand und betrachtete es. Das war kurz vor unserem Abschluss. Ich muss da so alt sein, wie Serena heute.
Er stupste mit einem Finger Peter an, der vor lauter schreck seine jüngere Ausgabe los ließ und gegen Remus fiel.
Natürlich, Remus wird mir zuhören. Sirius hatte in den letzten Tagen viel nachgedacht und seine Hauptgedanken drehten sich, wie sollte es auch anders sein um Serena. Und immer wieder stellte er sich die selbe Frage: War das was er tat richtig oder handelte er aus Gründen, die sich ihm selber noch nicht erschlossen?
Es wäre am einfachsten gewesen, mit Serena selber darüber zu reden, doch vergaß Sirius eines am allerwenigsten, auch wenn er es vor nicht allzu langer Zeit vor Remus selbst abgestritten hatte. Serena war noch eine junge Frau. Eine sehr junge Frau. Was Remus zu diesem Gedanken sagen würde, konnte er schon in seinem Kopf hören und er wusste selber, dass er zu einem großen Teil recht hatte.
Doch genauso, wie er damit Recht hatte, hatte Sirius Recht, dass sie ihm gut tat. Er dachte oft an die Augenblicke, die sie in den letzten Wochen zusammen verbracht hatten und er hatte jeden einzelnen genossen.
Er überlegte ob er die Konfrontation mit Serena doch eingehen sollte, dann dachte er an den Brief, der vorhin durch den Kamin gekommen war. Obwohl es eigentlich zu erwarten war, das hin und wieder ein Brief für ihn kommen musste, schien sie ...ja. was? Eifersüchtig, Misstrauisch? Ist es dann wirklich so klug sie zu hintergehen?
Sirius fegte seine Zweifel beiseite und legte seinen Mantel ab, bevor er zur Feder griff.

Lieber Remus!
Sicherlich erahnst Du schon weites gehend, worin mein anliegen mit diesem Brief besteht. Momentan scheint es in meinem Leben einiges zu geben, was Klarheit erfordert und das ich ohne Hilfe eines guten Freundes alleine nicht bewältigen kann.
Wahrscheinlich hast Du bereits einiges von Dumbledore erfahren und sicherlich würdest du es für klug erachten, mit ihm darüber zu reden. Doch brauche ich den Rat von jemanden, der für mich wie ein Bruder ist.
Wenn du die Zeit findest, dich mit mir zu treffen, sende mir bitte eine Eule.
Alles liebe Sirius


Das wird es tun Er versiegelte den Umschlag mit Wachs und legte ihn neben andere Post, die er bereits getan hatte. Morgenfrüh würde er zuerst in die Eulerei gehen und hoffen, dass Remus für seinen kleinen Kindergarten Zeit hatte. Schließlich war Sirius ein Mann von fast vierzig, der eigentlich über sich selber am besten bescheid wissen musste.
Aber das tu ich nicht. Herr Gott, ich traue mich gegen Voldemort in den Kampf aber nicht mich mit einer Frau zu unterhalten.
Ein bellendes lachen entrang sich seiner Kehle und Erleichterung machte sich in ihm breit. Nun, wo er wusste das ihm jemand zumindest zuhören würde, ging es ihm besser.
Nachdem er sich ausgiebig gestreckt hatte, stand er auf, nahm frische Kleidung aus einem kleinen Schrank und verschwand im Bad. Dort stellte er sich erst mal unter die Dusche und entspannte sich. Allerdings werde ich noch mal mit Dumbledore sprechen müssen. Jeder schein irgendwas für den Orden erledigen zu müssen, ich frage mich, ob er mich wegen dieser Sache aus allem raus hält.
Glaubt er wirklich, mir würde es noch mal passieren in ihrer Gegenwart etwas zu verraten? Schließlich würde ich nicht nur uns in Gefahr bringen, sondern auch Serena.

Seine Gedanken glitten ungewollt wieder zu ihr hinüber und er rief sich jeden Moment noch einmal ins Gedächtnis. Dabei fiel ihm auch ihre Begegnung mit Snape in Hogsmead ein. Er sah Serena vor Snape stehen und wieder bemerkte er, dass diese beiden sich fast ebenbürtig waren. Auch die Ähnlichkeit, die diese beiden in dem Augenblick hatten, fiel ihm wieder auf. Etwas, dessen er zu dem Zeitpunkt zu wenig Beachtung geschenkt hatte.
Für einen kurzen Moment spielte er durch, was wäre, wenn Serena in irgendeinem verwandtschaftlichen Verhältnis zu Snape stehen würde. Nicht nur, was Snape mit ihm, Sirius, tun würde, sondern alleine der Gedanke, dass Snape überhaupt jemandes Vater sein könnte, kam ihm so abstrus vor, dass er ein bellendes lachen von sich gab. Nein, das war ein Ding der Unmöglichkeit. Nie und nimmer könnte Snape jemand wie Serena zustande bringen.
Zuletzt geändert von Padfoot201182 am Mi 14 Jun, 2006 23:12, insgesamt 2-mal geändert.
Menschen mögen vergessen,
was du ihnen gesagt hast,
aber sie erinnern sich immer daran,
welches Gefühl du in ihnen ausgelöst hast.

Serena
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Beitragvon Serena » Fr 03 Mär, 2006 18:07

Sirius.. dachte Serena..
Sie wollte und konnte nichts mehr denken..der Zwist mit McGonagall..Ryon, Natalia, ihre Mum..alles schwirrte in ihrem Kopf umher..[i[Zum Glück kann ich morgen ausschlafen.[/i]
Serena betrat leise Sirius' Schlafzimmer. Er schien eingeschlafen zu sein..Serena zog sich ein Nachthemd über und kuschelte sich in das Bett..innerhalb kürzester Zeit war sie entschlummert..
Zuletzt geändert von Serena am Mo 13 Mär, 2006 22:11, insgesamt 3-mal geändert.
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Antike Runen
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Beitragvon Antike Runen » Fr 03 Mär, 2006 22:49

Hilflos taumelte Peeves von der Tür zurück, die zwar nicht ihn, aber doch seinen Tascheninhalt so unsanft zurückgestoßen hatte.
An manche Dinge werde ich mich wohl nie gewöhnen. Peeves bedachte die Tür mit einem wütenden Blick, während seine Beine unkontrolliert zuckten und den kleinen Läufer vor der Tür zu einer Wulst aufrollten.
Dann aber galt sein erster Gedanke den erbeuteten Zauberzutaten, und geschwind kontrollierte er mit der Hand die Glasgefäße. Ein Glück, es war nichts gebrochen, der Inhalt schien ebenfalls völlig unversehrt. Er atmete erleichtert auf, griff zu der Teppichwulst und legte sie recht unsanft auf die leise tickende Messinguhr. Dann aber verflog seine Erleichterung genauso schnell, wie sie über ihn gekommen war. Der direkte Weg aus diesem Raum war ihm versperrt, zumindest solange er nicht auf das Zurücklassen der ersehnten Zutaten verzichten wollte. Er würde wohl oder übel darauf warten müssen, daß entweder Snape oder die blonde Frau, die er zuvor gesehen, jedoch nicht erkannt hatte, ihm ein Schlupfloch öffnen würden.
Allerdings hörte es sich im Moment nicht danach an, als ob sie ihre derzeitige Tätigkeit bald schon zu unterbrechen planten. Peeves lauschte auf die leisen aber recht eindeutigen Geräusche aus dem Nebenraum. Solche Geräusche hörte man früher auch nicht so häufig in Hogwarts, dachte er verbittert. Die Jugend von heute hat einfach keine Geduld mehr.
Peeves mußte selbst grinsen, als ihm bewußt wurde, daß er Snape gerade als Jugendlichen eingestuft hatte. Aber das ist gar nicht mal so falsch, fügte er in Gedanken hinzu, die Hochnäsigkeit eines Teenagers hat er jedenfalls nie abgelegt. Phineas Nigellus wäre da sicher ganz meiner Meinung, er ist stoisch davon überzeugt, daß er allein denkt und niemand ihn je verstehen wird.
Dann ergab er sich in sein Schicksal, einer Geräuschkulisse ausgeliefert zu sein, die nur von fleischlichen Wesen und niemals von Geistern erzeugt werden kann und machte es sich in einer hübschen, kahlen Ecke der Zimmerdecke gemütlich, um alles weitere abzuwarten.

Peeves spielte in Gedanken Stadt, Land, Fluß gegen sich selbst, um sich in seiner Warteposition beschäftigt zu halten, ein Trick, auf den er häufig zurückgriff, um seinem ruhelosen Geist wenigstens etwas Pause zu verschaffen. Das alphabetische Aufzählen von Orten, Ländern und Gewässern, meist unweigerlich gefolgt von weiteren, anspruchsvolleren Kategorien wie etwa Drachenrassen, magische Wurzelgewächse oder auch Zaubersprüche, die bei einem Duell nützlich sind, wirkte wie ein meditatives Mantra auf ihn. Da er nicht Schlafen und nicht Träumen konnte, hatte er sich diese Technik angeeignet, um durch die ständige geistige Wiederholung der lang schon aufgestellten Begriffsreihen seinem Unterbewußtsein ein wenig Freiraum zu verschaffen.
Er war gerade bei berühmten Dichtern, Buchstabe I angelangt (Ingolf, der Jambische), als ihn ein weiteres plötzliches Geräusch aus dem Nebenraum auffahren ließ. Erst jetzt stellte er bewußt fest, daß er außer deutlichen Schnarchgeräuschen schon seit längerer Zeit nichts mehr vernommen hatte, nun aber glaubte er bestimmt, den Zauberspruch Lumos gehört zu haben.
Angestrengt lauschte Peeves auf weitere Geräusche, doch neben dem fortgesetzten doppelstimmigen Schnarchen war nichts zu hören. Doppelstimmig? Wenn die beiden immer noch schlafen, wer hatte dann gesprochen?
Eine kleine Ewigkeit regte sich gar nichts, aber gerade, als Peeves zu der Überzeugung gelangt war, daß Severus wohl im Schlaf spricht – ich sollte mich dringend häufiger hier verstecken, das könnte unterhaltsam werden – ging die Tür zum Schlafraum auf. Zunächst erschien die beleuchtete Spitze eines Zauberstabs, ihr folgte unverkennbar ein Schüler mit schlohblondem Haar und einem leicht verwirrten Ausdruck auf dem ansonsten immer selbstsicheren und arroganten Gesicht. Kein Zweifel möglich, es handelte sich um Draco Malfoy. Peeves schlug einen glücklicherweise lautlosen Purzelbaum vor Überraschung. Das hätte ich ihm bei aller Findigkeit nun doch nicht zugetraut. Sich im Schlafgemach seines Lehrers zu verstecken! Was er wohl hier wollte? Das Liebesleben seines Hauslehrers ausspionieren? Nun, auf die Weise läßt sich vielleicht tatsächlich eine gute Note in Zaubertränken erschmuggeln.
Peeves beobachtete, wie Draco sich geschickt um die Möbel des Büros schlängelte und sich zur Ausgangstür bewegte, die er auch prompt öffnete. Noch bevor Draco sich endgültig durch die Tür geschlängelt hatte und diese wieder schließen konnte, zischte er in hohem Tempo über ihn hinweg und den dunklen Korridor entlang in die den Slytherin-Schlafräumen entgegengesetzte Richtung.
Zuletzt geändert von Antike Runen am Di 14 Mär, 2006 22:42, insgesamt 1-mal geändert.

Abendstern
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Beitragvon Abendstern » So 05 Mär, 2006 11:40

{ ? Text Snoopyfox ?}


Etwas unsanft landete Draco nach der Reise mit dem Portschlüssel auf dem Boden, rappelte sich instinktiv sofort auf und versuchte trotz der Dunkelheit, die ihn umgab, etwas zu erkennen. Lucius hatte ihm gesagt, er würde bei Prof. Snape wieder ankommen; desto verwunderter war er nun, dass er im Stockdunkeln gelandet war. Verdammt! Wo bin ich denn hier? dachte er leicht nervös und umklammerte seinen Zauberstab.
“Lumos!” Sein Zauberstab erleuchtete den kleinen Raum mit den groben Steinwänden schwach und Draco ließ seinen Blick langsam durch das Zimmer gleiten.
Ach Du Scheiße! Draco erschrak und wich automatisch sofort ein Stück zurück. Er war tatsächlich bei Prof. Snape gelandet, allerdings schien dieser - anders als Draco es angenommen hatte - ihn nicht wirklich zu erwarten. Draco spürte, wie sein Herz zum x-ten Mal in dieser Nacht fast vor Schreck stehen blieb. Er war im Schlafzimmer des Professors gelandet! Und er war nicht alleine... neben ihm lag eine blonde Frau, deren Gesicht Draco jedoch nicht erkennen konnte, da sie beide mit dem Rücken zu ihm lagen. Oh nein... und was jetzt?

Einen kurzen Moment lang überkam ihn die Neugierde, einmal um das Bett herum zu gehen, um zu sehen, mit wem Snape da splitternackt im Bett lag, als er jedoch gerade einen Schritt wieder auf die beiden zugegangen war, bewegte sich der Professor und schlang seine Arme im Schlaf um die blonde Frau.
Schuldbewusst zuckte Draco zusammen und betete, dass die Tür, auf die er nun - so leise wie der knarrende Holzboden es zuließ - zuschlich, nicht abgeschlossen war und schloss in dem Moment als er die Türklinke herunterdrückte und die Tür sich zu seiner großen Erleichterung auch tatsächlich öffnen ließ, dankbar die Augen.
Der Abend war auch ohne dass er jetzt noch in die peinliche Situation käme, seinen Professor mit einer Frau im Bett zu erwischen und zu stören, schon aufwühlend und ereignisreich genug gewesen.
Durch das Arbeitszimmer lief er trotz des recht spärlichen Lichts seines Zauberstabes zielsicher - hier war er schon öfters gewesen und wusste, wo sich die Ausgangstür befand. Als er gerade die Tür von Außen wieder schließen wollte, zog er gegen einen Widerstand. Es war, als würde jemand die Tür festhalten; jedenfalls konnte Draco sie nicht auf Anhieb schließen und gerade als er nachsehen wollte, was den Widerstand verursachte, huschte ein merkwürdiger Schatten haarscharf über seinen Kopf und so schnell außer Sicht, dass Draco nicht erkennen konnte, was es war.
Er spürte seinen Herzschlag wieder bis an seinen Hals schlagen und lauschte gespannt, ob er irgendein Geräusch aus Richtung des Schlafzimmers vernahm... Aber es war alles mucksmäuschen-still. Erschöpft und müde, aber gleichzeitig auch erleichtert lehnte sich Draco gegen die Wand. Geschafft! Jetzt nur noch ohne das Filch etwas merkt, ins Bett...

Es war bereits früher Morgen, als Draco sich dann endlich unter seine Bettdecke legen konnte, nur dass er dann zu seinem großen Ärger natürlich genau in dem Moment plötzlich wieder hellwach war und trotz dass er sich stehend k.o. fühlte, nicht einschlafen konnte. Die Bilder der vergangenen Stunden liefen wie ein Film vor seinem inneren Auge ab und ließen seinen Puls augenblicklich wieder in die Höhe schnellen. Schon bald würde auch er das, was sein Vater bereits erlebt und getan hatte, auch tun dürfen. Bald schon würde auch er einer der Todesser des Dunklen Lords sein und ebenfalls endlich das heiß ersehnte Mal auf seinen linken Unterarm bekommen. Verächtlich hörte Draco auf das Schnarchen seiner Mitschüler im Schlafraum und fühlte sich nun erst recht um Welten erwachsener und reifer und vor allem wichtiger und bedeutender als der Rest von ihnen.

Draco zog sich die Bettdecke bis unter den Hals hoch und dachte an seinen Hauslehrer, der am anderen Ende des Ganges mit einer nackten Frau im Bett lag. Er musste darüber schmunzeln und dachte, dass wenn er es nicht selbst gesehen hätte, es nie geglaubt hätte. Snape mit einer Frau... Tsss... unglaublich... Wer sie wohl ist? fragte er sich und grinste nun breit in die Dunkelheit des Schlafraums.
Andererseits.... überlegte er ... Snape ist schließlich auch nur ein Mann und hat natürlich auch ... Bedürfnisse.
Allerdings war Draco bisher immer davon ausgegangen (sofern er sich überhaupt Gedanken über das Liebesleben seinen Hauslehrers gemacht hatte), dass Snape hier als Lehrer ja nun doch abgeschottet vom Rest der Welt, meistens wohl oder übel an sich selbst Hand anlegen musste.

Wieder spürte Draco die Welle der Erleichterung über sich schwappen, dass der Professor eben nicht wach geworden war. Diese Situation wäre doch mehr als unangenehm für alle Beteiligten gewesen. Wie unangenehm, das konnte Draco jedoch nicht wissen....

Er musste an einen ähnlich peinlichen Moment denken, der ihm vor ca. ½ Jahr während der Sommerferien zu Hause passiert war. Noch immer wurde ihm ein wenig schlecht, wenn er daran dachte, wie peinlich ihm das Ganze gewesen war...
Draco hatte eigentlich gedacht, dass er alleine in der Villa war, denn sein Vater war unterwegs und seine Mutter war mit seiner Tante in der Stadt. Und da dies für gewöhnlich länger dauerte, rechnete er überhaupt nicht mit irgendwem, als er sich vor dem großen Spiegel im Flur mit sich selbst vergnügte. Er war so mit sich selbst und damit, sich selbst dabei im Spiegel zu betrachten beschäftigt gewesen, dass er gar nicht gehört hatte, dass seine Mutter hereingekommen war und wie angewurzelt im Flur - nur wenige Meter von ihm entfernt - stehengelieben war und überrascht und leicht schockiert auf ihn und seine Handbewegungen starrte.
Am liebsten wäre er dort im Erdboden versunken, so peinlich und unangenehm war ihm diese Situation. Da wäre es ihm doch hundert Mal lieber gewesen, sein Vater hätte ihn dabei erwischt...
Narcissa hatte dann allerdings, nachdem sie scheinbar den ersten Schock überwunden hatte, recht cool reagiert und ihm - ihren Blick an die Decke gerichtet - gesagt, sie würde jetzt wieder rausgehen, in fünf Minuten wiederkommen und einfach so tun, als hätte sie nichts gesehen. Und glücklicherweise hatte sie es auch nie nur irgendwie angedeutet oder hatte ihm danach Lucius auf den Hals gehetzt, um mit ihm vielleicht einmal so eine Art “Von-Vater-zu-Sohn-Gespräch” zu führen.
In der Beziehung ist Mum echt cool... dachte Draco und fühlte sich wieder ein bißchen schlecht, als er an den Streit zwischen seinen Eltern seinetwegen vorhin dachte.
Das ist eigentlich ihre einzige Macke.... sie will nicht einsehen, dass ich kein Kind mehr bin....

Er drehte sich auf die Seite, pustete sich eine Haarsträne aus den Augen und sah nach oben aus dem Fenster in die Dunkelheit. Und dann fielen ihm wieder die Worte seines Vaters von vorhin ein. Draco seufzte. Es war schon eine etwas merkwürdige Vorstellung nach so langer Zeit, jetzt wo er fast 16 war, noch ein Geschwisterchen kriegen zu sollen. Er kräuselte ein wenig pikiert die Nase, als er sich seine Eltern bei der Umsetzung der Baby-Pläne vorstellte. Nun... natürlich wusste er, dass die beiden “es” taten, aber die Vorstellung, dass die eigenen Eltern... Nein... das wollte er sich gar nicht genauer vorstellen.... Allerdings hoffte Draco, dass Lucius recht damit behielt, dass sie vielleicht dann, wenn sie ein neues Baby hätte, endlich Draco mehr zutrauen und einsehen würde, dass er ihren Schutz und ihr Geglucke nicht mehr brauchte.

Mit einem letzten Seufzer schloss er dann die Augen und fiel endlich in den wohlverdienten Schlaf....

Abendstern
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Beitragvon Abendstern » Mi 08 Mär, 2006 22:35

Bis zum frühen Morgen Narcissa schlief ganz wunderbar friedlich und traumlos. Eng an Severus geschmiegt war sie in einen tiefen und sorgenfreien Schlaf gefallen. Erst gegen 05:30 Uhr morgens änderte sich dies: Sie wälzte sich von einer Seite auf die andere und hatte ihre mit Schweißperlen bedeckte Stirn in gequälte Falten gelegt. Sie wünschte sich verzweifelt, sie würde endlich aufwachen... Aber der Alptraum, den die durchlebte, ging gnadenlos weiter....

Narcissa befand sich alleine mitten im Wald. Sämtliche Bäume schienen tot zu sein und auch sonst gab es kein Zeichen für überhaupt irgendwelches Leben weit und breit. Weder Bäume noch Sträucher trugen Blätter oder Nadeln und die Äste hingen in gespenstig verformten bizarren Bögen herunter. Es war ein wenig nebelig und der fahle Mondschein warf schwach Narcissa´s Schatten auf den modrigen Waldboden. Es war so still, dass sie außer ihrem eigenen Herzschlag und ihrer kurzen Atemzüge nicht das kleinste Geräusch vernahm.
Narcissa lief barfuß und lediglich mit einem langen weißen Nachthemd bekleidet durch die Dunkelheit. Sie musste sich beeilen, das wusste sie. Schneller, schneller... Sonst ist es zu spät... schoss es ihr durch Kopf.
Ihre Füße waren schon blutig gelaufen und völlig zerkratzt von dem unebenen Waldboden, das Nachthemd war zum Teil zerrissen, da sie an einem der Bäume hängen geblieben war, ihr Gesicht glühte von der Anstrengung des schnellen Laufens und es fiel ihr unglaublich schwer, sich überhaupt fortzubewegen... Es war, als würde der weiche, matschige Boden sie festhalten wollen, aber sie musste weiter.... Sie musste...

Nach einer scheinbaren Ewigkeit kam sie an eine kleine Lichtung und augenblicklich, nachdem sie diese betreten hatte, war es, als gingen Scheinwerfer an und sie war kurz geblendet von dem plötzlichen Wechsel von dunkel zu gleißend hell. Sie hielt ihre ebenfalls zerkratzen Hände vor ihr Gesicht, um etwas erkennen zu können, jedoch nur langsam gewöhnten sich ihre Augen an die Helligkeit.
“Narcissa... wie schön, dass Du auch zu uns gefunden hast... Und das in Deinem Zustand...” ertönte plötzlich eine kalte hohe Stimme hinter ihr. Narcissa drehte sich blitzschnell um und sah Lord Voldemort mit mindestens 20 in lange Mäntel und Kapuzen gehüllte Gestalten, die alle ihre Zauberstäbe auf sie gerichtet hatten, auf sich zukommen...

Mit einem Mal realisierte sie erst, dass irgendetwas an ihr nicht stimmte. Noch immer war sie kurzatmig, sie hatte höllisches Seitenstechen und als sie merkte, wo Voldemort hinsah, sah sie zum ersten Mal selbst an sich herunter: Trotz des weiten Nachthemdes, das sie trug, wölbte sich deutlich ihr Bauch darunter. Sie war hochschwanger!
Und als ob ihr Körper sie dies auch noch einmal deutlich spüren lassen wollte, wurde sie plötzlich mit einem heftigen Ziehen in ihrem Unterleib bedacht. Narcissa legte die Hände schützend auf ihren Bauch und spürte deutlich die Bewegungen eines Babys darin...
Voldemort sah sie mit einem falschen Lächeln an, das sein schlangenhaftes Gesicht noch verzerrter erscheinen ließ und fuhr mit leiser und gefährlicher Stimme fort: “Ich habe gehofft, dass Du kommst... Du kannst mir hoffentlich bei meiner Entscheidung helfen, mein schöner Engel...” Er deutete an Narcissa vorbei und ihr Blick folgte ängstlich seiner Handbewegung. Sie traute sich kaum, hinzusehen...

Lucius und Severus!

Etwa 30 m entfernt waren sie beide gefesselt und offenbar bewusstlos in einer Art Lichtkäfig. Um sie herum, standen ein gutes Dutzend sehr aufgeregter und ungeduldiger Dementore, die um den Käfig herumschlichen und die scheinbar lediglich dieser Käfig davon abhielt, sich den beiden noch weiter zu nähern.

“Nein...” flüsterte Narcissa und spürte, dass Voldemort sie prüfend ansah. Ihr wurde schwindelig und in ihrem Kopf rauschte es; ihr Herz fühlte sich an, als würde es zerspringen und ihr Körper begann unkontrolliert zu zittern.
“Nun, Narcissa...” erhob Voldemort wieder seine Stimme und sah sie heimtückisch mit großer Genugtuung durch seine rot funkelnden Augen an. “Ich habe nun endlich die Lösung des Problems “Harry Potter” gefunden... Mit der Hilfe ein paar meiner Freunde... “ er machte eine lässige Handbewegung in Richtung der Dementore. “Allerdings... wie Du sicherlich weißt, meine Liebe... Ist nichts im Leben umsonst... Meine Freunde hier wollen eine gute Gegenleistung... Eine starke Seele... einen mächtigen Zauberer...” Sein kalter und gleichzeitig sehr zufriedener Blick wanderte lächelnd zu Lucius und Severus.
“Du wirst mir zustimmen, Cissy.. “ -und er legte eine merkwürdig anzügliche Betonung auf ihren Namen, so dass ihr Blut in den Adern zu gefrieren drohte- “... dass wohl außer mir selbst natürlich, nur diese beiden Zauberer in Frage kommen, oder?”

“Nur...” - er seufzte und tat als müsse er angestrengt nachdenken - “..ich kann mich nicht entscheiden, welcher Verlust für mich schmerzlicher wäre, Narcissa...” Mit teuflisch funkelnden Augen betrachtete er Narcissa, die wie vom Donner gerührt dastand und nur auf den Käfig mit Severus und Lucius starren konnte...
Sie wusste... sie spürte, welche Perversion Voldemort solche Freude bereitete. Sie schloss flehentlich die Augen, alles drehte sich und die Blicke aller Todesser waren auf sie gerichtet.

Nein... dachte sie schwach und fast im gleichen Moment ertönte Voldemort´s Stimme leise: “ Oh, doch meine Schöne, Du wirst mit heute Abend helfen...” - und dann wurde seine Stimme lauter und er befahl ihr: “Entscheide Du, Narcissa!”

“Ach nun komm schon” - fuhr er in höhnischer Sing-Sang-Stimme fort, als würde er sie fragen, für welche Eissorte sie sich denn nun entscheiden würde, als sie einfach nur dastand und vor Entsetzen keinen Ton herausbrachte- “... wessen Seite des Käfigs soll ich öffnen, damit meine Freunde ihre Belohnung erhalten können?”

Sie wollte es nicht... sie wollte Voldemort nicht auch noch diesen Triumph gönnen, aber sie konnte die Tränen in ihren Augen nicht stoppen. Narcissa zitterte wie Espenlaub, spürte die eisige Kälte, die die Dementore verbreiteten und sah Voldemort mit tränen- und hasserfülltem Blick an. Sie wusste, dass es keinen Sinn hatte, vor Voldemort um Gnade zu flehen und dennoch konnte sie das << Bitte nicht...>> das ihre Lippen verließ, nicht zurückhalten.

“Entscheide Dich, Narcissa! Wen soll ich verschonen? Sag es mir!” herrschte er sie nun in ungeduldigerem Ton an und ging wieder gefolgt von seinen Todessern auf sie zu. Instinktiv wich sie zurück, die Hände immer noch schützend auf ihren Bauch gelegt.
Gleichzeitig blinkte der Lichtkäfig warnend schubweise auf und schien schwächer zu werden. Entsetzt sah Narcissa, dass die Dementore offenbar versuchten, den Käfig zu durchbrechen.
Voldemort sah ihren ängstlichen und sorgenvollen Blick und lachte: “Du hast nicht mehr viel Zeit, mein schöner Engel... Entscheide jetzt oder es werden beide sterben... Du hast es in der Hand... Entscheide Dich!”

“Ich kann nicht...” sagte Narcissa leise, schüttelte langsam den Kopf und spürte wieder die kalten Blicke der Todesser auf sich gerichtet “Ich kann das nicht...” sagte sie wieder und wieder und fühlte nun, wie ihre Tränen heiß und brennen über ihre noch immer erhitzten Wangen liefen.
Plötzlich kam einer der vermummten Todesser auf Narcissa zu, blieb nur wenige Zentimeter vor ihr stehen und zog seine Kapuze langsam nach hinten...
Narcissa´s Herz schien nun erst recht stehen bleiben zu wollen. “Draco! Was...”
“Sei still, Mutter!” herrschte Draco sie in unerbittlich kaltem Ton an “ Das ist alles Deine Schuld! ” Er sah sie verächtlich an und sah dann noch viel angewiderter auf ihren Bauch “Hure!”
Er holte Luft, um sie wohl noch weiter zu beschimpfen aber kam nicht dazu, da Voldemort in diesem Moment mit einem gelangweilten Wink seines Zauberstabes die Lichtstrahlen des Käfigs auslöschte und die Dementore Lucius und Severus unter ihren langen Mänteln begruben... “Zu schade, Cissy...“

“Neeeeeeiiiiiiiiiiin!!!”


Narcissa schreckte endlich aus ihrem Alptraum hoch und saß schwer atmend und schweißbedeckt kerzengrade im Bett. Sie sah sich verwirrt um. Wo war sie? Panik durchflutete sie. Wo zum Teufel war sie hier nur? Von dem furchtbaren Alptraum noch immer ganz benommen, sah sie sich langsam um und blickte neben sich: Severus.
Mit einem Mal war alles wieder da: sie war in Severus´ Schlafzimmer am Morgen nach dem Tag der offenen Tür. Der Raum war in ein fahles Licht der aufgehenden Sonne getaucht. Es musste bald hell werden.
Was hatte sie nur getan? Was in Drei-Teufels-Namen hatte sie sich gedacht? War sie verrückt geworden? Während ihrem Sohn vielleicht etwas Furchtbares passiert war, hatte sie wieder mit Severus geschlafen. Mehrfach. Und wieder hatte sie Lucius betrogen.
Und dann überkam sie der dringendste Gedanke und sie fühlte sich, als ob ihr der Boden unter den Füßen weggezogen wurde und als ob die Luft zum atmen fehlte: Der Verhütungszauber war doch aufgehoben!
Der Raum begann sich vor ihren Augen zu drehen und ihr wurde ganz schlecht. Das konnte alles überhaupt nicht sein....

Ihre Augen füllten sich mit Tränen und Narcissa wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher, als einfach tot zu sein.
In was für eine Situation hatte sie sich hier nur wieder selbst gebracht? Der Streit mit Lucius, die Angst um Draco, ihre Gefühle für Severus... Aber das alles, war doch kein Grund, sich so zu vergessen, wie sie es getan hatte. Einfach ihr komplettes Leben mit allen Regeln und aller Vernunft ganz und gar auszuschalten und einfach so zu tun, als gäbe es kein Morgen.

Und jetzt war alles schlimmer, als je zuvor. Wie sollte es jetzt nur weitergehen nach dieser vergangenen Nacht? Es war nichts mehr wie es war. Sie wusste, dass Severus sie liebte. Und sie liebte ihn. Das hatte sie ihm gesagt. Aber es ging nicht... Nicht in diesem Leben...

Lucius.. Himmel! dachte sie und eine Welle der blanken Angst überkam sie. Was, wenn Lucius schon zu Hause war und sie war es nicht? Würde er wissen, wo sie die Nacht verbracht und was sie getan hatte? Sie sah auf ihre über Nacht noch schlimmer gewordenen mit Blutergüssen übersäten Handgelenke. Lucius würde ihr nie verzeihen... Und mit ein paar blauen Flecken könnte sie wahrscheinlich noch sehr glücklich sein, wenn er herausfinden würde, was in der vergangenen Nacht passiert war...

Es war alles ihre Schuld... Sie fühlte sich natürlich schuldig gegenüber Lucius, gegenüber Draco und auch gegenüber Severus. Denn sie hatte das Chaos verursacht. Wäre sie einfach nach der Tasse Tee gegangen, wäre vielleicht alles anders gelaufen...
Leise stieg sie aus dem Bett und suchte sich ihre auf dem Boden verteilten Kleider zusammen und zog sich in Windeseile an. Mit leisem Knarren öffnete sie die Tür zum Arbeitszimmer und schlich hinaus. Auf dem Schreibtisch fand sie Papier und Feder. Ihre Handgelenke schmerzten höllisch, so dass sie die Feder kaum halten konnte, aber einfach ohne zumindest ein paar Worte konnte sie nicht gehen- ihn zu wecken, dafür hatte sie jedoch nicht den Mut...


Severus,

Es ist alles meine Schuld... Es hätte nicht sein dürfen.
Ich hoffe nur, Du glaubst mir, dass das, was ich Dir
gestern Abend gesagt habe, die Wahrheit ist.
Es tut mir so unendlich leid. Es war ein wunderschöner Traum -
aber er wird sich leider nicht erfüllen können...

Narcissa



Sie wollte ihm so viel mehr schreiben, aber die Zeit drängte, sie musste irgendwie ungesehen von Hogwarts weg kommen und so schnell wie möglich zurück nach Hause, bevor Lucius zurück sein würde; falls er es nicht schon längst war...

Sie legte die Feder zurück und schlich wieder auf Zehenspitzen ins Schlafzimmer, wo Severus noch immer schlief. Den Brief legte sie auf das Nachtschränkchen und beugte sich noch einmal über den schlafenden Severus und küsste ihn sanft auf die Stirn. Er zuckte kurz und gab ein paar brummende Seufzer von sich, schlief jedoch weiter. Fast wünschte sich Narcissa er würde wach werden, aber was wäre dann? Nein...

So leise es ging, schloss sie Türe hinter sich und stand nun im Flur des Kerkers. Ihr Herz schlug ihr wieder bis zum Hals. Hoffentlich ist noch keiner wach... Ihre Schritte hallten laut in dem sonst absolut stillen Flur wieder und sie zog lieber ihre Schuhe aus und tapste so geräuschlos die Treppen hinauf in das Obergeschoss.
Whooosch... Narcissa´s Herz blieb fast stehen: Sir Nicholas! Er war nur wenige Zentimeter an ihr vorbeigeflogen. Aber er schien Gott sei Dank keine Notiz von ihr genommen zu haben und summte etwas, das nach “... that´s why we Gryffindors all sing: Weasley is our king” klang.

Narcissa´s Herzschlag dröhnte laut in ihren Ohren. Falls sie ungesehen von hier wegkäme, wäre das wirklich ein Wunder...
Sie lugte um die Ecke in die Eingangshalle. Wo noch am Abend die ganzen Info-Stände aufgebaut waren, war jetzt nichts mehr: die Hauselfen hatten alles schon wieder aufgeräumt und die Halle sah aus wie immer. So schnell es ging lief sie zu der großen schweren Eingangstüre, öffnete sie (“Alohomora!”) und trat hinaus in einen kühlen sonnigen Januarmorgen. Schnell zog sie ihre Schuhe wieder an und eilte mit wehendem Umhang die Schlosstreppen hinunter...
Zuletzt geändert von Abendstern am Do 09 Mär, 2006 20:22, insgesamt 3-mal geändert.

Abendstern
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Beitragvon Abendstern » So 12 Mär, 2006 01:17

Zuhause angekommen, öffnete Narcissa vorsichtig die Haustüre.
“Elli?” fragte sie leise in den Flur hinein.
<<Plopp>> “ Ja, Miss?”
“Elli.. ist.... ist Mr. Malfoy schon zurück?”
“Nein, Miss. Nur Elli ist hier.”
Erleichtert und dankbar schloss Narcissa die Augen und überlegte kurz.
“Hör mir jetzt genau zu, Elli. Das ist eine Anweisung: Wenn mein Mann fragen sollte, wann ich wieder hier war, wirst Du ihm sagen, dass ich gestern am frühen Abend zurück war. Ich verbiete Dir, ihm zusagen, dass ich erst jetzt wieder zurückgekommen bin.” Sie sah die Elfe ernst an.
“Hast Du das verstanden, Elli?”
“Ja, Miss. Elli versteht.”
“Gut. Danke. Du darfst gehen.”
Mit einer letzten Verbeugung verschwand die Elfe mit ihrem Staubwedel in der Hand wieder und Narcissa eilte die Treppen ins Badezimmer hinauf, stieg unter die Dusche und überlegte, wie sie es anstellen sollte, sich gegenüber Lucius gleich so normal wie möglich zu verhalten.
Die Gedanken und Ängste in ihrem Kopf überschlugen sich wieder, vor allem was sein würde, wenn die vergangene Nacht irgendwelche Folgen bezüglich des nicht mehr bestehenden Verhütungsschutzes haben sollte; doch Narcissa schaffte es irgendwie, alles vorerst in die hinterste Ecke ihres Gedankenguts zu sperren und sich erst einmal einen Plan für das Hier und Jetzt zurecht zu legen. Auf keinen Fall dürfte Lucius irgendeinen Verdacht schöpfen, sie müsste so tun, als wäre die vergangene Nacht nie gewesen und als wäre sie tatsächlich gestern Abend früh zurückgewesen.
Ihr Herz wollte gerade laut protestieren und ihre Gedanken waren versucht, wieder zu Severus abzuwandern, Narcissa schaffte es jedoch, angetrieben von der Angst vor Lucius, dies alles im Keim zu ersticken. Wie alles weitergehen würde, müsste sie zu einem späteren Zeitpunkt überlegen...

Noch einmal ging sie alles in ihrem Kopf durch: Elli hatte sie schon manipuliert. Dies musste auch funktionieren, denn Hauselfen konnten einen direkten Befehl nicht einfach missachten. Und sollte Lucius doch jemand anderen fragen, so hätte ihm keiner etwas Gegenteiliges sagen können, denn sie war am Abend schließlich auch von niemanden mehr gesehen worden... Aber weshalb sollte er das tun? fragte sie sich, als sie tropfend aus der Dusche stieg und nach einem Handtuch griff. Sie musste es nur schaffen, sich nicht auffällig oder merkwürdig zu benehmen.

Als Narcissa sich abtrocknete, betrachtete sie sich von allen Seiten im Spiegel auf der Suche nach irgendwelchen verräterischen Spuren und seufzte. Noch war ihr Körper genau so, wie sie ihn haben wollte: Sie fuhr mit der rechten Hand, über ihren flachen Bauch und die hervorstehenden Hüftknochen. Ihr Puls erhöhte sich rapide bei der Vorstellung, dass sie sowohl bald wahrscheinlich ihre Hüftknochen nicht mehr würde sehen können als auch bei dem Gedanken, dass dies dann vielleicht nicht die “Schuld” von Lucius, sondern die von Severus sein könnte. Severus.... ihre Gedanken drohten erneut abzuschweifen, doch sie riss sich zusammen und lenkte ihre Gedanken wieder auf die Wut, die sie auf Lucius hatte und auf die Angst um Draco. Dies waren natürlich auch keine erfreulicheren Gedanken, allerdings waren diese sowohl erlaubt als auch gerechtfertigt.

Sie steckte ihre nassen, nun wieder ganz glatten Haare mit einer Haarspange hoch, zog sich ihren Bademantel über und ging in die Küche, um sich ihr morgendliches Glas Orangensaft zu holen. Während sie am Küchentisch saß und an ihrem Saft nippte, sah sie auf die Uhr: viertel nach acht. Wo Lucius wohl blieb? Und ob Draco wieder unversehrt zurück in Hogwarts war?
Sie hatte diese Gedanken gerade zu Ende gedacht, als die Küchentür aufging und Lucius hereinkam. Es sah müde, aber äußerst zufrieden und selbstgefällig aus, was Narcissa´s Wut augenblicklich in die Höhe schnellen ließ. Ihre Blicke trafen sich, Narcissa senkte ihren Blick allerdings sofort, knallte ihr leeres Glas auf den Tisch und stand auf, drehte Lucius den Rücken zu und sah aus dem Fenster. Ihre Wut auf ihn war echt und sie spürte wie diese Überhand vor dem Gefühl des schlechten Gewissens gewann.
Lucius sah Narcissa etwas belustigt an. “Draco geht es gut, Cissy. Ihm ist nicht ein Haar gekrümmt worden.”

Da sie nicht reagierte, sondern einfach am Fenster stehen blieb, ging er auf sie zu und umfasste ihre Schultern.
“Fass mich nicht an!” fauchte sie wütend, schlug seine Hände weg, drehte sich blitzschnell um und sah ihn mit zornig funkelnden Augen an. Alle Schuldgefühle, die sie bis eben noch geplagt hatten, waren nun ihrem Zorn gewichen und so wirkte sie sehr überzeugend und Lucius sah sie mit gehobener Augenbraue doch etwas erstaunt an.
“Das hier ...” - sie hielt ihm ihre blau-grün angelaufenen Handgelenke unter die Nase- “.. deckt meinen Bedarf erst mal!” -und ging langsam rückwärts von ihm weg und zog dabei ihren Bademantel enger um sich. Sie wünschte, sie hätte sich vorhin direkt richtig angezogen und würde jetzt nicht halb nackt in der Küche stehen.

“Cissy...“ seufzte Lucius in müdem Tonfall an und war offenbar bemüht, nun keine Diskussion über gestern anzufangen; was ihre Wut (abgesehen davon, dass es auch sehr gut tat, ihre emotionale Aufgewühltheit irgendwie herauslassen zu können) nur noch steigerte.
Sie unterbrach ihn und bedachte ihn mit einem zornigen Blick “Weißt Du, ich frage mich ernsthaft, wie Du die Verantwortung für ein zweites Kind übernehmen willst, wenn Du nicht einmal für Draco ein verantwortungsvoller Vater sein kannst! Ihm hätte sonst was passieren können!”

Dass Lucius nun noch immer keine Reaktion zeigte und er einfach nur dastand und sie ansah, machte sie fast rasend vor Zorn. Ihr wäre jede Reaktion recht gewesen. Warum widersprach er ihr nicht oder schrie sie an? Und außerdem wollte Narcissa sich streiten. Sie wollte sich und ihrer inneren Anspannung einfach Luft machen und so provozierte sie ihn weiter.
“Vielleicht ist es das Beste, wenn ich meine Medi-Hexe bitte, den Verhütungszauber wieder zu aktivieren. Es ist nämlich wohl eher nicht besonders klug, das Leben eines weiteren unschuldigen Kindes in Deine Hände zu legen!”

Mit einem Mal schien Lucius wieder wacher zu sein und Narcissa bemerkte, dass der Ausdruck auf seinem Gesicht sich verändert hatte. Seine grauen Augen, die vorhin einfach nur Müdigkeit ausstrahlten, blitzten nun wieder gefährlich und hellwach auf. Er sagte immer noch nichts, hatte nun aber den Kopf ein wenig schief gelegt, lächelte sie überlegen und ein wenig mitleidig an. “Weißt Du, Narcissa...” sein Blick wanderte mit einem Anflug von Anzüglichkeit von unten nach oben über sie und verweilte auf dem Küchentisch “... wenn ich nicht so extrem müde wäre, würde ich Deine Chancen dafür hier und jetzt noch ein wenig schmälern.”

Narcissa konnte sich nicht zurecht legen, ob das ein Scherz sein sollte oder nicht, und sah ihn ausdruckslos an. “Ja, das passt zu Dir...” sagte sie leise mehr zu sich selbst, verschränkte die Arme vor der Brust und sah auf ihre blauen Handgelenke. Mit Lucius auszukommen war eigentlich recht einfach: verhielt sie sich so, wie er es sich vorstellte, war er ein Schatz, las ihr die Wünsche von den Augen ab und trug sie auf Händen. Widersetzte oder widersprach sie ihm jedoch - was bisher (abgesehen von der Frage eines weiteren Babys) bloß nicht allzu oft vorgekommen war - konnte er recht ungemütlich werden. Ungehorsam oder Widerworte waren etwas, das Lucius nicht duldete und sich von niemandem gefallen ließ.

Dass es ein Fehler war, ihn - nachdem was sie ihm da angedroht hatte - aus den Augen zu lassen und ihre Aufmerksamkeit abgleiten zu lassen, rächte sich fast unmittelbar. Denn Lucius stand auf einmal direkt vor ihr und sah sie eindringlich und drohend an. Sie hielt seinem Blick tapfer stand, traute sich jedoch nicht, sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, auch nicht, als er ihren Bademantel langsam öffnete und seine kalten Hände ihren nackten warmen Körper berührten und er sie dann grob an sich zog. Narcissa spürte eine kalte Welle Zorn und Unwillen in sich aufsteigen, gleichzeitig jedoch war sie starr und unbeweglich vor Angst und sie konnte nichts tun, als einfach nur dazustehen, den Kopf von ihm wegzudrehen und zu hoffen, er würde ihr das jetzt nicht antun...

Zu ihrem Glück jedoch war Lucius wohl tatsächlich sehr müde, denn er begnügte sich damit, sie lediglich mit Worten zu maßregeln und an ihre Position zu erinnern: “Du strapazierst meine Geduld zur Zeit wirklich aufs Äußerste, Cissy...”
Er umfasste ihr Kinn, so dass sie ihn wieder ansehen musste. “Ich denke, ich habe mich gestern in Bezug auf Draco äußerst klar ausgedrückt.” Er griff nach ihrem linken Handgelenk und betrachte die blauen Flecken ohne ein Zeichen von Bedauern oder Reue. “Und ich gehe davon aus, dass das Thema jetzt endgültig vom Tisch ist. Draco wird dem Dunklen Lord schon bald dienen.”
Er ließ ihre Hand wieder los, trat einen halben Schritte zurück und fuhr mit einer Hand lächelnd über ihren Bauch. “Geh ruhig zu Deiner Medi-Hexe... allerdings würde ich vorschlagen, dass Du vielleicht besser einen Schwangerschaftstest machen lässt, Schatz. Falls ich Dich an die letzten Tage und womit wir einen Großteil von ihnen zugebracht haben erinnern darf...” Er lächelte sie triumphierend an bevor er sich in Richtung Tür begab, dort noch einmal stehen blieb und noch hinzufügte: “Ach ja.. und Draco freut sich übrigens über das Geschwisterchen... Nun guck nicht so... Ich weiß, wir wollten es noch niemandem sagen, aber ich konnte nicht anders...”

Als Lucius die Küche verließ, um nach oben ins Schlafzimmer zu gehen, stand Narcissa noch eine ganze Weile regungslos neben dem Kühlschrank, bevor sie sich - vor allem geistig - völlig erschöpft und unter einer Welle von auf sie hereinbrechenden Gefühlen wieder auf einen der Küchenstühle fallen ließ, ihr Gesicht in ihren Händen vergrub und sich die ganzen angestauten Emotionen in einem langen, stillen Weinkrampf entluden...
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Beitragvon Abendstern » So 12 Mär, 2006 01:21

Draco fühlte sich, als wäre er gerade erst eingeschlafen, als die Schlafsaaltüre aufflog, lautes Fußgetrappel über den Holzboden donnerte und bevor er sich über diesen Lärm zu nachtschlafender Zeit beschweren konnte, wurde seine schöne warme Bettdecke auch schon ein Stück weggerissen und eine laute kreischende Stimme holte ihn nun ganz wieder zurück aus seinen Träumen.
“...solche Sorgen um Dich gemacht!” Wo warst Du bitteschön und wieso hast Du mir nichts gesagt?”
Draco zog sich genervt und hundemüde sein Kissen über den Kopf, aber die kreischende Stimme von Pansy drang trotzdem fast ungefiltert zu ihm durch.
“Wegen Dir habe ich die ganze Nacht kein Auge zugemacht! Aber warum solltest Du mir auch irgendetwas sagen? Ich bin schließlich nur Deine FREUNDIN!” kreischte sie theatralisch und zog ihm erbarmungslos auch noch das Kopfkissen weg und sah mit zornig aufblitzenden Augen auf ihn herunter.

Draco setzte sich langsam und mit äußerst zerstrubbelten in alle Richtung stehenden Haare auf, rupfte ihr das Kopfkissen wieder aus der Hand und sah an ihr vorbei strafend auf Crabbe & Goyle, die wie immer mit dumm-dämlichen entschuldigenden Gesten in der Tür standen und versuchten sich zu rechtfertigen, wieso sie Pansy nicht hatten aufhalten können.

Er hatte nicht vor, diesen drei Idioten, die sich seine Freunde schimpften, zu erzählen, weshalb er die ganze Nacht nicht in Hogwarts war und wie kurz er davor war, in die Dienste des Dunklen Lords zu treten. Zumindest nicht, bevor er ihnen nicht auch dazu das passende Mal auf seinem linken Unterarm präsentieren konnte und so sagte er in seiner gelangweilt klingenden Stimme: “Abgesehen davon Pansy, dass es Dich nichts, aber auch gar nichts angeht, wo ich vergangene Nacht war, hättest Du ja vielleicht auch mal Dein Hirn einschalten können - und immerhin dachte ich bis gerade, dass Du im Gegensatz zu diesen beiden Volltrotteln (er nickte zu Crabbe & Goyle) eines besitzt, und dann wärst Du vielleicht darauf gekommen, dass mein Vater mich nicht einfach mitnimmt, ohne dass hier jemand darüber Bescheid weiß! Snape wusste, wo ich bin. Ihn hättest Du einfach fragen können, wenn es Du es vor Sorge um mich nicht mehr ausgehalten hast.”
“Aber... das wollte ich ja - “ entgegnete Pansy verteidigend und fummelte an ihren silbernen S-förmigen Ohrringen (ihr Weihnachtsgeschenk von Draco) herum.

Er schob sie grob zur Seite, um seine Beine aus dem Bett zu schwingen und um aufstehen zu können. Er griff nach ein paar Sachen aus seiner Garderobe- “Und der Professor hat nicht aufgemacht, richtig?” -und ging sodann in Richtung Badezimmer und ließ Pansy, Crabbe und Goyle mit fragendem Gesichtsausdruck einfach stehen.
“Nun...” Draco drehte sich in der Tür zum Bad noch einmal grinsend zu den Dreien um. “...das liegt daran, dass der Professor gestern Abend, bzw. gestern Nacht Damenbesuch hatte und sich um... äh... wichtigere Dinge...” -er machte eine eindeutige Handbewegung- “...zu kümmern hatte”
Damit schloss er die Tür hinter sich und war äußerst zufrieden mit sich und der gelungenen Geheimniskrämerei über seine nächtliche Abwesenheit und über Snape´s nächtliche Aktivitäten. Immer noch grinsend bei der Vorstellung von einem sich in den Laken wälzenden Professor stieg er unter die Dusche und freute sich auf ein ausgiebiges Frühstück und das spätere sonntägliche Quidditsch-Training.

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Beitragvon Padfoot201182 » Mo 13 Mär, 2006 21:42

Sirius wurde kurz wach, als Serena unter seine Decke geschlüpft war. Wenn er ehrlich war, hatte er nicht damit gerechnet, dass sie wieder kommen würde, da er der festen Überzeugung war, dass Minerva gerade deswegen zu sich bestellt hatte. Nur weil Dumbledore seinen Segen gegeben hatte, hieß das noch lange nicht, das es auch für die anderen Lehrer so war. Zu müde um drüber weiter nach zu denken, schlief er wieder ein und wachte erst wieder auf, als er etwas in seinem Zimmer hörte. Als er die Augen aufschlug, konnte er Serena sehen, wie sie sich anzog und bei einem Blick auf die Uhr konnte er erkennen, dass es Zeit zum Frühstück war.
„Hey.“ Serena zuckte herum und grinste ihn an.
„Hey. Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken.“
„Warum nicht? Wolltest du mich verhungern lassen?“ fragte Sirius als er sich aus dem Bett schwang und als antwort bekam er einen Kuss auf die Wange.
„Ich geh schon mal vor, wir sehen uns dann in der Großen Halle.“ Es war in den letzten Wochen so etwas wie ein Ritual geworden, dass entweder er oder sie vorging, allerdings half es nicht viel und die Gerüchteküche brodelte. Selbst Harry hatte ihn darauf angesprochen, was nicht unbedingt zu seiner Beruhigung beitrug. Mit leichten Kopfschmerzen ging er ins Bad und macht sich fertig. Seinen Umhang zuknöpfend, griff er auf dem Weg nach draußen, die Briefe die er einen Tag zuvor geschrieben hatte und machte sich auf den Weg zur Eulerei. Auf dem Weg dort hin, sah er immer wieder auf den Brief in seiner Hand, der zu oberst lag: Remus J. Lupin. Noch hatte er ihn und er müsste ihn auch nicht weg schicken. Warum hab ich das Gefühl, als würde ich ihr in den Rücken fallen. Fragt er sich und eine kleine Stimme antwortete ihm, weil es so ist. Er atmete tief durch und nach dem alle Brief abgeschickt waren und nur noch der für Remus übrig blieb, musst er sich entscheiden. Ein Minute verstrich und dann eine weiter. Er stand einige Minute in der Eulerei, bevor er sich aufraffen konnte, den Brief an Remus abzuschicken und nachdem die Eule aus dem Fenster war, blieb ihm nichts anderes mehr zu tun als warten. Etwas ruhiger als zuvor, verließ er die Eulerei und ging zurück zur Schule. Nun, da sich seine Gedanken nicht mehr nur um den Brief drehten, war sein Kopf etwas klarer und er nahm sich vor Dumbledore um ein Gespräch zu bitten und ihn nach seinen Aufgaben für den Orden zu befragen.
Als er die Große Halle betrat überwältigte ihn Flut von Gesprächen und sein pochen in der Stirn kam wieder. Was ich jetzt brauche, ist ein Kaffe. Und mit den Gedanken, bahnet er sich einen Weg zum Lehrertisch, an dem bereits Minerva, Dumbledore und Hagrid platz genommen hatten. Dabei kam er an einer Gruppe Slyterin Mädchen vorbei, die ihn mit einem zuckersüßen „Guten morgen Professor Black.“ begrüßten. Es gab zwei Möglichkeiten, was diese Begrüßung zu bedeuten hatte und weder die eine noch die andere Variante gefiel ihm.
Als er seinen Platz neben Dumbledore eingenommen hatte, erschienen auch schon die Speisen auf dem Tisch und er war froh als ihm der Geruch von Kaffe in die Nase stieg. Nachdem er sich etwas eingeschenkt hatte, ließ er seinen Blick durch die Halle schweifen. Dabei sah er zuerst Harry, der ihm kurz zuwinkte und sich weiter mit Ron unterhielt. Dann glitt sein Blick zum Slytherin Tisch, an dem Serena saß. Sie hatte ihn noch nicht gesehen und so war ihr Blick auf ihr essen gerichtet. Der kleine Stich, der ihm dabei durch den Magen fuhr, ließ ihn unruhig werden und so wandte er seine Augen wieder ab. Doch dabei fiel ihm etwas ganz anderes auf und er war nicht der einige.
Ein Stuhl bei den Lehrern war frei. An und für sich war dies nichts besonderes, doch wer fehlte war ungewöhnlich. Solange Sirius Snape kannte, und das war eine verdammt lange Zeit, war er nie von seinen Angewohnheiten abgewichen. Sirius sah zu Dumbledore, ob ihm Snapes Abwesenheit ebenfalls auf gefallen war und bei einem Blick auf sein Gesicht, erkannte Sirius, dass auch er verwundert war.
„Vielleicht sollte einer von uns nach Severus sehen.“ Dumbledore sprach so leise, dass es außer Sirius wahrscheinlich keiner gehört hatte und so war er es, dem diese Aufgabe zuviel.
„Professor, haben Sie gleich kurz Zeit? Ich möchte mit Ihnen über meinen Aufgabenbereich sprechen.“ Sirius war aufgestanden und wartete auf eine Antwort, bevor er sich auf den Weg in die Kerker machte. Seine Worte waren unverfänglich und so war er sicher, dass bis auf Dumbledore keiner seinen Worten eine besondere Bedeutung zu maß
„Sicher Sirius.“
Etwas zerknirscht, da ausgerechnet er nach Severus sehen sollte, schlug er seinen Weg zu den Kerkern ein. Leise fluchend klopfte er an Severus Tür.
„Snape?“ Keine Antwort. Etwas lauter als zuvor klopfte Sirius erneut. „Snape?“ Wieder keine antwort. Na toll, wenn ich ihm die Tür aufsprenge wird er mir den Kopf abreißen und wenn ich ohne antwort zu Dumbledore gehe, kann ich meinen Zauberstab direkt zerbrechen.
Sirius überlegte kurz, was er nun tun könnte, als er sich für das einzige entschied, was richtig war. Er sprach einen Zauber, um heraus zufinden, ob Snape seine Türe durch irgendwas gesichert hatte und als er sicher was, dass er nicht in die Luft fliegen würde, öffnete er die Türe.
„Snape? Dumbledore schickt mich. Ist alles in Ordnung?“ Seine Stimme klang nun doch ein wenig besorgt, denn es entsprach Snape ganz und gar seine Türe nicht zu sichern. Als Sirius nun mit gezücktem Zauberstab in den Raum eintrat, sah er sich genau um, doch es schien nicht so, als wäre irgendwas merkwürdiges geschehen.
Dann hörte er ein rascheln und vorsichtig bewegte sich Sirius in die Richtung aus der das Geräusch kam.
„Hallo?“ Dann wieder ein rascheln. Es war zu dunkel um in den hinteren Ecken irgendwas erkennen zu können und so Sprach er den Lumos Zauber. Erneut suchte Sirius jede Ecke des Zimmers ab und sah sich dann dort um, wo Sirius eigentlich nie hin kommen wollte. Snapes Schlafzimmer. Wenn es neben Askaban einen Ort gibt an dem ich nie wieder hin will, dann ist es Snapes Schlafzimmer.
Er lugt um die Ecke und sah Snape in einer skurrilen Haltung in seinem Bett liegen. Eine Hand umklammerte seine Decke und als er seinen Blick auf Sirius heftete, blitze purer Hass auf, bevor sein Gesicht sich vor schmerzen verzog.
Sirius ahnte was Snape so verharren ließ und ein leichten schmunzeln huschte über sein Gesicht. „Kann ich dir irgendwie helfen, Snape?“ Denn Zauberstab wieder weg steckend, nachdem er einige Fackeln entzündet hatte, lehnte er sich an den Türrahmen und sah Snape an. „Ich hoffe ich komm nicht ungelegen?“
Menschen mögen vergessen,
was du ihnen gesagt hast,
aber sie erinnern sich immer daran,
welches Gefühl du in ihnen ausgelöst hast.

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Hogwarts /Kerker /Korridor

Beitragvon Serena » Fr 17 Mär, 2006 02:06

Von Antike Runen und Serena


Peeves schwebte nunmehr wieder ziellos durch die Gänge. Die bislang ergatterten Zaubertrank-Zutaten hatte er nebst dem aus der Bibliothek entwendeten Rezept an einem sicheren, von Zauberern gemiedenen Ort untergebracht, ob Geister das Versteck auffinden würden, war ihm eher gleichgültig. Außer ihm war keiner seiner Schicksalsgenossen in der Lage, feste Gegenstände zu bewegen. Auf diese Weise konnte er sich wenigstens wieder völlig frei im Schloß bewegen, ohne befürchten zu müssen, mit seinem Diebesgut an einer Tür hängen zu blieben. Nun mußte er nur noch auf die Reifezeit des Asparagus warten, um seinen Plan endlich in die Tat umzusetzen.
In seiner Hochstimmung löste er unterwegs die Fackeln an den Wänden aus ihren Halterungen und jonglierte mit ihnen, alle paar Meter eine weitere aufnehmend. Als er gerade die siebte hinzunahm, kam ihm eine Zauberschülerin entgegen, die genauso damit beschäftigt war, auf einen Fleck auf dem Boden zu starren, wie er auf seine Fackeln. Sie lief direkt in den Kreis der wirbelnden Flammen hinein, ihr Gewand fing augenblicklich Feuer.


Serena wollte sich nach dem Frühstück nur die Beine vertreten, nachdenken. Sie hatte sich in einem Korridor befunden, als sie tief in ihre Gadanken über Sirius versank... Sirius..ich liebe ihn..sehr..aber, weiss ich das? Am Anfang waren unsere Gespräche schonmal besser..emotionaler.. Er ist so still geworden. Oder liegt es an mir? Habe ich mich so verändert? Weiss ich noch, wer ich wirklich bin?
Und da traf Peeves sie mit einer seiner Fackeln, mit denen er jonglierte.
„Aguamenti!“ rief Serena. Und löschte ihren Umhang. „Peeves! Du miese Gestalt eines Geistes! Der Umhang war neu! „Sectus- Nein..du kannst ja nichts dafür..Warum tust du das? Kannst du nicht mal jemanden ärgern, der das verdient? Warum ich? Warum, Peeves!?“ fauchte sie ihn aufgebracht an. „Reparo!“ Und der Umhang war wieder wie neu. „Das nächste Mal hetze ich dir einen Fluch auf!“


Peeves schaute verwundert auf die aufgebrachte junge Frau. Er erkannte Serena, eine Siebtkläßlerin aus Slytherin, der er bislang nie einen Gedanken geschenkt hatte. Verwundert stellte er fest, daß aus dem pickligen, zurückhaltenden Muggle-Teenager eine ansehnliche Frau geworden war.
Gerne hätte er sich bei ihr entschuldigt, wußte aber nur zu gut im vorhinein, daß keine freundlichen Worte aus ihm herauskommen würden. Dennoch öffnete er den Mund, der Satz ‚kannst du nicht mal jemanden ärgern, der das verdient?’ lockte ihn, das sollte doch möglich sein? Was nettes sagen konnte er sicher nicht, aber wenn es ihm gelang, seine Worte auf andere zu richten, würde es Serena wohl nicht so hart treffen.

„Serena, stets neugierige Brut,
weißt du, was euer Lehrer tut?
Severus Snape, der eitle Tropf
Treibt es in seinem Hinterzimmer
Er streichelte den blonden Kopf
Und dann wurd es noch deutlich schlimmer“



Einsam und allein und nur von Peeves umgeben, der auch nur seltsame Dinge von sich gab,mit denen sie nichts anfangen konnte, wurde Serena ihre Situation bewusst.
Sie wusste nicht, wie sie sich fühlen sollte. Auf der einen Seite war sie wütend. Wütend auf McGonagall, wütend auf Dumbledore, wütend auf ihre Mum, ihren Dad, der sie einfach allein gelassen hatte, mit diesem Leben. Und sie war traurig. Traurig, weil sie allein war, obwohl sie von Menschen umgeben war. Sie schrie in einem überfüllten Saal, doch keiner hörte sie.
Ganz plötzlich schossen ihr Tränen in die Augen. Alles hatte sich aufgestaut und das entlud sich jetzt bei ihr..


Peeves war selbst überrascht über diese Worte, er hatte nicht vorgehabt, von seinen Erlebnissen der vergangenen Nacht, oder auch von anderer Leute Erlebnissen, ein Wort verlauten zu lassen.
Noch überraschter war er allerdings, als er sah, daß Serena nun in Tränen aufgelöst vor ihr stand. Das hatte er nicht gewollt, ganz und gar nicht. Warum reagieren Teenager nur immer so impulsiv? Er konnte sich nicht erinnern, selbst jemals so gewesen zu sein. Wieder fiel ihm Phineas Nigellus ein – Schüler sind so felsenfest davon überzeugt, daß nur sie allein fühlen. Schüler, ph, daß ich nicht lache..Und bei dem Gedanken öffnete er bereits wieder den Mund:

„Das Blut ist Draco aus dem Gesicht gewichen
Er flüchtete aus Snapes Revier
Hat heimlich sich wohl eingeschlichen
Mehr zu erfahren in seiner Gier“


Serena sah bloß erstaunt auf Peeves. Was redete er nur da? Ob Snape was mit Draco gemacht hat? Was meint Peeves nur? Ich weiss ja, das er bestimmt nicht alles so meint, wie er es sagt oder tut..aber..ich verstehe ihn einfach nicht..
Serena beschloss, mit Sirius zu sprechen. Sie wusste nicht, was Peeves damit gemeint hatte, aber Sirius würde sich vielleicht einen Reim darauf machen können. Wie war das noch... Snape streichelte den blonden Kopf, und dann stürzt Draco aus dem Zimmer... Himmel, der ist ja noch nicht einmal volljährig...
Serena ging direkt in Sirius Gemächer, sie kannte die Bannsprüche, die er auf die Tür gelegt hatte. Doch Sirius war nicht da. Also ging sie ins Bad um sich frisch zu machen. Danach legte sie sich aufs Bett und dachte nach, was Peeves gesagt hatte.
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Shere Kahn
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London, wer weiß schon wo genau

Beitragvon Shere Kahn » Fr 17 Mär, 2006 02:30

Ein Mann von etwa 20 Jahren in einer dunklen Robe schritt durch die Straßen Londons. Die Passanten schauten auf den Mann, der alles um sich herum mit einer Lässigkeit beobachtete, und dabei laute abfällige Bemerkungen über die einfachsten und selbstverständlichsten Gegenstände machte. Einer der Passanten, ein Mann von rund 70 Jahren drehte sich plötzlich um, und schaute dem dunklen Spaziergänger in die Augen, die von Verachtung, Arroganz und Hass glänzten.
Ein Schrecken überfiel den alten Mann, der sich erinnerte, wie er vor gut 40 Jahren dieses Gesicht schonmal gesehen hatte. Damals war es angerempelt worden, drehte sich um zog einen kleinen Stab und nachdem ein grünes Licht den Rempler traf fiel dieser Tod um und das Gesicht verschwand einfach ins nichts mit einem lauten Knall. Doch das Gesicht war nicht gealtert. Angsterfüllt konnte der Alte seinen Blick nicht von diesen Augen lassen, die sich nun zu ihm drehten und ihre ganze Überheblichkeit in ihn reinfliessen ließen.
Der Alte hörte eine Stimme in sich, die in fragte woher er das Gesicht kennen würde. Ohne es zu wollen mußte er an das Ereignis denken und er hörte ein inneres grausames Lachen.
Du alter Narr, Du bist dem mächtigsten Zauberer begegnet, und hast ihn nicht erkannt. Du brauchst Dein wertloses Muggelleben nicht mehr, Du bist noch nicht mal wert dass ich meinen Arm für Dich hebe, um Dich zu töten.
Der alte Mann spürte einen Schmerz in sich, sein Herz es raste, er fühlte wie es plötzlich versagte, und er verlor das Gleichgewicht. Das Gesicht beugte sich zu ihm herunter und als sich sein Mund öffnete entkamm ihm eine kalte gefühllose Stimme:
"Du weißt gar nicht was Du für ein Glück hast jetzt zu sterben, in Kürze werden meine Pläne greifen und dann würdest Du weit mehr Schrecken erleben als Dein schwaches Muggelherz ertragen könnte."
Das Gesicht richtete sich auf, einige Passanten schauten es finster an, doch fürchteten sie sich ihm zu nahe zu kommen. Ein grausames Lachen entrann dem Gesicht bevor es sich umdrehte und weiterging als wäre nichts geschehen.
Diese Muggel sind einfach lächerlich.
Der junge Mann bog in eine Seitengasse ein und mit einem lautem Knall war er verschwunden.
Röchelnd erlag der alte Mann seinem Herzinfarkt.

Lord Voldemort apparierte mit einem Knall in ein dunkles von Feuerschein erhelltes Zimmer in dem ein unterwürfiger dicklicher Mann sich in einem Stuhl gemütlich gemacht hatte und genüsslich einen Elfenwein trank. Der Mann fuhr sofort erschrocken hoch als er Den dunklen Fürsten erkannte. Die Farbe wich aus seinem Gesicht und in kaum zusammenhängenden piepsenden Lauten sprach er Lord Voldemort an.
"Herr. ich, Pause, Ihr seid früh, ist etwas geschehen? Was kann ich für Euch tun?"
Die Stimme zitterte, doch Lord Voldemort lies das kalt, er war nicht interssiert daran was seine Lakaien taten oder ob sie sich amüsierten, solange sie ihre Aufgaben ihm gegenüber allesamt erfüllten. Er schaute sich um. Auf der Kommode lagen drei ungeöffnete Briefe, offensichtlich hatte Wurmschwanz keine der ihm aufgetragenen Befehle ausgeführt, weil er dachte er hätte noch Zeit.
"Wurmschwanz."
"Ja mein Herr"
"Was hatte ich Dir vor meiner Abreise gesagt was ich bei meiner Ankunft erwarten würde?"
"Herr,ich, Ihr seid zu früh ... "ein Blick ließ ihn erstarren, "Ich sollte Dugall, Lucius und Bellatrix jeweils einen Brief überantworten."
"Hast Du mir gehorcht, Wurmschwanz?"
Angstschweiß brach nun bei dem dicklichen Mann aus, die Augen suchten nach einem Fluchtweg. Doch die Angst die ihn fliehen lassen wollte nagelte ihn auch an den Boden, er wußte er konnte nicht fliehen.
"Ich gebe Dir eine Stunde Zeit, dann sind die Briefe in den Händen der Empfänger. Anschliesend " Lord Voldemort warf einen verächtlichen und grausamen Blick auf Wurmschwanz" unterhalten wir uns ausführlich darüber, wie Du zur Ausführung meiner Anordnungen stehst."
Wurmschwanz verließ mit den drei Briefen das Zimmer, und ließ den Dunklen Fürsten alleine. Dieser grübelte über die vergangenen Wochen nach, und war mit dem Ergebnis seiner Überlegungen nicht zufrieden. Seine Versuche das Ministerium zu unterwandern waren keinen Schritt weitergekommen. Auch die Rückbeorderung einiger Auroren betrachtete er mit Besorgnis. Ich sollte Tom mal ansprechen wie das kommen konnte. Selbst die geplanten Aktionen einiger Todesser verliefen sich, und mit Zorn entdeckte er, dass er sehr unzufrieden mit der Entwicklung war.
Wenn meine drei treuen Todesser ihre Aufträge angemessen ausführen wird das einiges an Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Vielleicht sollte ich diese Ablenkung nutzen um selber noch aktiv zu werden. Ich sollte mal austesten was der jüngere Körper alles kann, wie agil ich mich bewegen kann. Wenn er hält was er verspricht, werde ich die Rituale vorbereiten, bald wird selbst Dumbledore vor meiner Macht zittern.
Beim Gedanken an den alten Hogwarts Schulleiter verzog sich das Gesicht hasserfüllt, um zu einem schadenfrohen Grinsen zu werden.

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Hogwarts

Beitragvon Shere Kahn » Mo 20 Mär, 2006 15:20

Was ist nur mit Snape los? Am Tag der offenen Tür war er so gut gelaunt und dann sieht man gestern nichts von ihm? Und er wollte doch noch eine Abschlussbesprechung wegen dem THeaterstück abhalten. Nun fehlt er am ersten Schultag auch noch, also da muß doch was faul sein! Ob er für den Widerstand oder für den Dunklen Fürsten unterwegs ist?
Natalia hörte nur noch wie Professor McGonagall, als Vertretung, die Stunde für beendet erklärte und begann dann selber einzupacken. Sie hatte die Stunde genutzt, sich ausgiebig mit den Beständen der offen zugänglichen Zaubertrankzutaten zu beschäftigen, und zu ihrer großen Erleichterung waren für den geplanten Trank den sie Goyle verabreichen wollte alle Zutaten vorhanden.
Bei dem Gedanken an diese verhasste Person mußte sie auch an Draco denken, mit dem sie ja noch einiges vorhatte. Zwar war sie sich sicher, dass Draco kaum Erfahrung in Sachen Liebe haben würde, doch was, wenn sie sich da täuschte, das letzte was sie gebrauchen konnte war eine Liebelei ohne betreffenden Schutz. Sie mußte lächeln als sie daran dachte, dass sie ja eine Hexe ist, und sie in Durmstrang schon häufiger einen Trank gebraut hatte, der ungewollte Schwangerschaften verhinderte, auch wenn er scheußlich schmeckte konnte sie sich sicher sein eine Woche nach Einnahme in Ruhe allen Vergnügungen nachgehen zu können.
Die Nachforschungen hatten allerdings gezeigt, dass Hogwarts was einige Zutaten anging nicht ganz so frei war wie Durmstrang. Eine Zutat für den Verhütungstrank fehlte, und diese war nicht überall zu beschaffen. Zumindest nicht an einer Schule ohne Zugang zu einem Laden.
Natalia überlegte beim Einpacken, wie sie das Problem lösen konnte, schließlich mußten sich die anderen Mädchen auch schützen. Sie schaute auf Serena, die ebenfalls gerade am zusammenräumen war, und dachte sich dass sie ja mit Professor Black sicher nicht nur streicheln würde.
Da muß sie auch Vorkehrungen getroffen haben, ich werd sie mal drauf ansprechen. Vielleicht erfahre ich ja auch etwas über den Widerstand, ich sollte hier nicht zu sehr rumtrödeln etwas zu unternehmen.

Das kann doch nicht wahr sein!
Eilig um die Ecke biegend fluchte Natalia vor sich hin.
Ist sie denn völlig verrückt geworden, und das schon mehrere Wochen! Ein Wunder wenn da nichts passiert ist. Ich muß mich beeilen, den Trank herzustellen aber ich brauche unbedingt noch ein wenig Abnego - Wurzel. Ich kann nicht bis zum nächsten Hogsmead Wochenende warten, ich brauche sie sofort. Sichere Tage, als ob man sich darauf verlassen sollte, so spitz wie sie jeden Abend ist.
Nachdenkend lief Natalia zur Bibliothek, ein Ort den sie zum Nachdenken sehr schätzte, da niemand stört und man es sehr gut als lernen tarnen kann. Dort angekommen suchte sie ihr Zaubtertränkebuch und grinste leicht verächtlich.
Das ist ja fast nur Kinderkram den die hier lernen, kein wirklich interessanter Trank dabei, wenn auch einige durchaus kompliziert sind.
Doch half ihr das nicht, sie war in Hogwarts gefangen. Und der einzige Ort hier die Wurzel zu bekommen war Snapes Büro. Ein aussichtsloses Unterfangen wie Natalia schnell folgerte,
Er hat noch ganz andere Zutaten dort, die wird er sehr gut geschützt wissen. Also muß ich raus aus Hogwarts, nur wie? Ich kann schlecht einfach hinausspazieren, und apparieren geht in diesem blöden Schloss nicht. Ich muß nur unbemerkt an den Rand des Geländes kommen mich dann da schnell nach Hogsmeade oder gar die Winkelgasse apparierern und schnell auf selben Weg wieder zurück. Nur wie mach ich das, ohne gleich erwischt zu werden?
Natalia schaute sich um und sah neben sich einen Gryffindor, etwa in Klasse 4 oder 5, wie er begeistert in einem Buch über mitteleuropäische Pflanzen las.
Die Gewächshäuser! In Natalia formte sich ein Plan, am Nachmittag hatte sie sowieso noch zwei Stunden bei Professor Sprout, die sie auch gerne die Kräuterhexe nannte. Natalia lächelte voll Verachtung, war sie zwar oft angewiesen auf Pflanzen so dachte sie sich doch, dass sie niemals ein Bauer sein wollte, der hier irgendwelche Pflanzen umtopft. Da hatte sie größere Pläne.
Zurück zum Wichtigen!

Der Unterricht bei der Kräuterhexe war für Natalia wie immer eine große Qual, sie hasste es ihre Hände mit Dreck zu beschmutzen und sie hasste es noch mehr sich um irgendwelches Grünzeug kümmern zu müssen, anstatt die Zeit sinnvoll mit dem Erlernen von Zaubern zu verbringen. Wofür gibt es denn Idioten die diesen Mist hier machen? Schließlich müssen auch unbegabte Hexen und Zauberer eine Arbeit finden und wenn sie nur ein paar Bäumchen umkomposten. Natalia verbrachte die Stunde mit solchen Gedanken und war heilfroh als sie das Gewächshaus endlich verlassen konnte.
"Geh Du schonmal vor ich habe noch etwas zu erledigen" raunte Natalia zu Serena und lief zügig in Richtung der hinteren Gewächshäuser. Zurückblickend sah sie wie Serena erst stehen blieb und sie verwundert anstarrte, aber auf einen Wink von ihr dann doch den Weg zum Schloss wieder aufnahm. Schnell versteckte sie sich zwischen den Häusern und schaute sich vorsichtig um. Keiner war zu sehen, sie zog ihren Zauberstab und verwandelte ihre Robe ein wenig, so dass man sie nicht als Schülerin von Hogwarts erkennen konnte. Dann lief sie in Richtung der hinteren Gewächshäuser, der persönliche Anbau von der Kräuterhexe, doch war sie daran nicht interessiert, sie lief einfach weiter bis sie sich weit genug wähnte. Ein lauter Knall folgte und sie war verschwunden.
Etwa zwanzig Minuten später erfolgte ein weiterer Knall, und Natalia erschien wieder. Mit einem tirumphierenden Lächeln auf den Lippen. schritt sie in Richtung Schloss. Doch das Lächeln gefror ihr sofort, denn eine Ranke die aus dem Nichts zu kommen schien legte sich um ihr Bein und hielt sie fest. "Planta aresco" Ein altbekannter Spruch um Pflanzen abzuwehren zeigte keine Wirkung.
Natalia überkam Panik, sicher war das ein Trick der Kräuterhexe doch wie kam man dagegen an, was kann man dagegen tun? Die Wurzel schien sie jedoch nur festzuhalten, nicht weiter zu schädigen.
"Ignis habemus" ein kleiner Flammenball schoß aus ihrem Zauberstab in Richtung Pflanze, und hatte eine Wirkung, allerdings nicht die gewünschte, denn sofort schossen drei weitere Ranken empor und griffen nach ihrem Arm, in dem sie den Zauberstab hielt. Völlig außer Gefecht gesetzt hörte sie die Stimme der Kräuterhexe:
"Niemand bestiehlt mich so einfach, ich weiß meinen Garten zu schützen ihr Diebe." Professor Spout bog um die Ecke und sah Natalia. Ein erstaunter und entäuschter Blick traf Natalia.
"Eine Schülerin? Miss Karkaroff, Sie? Sie tragen ja gar keine Schuluniform? Was wollten sie bei meinen Pflanzen? Ich spaße da nicht!"
"Professor Sprout, ich, es, ich war ... ich habe ihnen nichts gestohlen." Bei dem Gedanken dass sie Abnego - Wurzel in ihrer Tasche hatte wurde Natalia übel, was wenn Prodessor Sprout dies hier anflanzt, und sicher würde sie in der Tasche nachschauen.
"Natürlich haben sich nichts geklaut, meine Abwehr hat sie ja aufgehalten, ich werde da gar nicht lange mit Ihnen reden, wir werden direkt zu Professor Dumbledore gehen. Einen Lehrer bestehlen zu wollen ist kein Kavaliersdelikt. Und das wo Ihnen hier so freundlich Obdach gegeben wurde. planta precor."
Die Pflanzenränke zogen sich zurück.
War ja klar, dass man diese dummen Pflanzen höflich bitten muß, diese blöde Hexe! Aber was mach ich nun, Dumbledore schmeist mich hochkant wieder raus, wenn er erfährt was ich getan hab.
"Professor bitte ich habe nichts gestohlen, ich wollte mich hier nur umsehen, ich .."
Ein Blick von Professor Sprout ließ Natalia verstummen, erkannte sie sofort dass er nur eines Ausdrückte: Das kannst Du Dumbledore erzählen.
Mit immer größerer Panik folgte Natalia der Professorin, überlegte sogar kurz sie anzugreifen, was natürlich absurd war, und sie schnell wieder verworfen hatte.
Viel schneller als ihr lieb war stand sie vor dem Büro des Schulleiters.
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Wieder mal: Hogwarts, Schulleiterzimmer

Beitragvon Wehwalt » Di 21 Mär, 2006 23:53

„Pomona!“, rief Dumbledore aus, als die Botaniklehrerin – wie es Muggle genannt hätten, und in diesem Fall bevorzugte er sogar die knappere Beschreibung – sein sein Gemach im Turm betrat. Schon wieder eine dieser Lehrerkonsultationen, und meistens kurz nach einer Lehrerkonferenz. Warum sie ihre Probleme da nicht vorbrachten? Wahrscheinlich wieder mal, weil sie die Belange ihres Fachs für so herausragend hielt, dass sie den Rest der Lehrerschaft für unwürdig hielt, mit diesen ernsten Fragen auch nur in Berührung zu kommen. Nun gut, es war nicht Sybil, die heute Einlaß begehrte. Dumbledor lächelte Professor Sprout entgegen.
„Welch angenehmer Besuch! Welchem Umstand verdanke ich dieses unverhoffte Vergnügen?“
Professor Sprout schritt mit ernstem Gesicht zur Tür herein, wich zur Seite und blickte Natalia auffordernd an, die an ihr vorbei mit gesenktem Haupt in das Büro trat. Dann blickte sie Dumbledore triumphierend an, als sollte er aus der Anwesenheit der Schülerin bereits jede Missetat erahnen und ihrer detektivischen Leistung ohne ein Wort des Grußes Bewunderung zollen.
„Guten Morgen, Albus. Hier, ich bringe Miss Karkaroff!“ Ein vernichtender Blick traf die arme Natalia.
„Vielen Dank, Pomona. Ich sehe, du bist bestrebt, mein Vergnügen zu verdoppeln. Guten Morgen, Miss Karkaroff. Bitte nehmet Platz.“ Er wies auf die Sessel in der Mitte seines Raumes.
„Vielleicht wird das gar nicht nötig sein. Der Fall ist schnell abgehandelt. Miss Karkaroff wurde beim Diebstahl in meinen Pflanzenbeeten erwischt.“ Sie setzte sich dennoch nieder, aber so, dass Natalie, um ihren Platz einnehmen zu können, an ihr hätte vorbeimüssen – in offensichtlichr Absicht, die Delinquentin stehen zu lassen.
Mit ernster Miene blickte Dumbledore die immer noch schweigende Natalia an und erneut wies auf den Sessel.
„Vielen Dank, Professor. Und guten Morgen.“
Als sie saß, fragte Dumbledore: „Um was für ein Diebesgut handelt es sich denn? Es muß ja etwas sehr Wertvolles sein, wenn ein einfacher Arrest keine hinreichende Strafmaßnahme zu sein scheint.“
Professor Sprout grinste überlegen. „Nun, natürlich hat das Fräulein Bekanntschaft mit einigen unauffälligen, aber nützlichen Nettigkeiten Bekanntschaft gemacht, die meine Pflanzungen umhegen. Aber ich dachte mir, dass einmal wieder eine etwas öffentlichere Behandlung solcher Fälle anstünde – wer weiß, vielleicht erweist sich die Sache gar nicht als Einzelfall. Wenn ich meinen verehrten Kollegen der Zaubertränke recht verstanden habe, vermisst er auch die eine oder andere Substanz. Ich komme ja mit dem Nachzüchten der Rohstoffe kaum mehr nach. Zur Sicherheit sollte man Miss Karkaroff doch einmal durchsuchen.“
„Miss Karkaroff“, richtete sich Dumbledore ruhig, aber ernst an Natalia, „Führen Sie etwas mit sich, was sie nicht sollten? Ersparen Sie uns einen Accio-Zauber, der Ihrer Kleidung unnötig Schaden zufügen könnte.“
Natalia erhob den Kopf, wagte aber nicht, Dumbledore ins Auge zu blicken. „Ja, Professor. Aber es ist nicht gestohlen.“ Sie zog aus einer weiten Tasche in ihrem Umhang die Abnego-Wurzel und legte sie auf den Tisch.
Der Blick, den Professor Sprout auf Natalia warf, war einen Augenblick lange fast zärtlich. Dieses Mädchen vergönnte ihr ja einen größeren Triumph, als sie je erhoffen konnte! „Abnego! Aus meiner Zucht! Hatte ich’s doch geahnt. Wenn du mich fragst, Albus, landet das alles bei den finstersten Todessern. Unsere Zuchterfolge auszuspähen! Meine jüngsten Kreuzungen beginnen nämlich die erwünschten Erfolge zu zeitigen! Nicht nur Materieabwehr, sondern auch Gedanken! Sie sucht Antlegilimentika für ihren – na ja Sie- wissen-schon-wen!“
Natalia musste sich sehr unter Kontrolle halten, um auch in ihrer sehr ungünstigen Lage nicht zu schmunzeln. Was die Kräuterhexe sich vorstellte. Wie auch immer sie sich zu Voldemort zu stehen entschließen würde – dass er Bedarf an Professor Sprouts dürftigen Zuchtergebnissen haben sollte, schien ihr kaum einleuchtend.
„Nun, dann wollen wir das einmal nicht an sie große Glocke hängen, was sich an Großartigem in deinem Kräutergärtlein alles finden lässt, liebe Pomona. Und dass deine ‚unauffälligen, aber nützlichen Nettigkeiten’ Lücken aufzuweisen scheinen – deiner eigenen Behauptung zufolge.“ Die ruhigen Worte Dumbledores hatten tatsächlich einen leicht mahnenden Unterton. Sprouts Mund stand offen.
Natalia lächelte hingegen. „Mit dem tadellosen Funktionieren der ‚Nettigkeiten’ habe ich Bekanntschaft gemacht. Soweit es meiner Beurteilung unterliegt, sind Ihre Sorgen unbegründet, Professor Dumbledore. Die Wurzel habe ich gekauft. Sie sehen ja, dass sie gewaschen und getrocknet ist und nicht frisch ausgegraben!“
„Oh, Sie unterschätzen die Zuchterfolge Ihrer Botanik-Professorin, Miss Karkaroff! Soll ich es denn für unmöglich halten, dass antilegilimentische Pharmaka Selbstreinigungskräfte besäßen? – Wo also haben Sie die Wurzel her?“
„Ich habe sie in Hogsmeade gekauft. Ich habe das Schulgelände verbotenerweise verlassen. Dafür akzeptiere ich jede Strafe.“
Sprout sprang auf: „Siehst du, Albus! Das schien mir sofort offensichtlich, dass die hier eine ausgemachte Herumstreunerin ist! Ja, haha, ich habe mir schon etwas gedacht, dass ich meine schützenswerten Anpflanzungen bis zum Rand des Schulareals ausdehnte! Und sie ist trotzdem eine Diebin. Frag doch Professor Snape!“
„Kannst du denn feststellen, Pomona, on an deinem Bestand an Abnego etwas fehlt? Oder rückst du von dem Verdacht des Diebstahls – zumindest im Falle dieser Wurzel – ab? Das würde uns die Ermittlungen ersparen. Ich persönlich bin geneigt, Miss Karkaroffs Version zu glauben.“
„Die wichtigen Gewächse sind alle genau verzeichnet.“
„Dann bitte ich dich, das zu überprüfen. Miss Karkaroff, eine Stunde Arrest für unbefugtes Verlassen des Schulgeländes. Anzutreten sofort bei mir. Und 20 Punkte Abzug für Slytherin. Sie haben doch keinen weiteren Unterricht vorerst? Fein. Pomona, bitte schicke mir eine Eule, wenn sich erweist, dass es nach deinen Zählungen bei diesem Spruch bleiben kann.“
Professor Sprout machte einen zufriedenen Eindruck, als sie sich erhob und verabschiedete. Als se gegangen war, richtete sich Dumbledore an Natalia. „Nun, Miß Karkaroff, muß ich mich der These anschließen, Sie beschafften Rohstoffe für Lord Voldemort? Oder trifft die unwahrscheinliche Möglichkeit zu, sie wollten die Wurzel für den Eigenbedarf nutzen?“
Mit einem flehenden Blick antwortete Natalia nach kurzem Schweigen: „Professor, wäre es möglich, mir die Frage zu erlassen? Konfiszieren Sie die blöde Wurzel, geben Sie mir meine Strafaufgabe, aber was ich mit ihr vorhatte, das will ich nicht sagen.“
Dumbledore verzog seine Miene nicht. „Die Strafarbeit besteht eben darin, meine Frage zu beantworten. Ein wenig Kräuterkunde habe ich auch betreiben müssen. Eine der marginalen Übungen auf dem Karriereweg zum Schulleiter. Aber ich habe keine Verwendung für die Wurzel. Wüßten Sie eine? Ansonsten sehe ich nicht ein, warum ich Ihnen Ihr Eigentum nicht zurückerstatten sollte. Im Bedarfsfalle könnte ich ja immer noch auf Professor Sprouts Bestände zurückgreifen – und zumal bei dessen ungeahnten Qualitäten, von denen wir soeben erfahren haben.“
Natalia erschrak – keine Verwendung? Ahnte er bereits, was sie vorhatte? In der Tat, für einen Mann war das Ergebnis ihrer Bemühungen uninteressant. Nun, sie konnte immer noch versuchen, eine Notlüge zu benutzen. Schließlich versprachen bei gewisser Zusammensetzung Tränke mit Abnego-Essenz auch Schutz vor gewissen Krankheiten, aber leider solchen, die Zauberer fast nie befielen, und schon gar nicht in Westeuropa. Nun, sie könnte ja auf die tatsächliche Verbreitung in Bulgarien anspielen .. Aber nein. Wie leicht wäre das zu durchschauen. „Ich wollte mich an einem Trank versuchen. Einem Trank, der .. äh .. nicht zum Lehrkanon dieser Schule gehört.“
„Aber in Durmstrang den Schülern unterrichtet wird?“
„Das nicht gerade – aber, na ja, er ist dort vielleicht schon etwas verbreiteter.“
„Ich verstehe.“ Dumbledore schwieg. Er hatte aber nach Natalias Eindruck nicht deutlicher ‚Heraus mit der Sprache’ sagen können als mit diesem erwartungsvollen Schweigen.
„Nun, Professor, ich hatte mir eben Sorgen gemacht ... Es wäre ja nun gewiß auch für Sie eine ungewünschte Belastung, wenn hier Schülerinnen ... Ich wollte einen Kontrazeptionstrank herstellen.“
„Damit beweisen Sie etwas mehr Weitblick als manche Ihrer Altersgenossinnen. Es freut mich im übrigen, dass offensichtlich ein Teil meiner Schülerschaft Anlaß zu geben scheint, solchen Gedanken bei Ihnen heranreifen zu lassen. Aber lassen wir das,“ Dumbledore lachte kurz auf und machte eine abwehrende Handbewegung, „das geht mich wirklich nichts an. – Hm ... Sie gemahnen mich eines ernsten Versäumnisses. Ein Wunder, dass in den letzten Jahren nie etwas passiert ist – wobei ich es für wahrscheinlich halte, dass manche vorübergehende Abwesenheit von Schülerinnen durchaus ihren Grund gehabt haben mag, der an dieses Versäumnis denken läßt. Aber der Infertilis-Trank – ich nehme an, den hatten Sie im Auge – birgt seine Risiken. Ist Ihnen das bewusst?“
„Das mag sein – aber besser als nichts, oder? Wie hätte ich auch besser unterwiesen sein sollen? In der Schule lernt man darüber ja nichts. Weder in Durmstrang noch hier.“
„Jedenfalls gibt es sicherere Methoden. Sie hätten Madame Pomfrey fragen können. Aber ich gebe zu, eine Ermunterung zu diesem Schritt ist von der Schulleitung bisher nicht ausgegangen. Ich habe schon lange mit dem Gedanken gespielt, die Frage der Verhütung auf Hogwarts sauber zu klären, aber ich habe ein wenig die Reaktionen des Ministeriums oder der Eltern gescheut. Ist denn Ihr Eindruck, dass an einer allgemeinen Zugänglichkeit zu Verhütungsmöglichkeiten Interesse bestünde von Seiten der Schülerinnenschaft?“
Das Gespräch – der Arrest, wenn man so wollte, aber daran dachte Natalia gar nicht mehr – hatte sich anders entwickelt, als sie erwartet hatte. Das musste sie Dumbledore lassen: Wäre die Herstellung von Verhütungsmitteln vom Schulleiter in Durmstrang, ihrem Vater, entdeckt worden, so wäre es nie bei einer Stunde Arrest geblieben – und schon gar nicht zu einer solchen, die richtig interessant zu werden begann und Natalia zusehends Mut fassen ließ.
„Soweit ich es mitbekomme – wird damit recht leichtfertig umgegangen. Oder verzichtet. Was Ihre Andeutung von vorher betrifft – wobei ich einig bin, dass es Sie wirklich nichts angeht –, so habe ich selbst niemanden konkret ins Auge gefasst. Aber warum sollen wir Mädchen denn nicht das Recht haben, uns ein Problem vom Leib zu halten, das die Jungen nie haben?“
Dumbledore schien einen Gedanken zu fassen; Natalia schwieg, während er in Überlegungen vertieft war. „Darf ich die Verpflichtungen, die aus dieser Arreststunde hervorgehen, etwas ausweiten?“ fragte er schließlich und fuhr fort, ohne eine Antwort abzuwarten. „Würden Sie sich vielleicht bereiterklären, unter den Schulerinnen zu verbreiten, dass es die Möglichkeit gibt, sich dauerhaft mit einem Kontrazeptionscharm belegen zu lassen? Ich würde Madam Pomfrey unterrichten, dass sie diskret zu diesem Zwecke Schülerinnen ab dem 5. Schuljahr empfangen soll, und Sie zur – wie sollen wir es nennen? – Schülerinnenvertrauensschülerin ernennen. Diese Vorgehen wäre mir lieber, als die Möglichkeit in einer großen Versammlung zu verbreiten.“
Natalia blickte ihrem Schulleiter ernst in die Augen. „Ich hielte das für eine große Erleichterung – für mich, und ich denke, für die meisten der anderen Schülerinnen auch. Aber wie sollte ich vorgehen? Sämtliche Mitschülerinnen ansprechen? Bis ich da durchwäre, könnten gut neun fatale Monate schon um sein ...“
Dumbledore lachte. „Nein, dem sollten wir zuvorkommen. Ich denke, wir könnten ein Treffen mit den vier Vertrauensschülerinnen der Häuser arrangieren, in dem Sie denen alles mitteilen und sie zur Weitergabe instruieren. Und sie hielten sich bereit, entsprechende Fragen der Mitschülerinnen zu beantworten. Bei Fragen und Bedarf an Ratschlägen wenden Sie sich an mich. Miss Karkaroff, und ich hoffe, Sie sind sich der Tragweite unseres Ratschlusses bewusst. Ich glaube, dass in den gefährlichen Zeiten, in denen wir leben, geistige Enge und sexuelle Einschüchterung sehr leicht Hand in Hand gehen können. Wenn ich einen solchen Schritt befürworte, dann nicht nur, um uns die Last ungewollter Schülerinnenschwangerschaften vom Halse zu halten, sondern auch, um eine Atmosphäre freien und unbeschwerten Atemschöpfens auf Hogwarts zu befördern. Gewiß kann alles missbraucht und pervertiert werden – aber ich traue Ihnen zu, dass Sie verstehen, was ich meine. Und erwägen Sie selbst, ob diese Maßnahme, die ich zur Beförderung der Freiheit befürworte, Bestand haben werde, wenn Voldemort die endgültige Herrschaft über die Zaubererwelt erlangen sollte. – Sie erhalten eine Nachricht von mir, sobald sie das Amt auszuüben beginnen können, mit entsprechenden Instruktionen, wie sie Madame Pomfrey festlegt. Der Arrest ist nun beendet.“
Zuletzt geändert von Wehwalt am Mi 19 Apr, 2006 11:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Shere Kahn » Di 21 Mär, 2006 23:54

Plötzlich und ohne es erwartet zu haben, stand Natalia wieder vor Dumbledores Büro, eine der ungewöhnlichsten Arreststunden hinter sich die, sie je erlebt hatte. Es war nicht nur der Arrest, auch die Art des Zauberers sich zu geben, ließ auf eine unkonventionelle und doch freundliche Führung der Schule schließen. Doch vor allem war sie tief erschüttert von der unaufdringlichen und doch omnipresenten Aura dieses Mannes, die jeden Zipfel des Raumes in dem er sich aufhielt ausfüllte und keinen Zweifel an dessen Einfluss lies. Allein beim Gedanken daran, dass es einen dunklen Zauberer gibt, der eine ähnlich intensive aber dafür beherrschende Aura hat ließ sie schauern. Kein Wunder, dass Dumbledore selbst unter den stärksten Todessern und sogar vom Dunklen Fürsten persönlich respektiert, und teilweise gar gefürchtet wurde. Und doch man merkte ihm sein Alter an, er war nicht so agil, wie es ein wirklich guter Zauberer in einer Kampfsituation sein mußte. Würde Dumbledore da gegen den Dunklen Fürsten oder einen seiner Diener angehen können?
Ich könnte jetzt nochmal anklopfen und ihm meine Hilfe im Kampf gegen die Todesser anbieten, er würde mir sicher zuhören.
Natalia war sich unsicher. Sie war zwar tief beeindruckt aber doch nicht von Dumbledores Überlegenheit überzeugt. Wie so oft, wenn sie unsicher war verschob sie die Entscheidung und begann in Richtung Kerker zu laufen. Heute würde sie sich noch für keine Seite entscheiden.

Die gesamte Nacht hatte Natalia gebraucht um sich von diesem Treffen zu erholen. Noch hatte sie niemandem erzählt, dass sie es war, die schon wieder 20 Punkte für Slytherin verspielt hatte, und dass sie es war, die das Schulgelände verbotenerweise verlassen hatte. Die ganze Zeit kreisten ihre Gedanken um den Schulleiter, der sie so beeindruckt hatte. Erst am Morgen konnte sie die Gedanken abschütteln und sich wieder Gedanken um ihre anderen Pläne machen. Goyle! Er sollte als erster büßen.
Zu ihrem Glück standen am Nachmittag wieder Zaubertränke auf dem Plan und unbemerkt von Professor Snape, der seinen Unterricht wieder selber übernommen hatte, und bei jedem nach Fehlern suchte, um diese lautstark und gehässig niederzumachen, dass nur vier Schüler überhaupt etwas zum abgeben hatten, packte sie sich die Zutaten für den Arcor Corium Trank ein. Zu ihrem Glück war die Fehlersuche des Professors so intensiv, dass er ihre zusätzlichen Zutaten, die in ihrer Tasche landeten nicht bemerkte. Triumphierend und mit einem Grinsen betrat sie abends den Gesellschaftsraum der Slytherins, wo sie von vielen sauer angestarrt wurde.
Nun wissen sie wohl von den 20 Punken, sie müssen mich wirklich alle hassen, aber denen zeig ichs, sollen sie mich hassen, solange sie mich fürchten.
Sie hatte sowieso keine Zeit sich um andere zu kümmern, und rauschte selbst an Draco, der ein freundliches Gesicht aufgesetzt hatte und sie gerade ansprechen wollte, wortlos vorbei in den Arbeitsraum der Slytherins. Dort angekommen packte sie die Zutaten aus und begann mit der Herstellung des Trankes.
Niemals werden sie glauben, dass ich hier einen solchen Trank herstellen würde, und im Zweifelsfall kann ich behaupten Dumbledore wüßte welchen Trank ich hergestellt hätte. Es scheint, ich kann aus der Misere von gestern sogar noch eine gute Tarnung machen. Natalia lächelte zufrieden.
Die Herstellung war zwar nicht sehr einfach doch hatte sie ein altes Buch mit der passenden Zubereitung aus Durmstrang mitgehen lassen und sie war gut darin Rezepte nachzukochen. Etwa drei Stunden später war der Trank fertig, sie hatte zwei Portionen des Arcor Corium Trankes. Sorgfältig schüttete sie diese in zwei Phiolen, und ließ sie in den Tiefen ihrer Robe verschwinden.

Sie konnte es kaum fassen, Goyle hatte ihren Trank doch glatt getrunken, und nichts gemerkt. Völlig ohne geeigneten Plan war Natalia in Richtung große Halle unterwegs gewesen, als sie Crabbe und Goyle sah, die bereits lautstark vor dem Frühstück bekundeten, dass sie am verhungern seien. Eine Fügung des Schicksals wollte es dann sogar noch, dass kaum jemand am Slytherin Tisch saß, und sie unbemerkt den Trank in Goyles Becher geben konnte. Natalia wußte zwar, dass Goyle nicht der hellste war, aber dass er ohne zu zögern, das Getränk in dem Becher seines Stammplatzes hinunterschluckte, war für sie eigentlich unfassbar. Ihre völlig offensichtliche Vergiftungsaktion sollte eigentlich sowas wie eine faire Geste sein, eine Warnung, dass Goyle aufpassen soll, doch diese fleischgewordene Dummheit hat die Warnung einfach getrunken.
Zuerst verspürte Natalia so etwas wie Mitleid, bevor sie sich ihrem Triumphgefühl hingab, das jedoch jäh zum erliegen kam. Hastig griff sie in ihre Robe, und schien gefunden zu haben was sie suchte. Ihr eh schon sehr helles Gesicht wurde fahl und völlig aufgelöst stand sie auf und verließ die Halle unter dem höhnischem Grinsen einiger nun ankommender Slytherins.
In Eile und mit einem angstvollem Gesicht stürmte sie an Draco vorbei, der gerade zu einem "Gutem Morgen" ansetzte, und huschte um eine Ecke im Kerker, die zum Slytherin Gemeinschaftsraum führte, als sie auf etwas hartes und doch nachgiebiges stieß, und nach hinten abprallte.

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Beitragvon Darius EnEndilon » Fr 24 Mär, 2006 17:17

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Beitragvon Shere Kahn » Do 30 Mär, 2006 17:37

SO, ich halte mir auch noch einen Post für Natalia frei, den ich schreiben kann sobald Darius fertig ist.