Gedankenthread

Lady Midnight
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Beitragvon Lady Midnight » Di 09 Dez, 2008 13:07

Rene, ich weiss auch nicht woher diese Eigenschaft kommt, alles zu hinterfragen aber es macht mich definitiv nicht glücklich.
Ich weiss, dass ich später vielleicht zu sehr gebunden sein werde um meine Träume erfüllen zu können. Das macht mir aber auch einen unheimlichen Druck.
Wenn nicht jetzt, wann dann? Irgendwann verliere ich wohlmöglich meine Ziele aus den Augen und werde es nie erreichen. Eine Familie, ein Haus hier in der Schweiz (beides sind Dinge, die ich zwar gerne hätte..) werden mich für ewig hierhin festbinden und ich fühle diese Beklemmung schon jetzt.
Kennst du das? Früher hattest du sicher auch Träume, die sich in der Zwischenzeit aufgelöst haben. Das will ich nicht, ich will sie erreichen. Aber ich kann es nicht mal selbst definieren... ohhh... einfach zu komplex das ganze.

Nachtfalke, du hast absolut recht. Es ist ein zu weites Feld. Ich fühl mich (mit viel Arbeit an mir selbst) einfach zu sehr vielen Aufgaben fähig. Wenn ich mich entscheide, habe ich Angst, anderweitig etwas verpasst zu haben....

Danke für dein Posting. In mich zu gehen und zu wissen was ich will, das ist sicher das erste was ich tun sollte eigentlich.. bevor ich mich überall informiere.
"You do not fear... You do not falter. You do not yield."

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Beitragvon Denkarius » Di 09 Dez, 2008 21:18

Amelia Bone hat geschrieben:Irgendwann verliere ich wohlmöglich meine Ziele aus den Augen und werde es nie erreichen. Eine Familie, ein Haus hier in der Schweiz (beides sind Dinge, die ich zwar gerne hätte..) werden mich für ewig hierhin festbinden und ich fühle diese Beklemmung schon jetzt.
Kennst du das? Früher hattest du sicher auch Träume, die sich in der Zwischenzeit aufgelöst haben. Das will ich nicht, ich will sie erreichen.


Naja, wenn Dinge wie Familie und ein eigenes Heim nicht zu den Träumen gehören, dann hast du vielleicht Recht. Im Übrigen fühle ich mich keineswegs beklommen oder in meinen Wünschen und Träumen eingeschränkt. Kinder eröffnen ja auch sehr viele neue Perspektiven im Leben und können es sehr bereichern. Von daher ist dein Ansatz aus meiner Sicht eigentlich falsch. Alles Gute hat seine Zeit.

Natürlich kann ich grad nicht wie Basti einfach alleine losziehen nach Singapore, Australien und Neuseeland. Dafür weiss ich aber jetzt schon, dass meine Familie und ich für die nächsten Jahre wirtschaftlich abgesichert sind und uns alle zusammen ein bis zweimal im Jahr auch einen gemeinsamen Urlaub leisten können, wenn nicht grade mein Arbeitgeber pleite geht. Das geht dann im Urlaub vielleicht ein bisschen spiessiger zu und ist nicht ganz so abenteuerlich und mit weniger Party, doch glaub mir, das hat man irgendwann auch mal über.

Du solltest vor deinem Leben in der Zukunft oder möglicherweise verpassten Chancen keine Angst haben, sonst verpasst du v.a. die Chance auf ein unbeschwertes Geniessen des Lebens. Nichts, was du jetzt entscheidest könntest du dir nicht irgendwann später auch mal anders überlegen.
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Beitragvon Lady Midnight » Di 09 Dez, 2008 21:29

Danke.

Du hast absolut recht. Es tut doch trotzdem gut, sowas von jemand anderem mal zu hören. Die Angst wird dadurch ein wenig kleiner.

Ich muss aber trotzdem eine Möglichkeit finden, mein Leben mit der Arbeit zu verbinden und somit ... das Leben doch geniessen zu können... gleichzeitig Erfüllung zu finden. :? Die Kombination von Familie und Beruf ist einfach schwierig als Frau. :?
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Beitragvon Krone » Do 11 Dez, 2008 23:45

Nachtfalke hat geschrieben:"Restefi**en"


Das machst du ab 4:00 Uhr in der Disco ;)

Edit: Also falls du auf sowas aus sein solltest ;) *gg*
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Beitragvon Wehwalt » Fr 12 Dez, 2008 00:03

:lol: Man sieht, wir lernens nimmer, Falke .... Offensichtlich war ich ja auch zu unrecht entsetzt, als ich hier dem Wort "Porno" (als positiv besetztes Adjektiv) begenete ...
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Beitragvon Krone » Fr 12 Dez, 2008 00:24

Na ja, das kommt darauf an... Also ich find dieses Porno Gemachs total bescheuert, genauso wie die "dei Mudder" Witze... Oder werde ich jetzt evtl. auch schon erwachsen?^^ :o_O *gg* :D
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Beitragvon Victor Krum » Fr 12 Dez, 2008 00:26

Ich finde es ja von der Langenscheidt-Redaktion nicht schlecht, sich für mehr Verständnis für die Jugendsprache einzusetzen. Denn Jugendsprache ist, anders als viele Ältere glauben, nicht der Untergang der Sprache - sondern im Gegenteil, einer der wichtigsten Motoren, der für Sprachwandel sorgt und so die Sprache am Leben erhält.

Aber dann steht ihr Jugendsprache-Lexikon und ihre "Jugendwort des Jahres"-Wahl wiederum im Widerspruch zur wichtigsten Eigenschaft der Jugendsprache: die extrem hohe Veränderungsgeschwindigkeit. Und deshalb wundert es mich auch nicht, dass eine Stichprobe bei Google mit "Bildschirmbräune" ergeben hat, dass der erste Link schon zu einer Erklärung von dem Wort führt - aus dem Jahr 2006. Weil davon auszugehen ist, dass dieser Eintrag frühestens entstanden ist, als das Wort seinen Höhepunkt hatte, kann mal also sagen: es ist schon lange wieder out.

Die Definition, wann man erwachsen ist, finde ich übrigens auch schwierig - habe die Frage mal bei einer Befragung bekommen, und konnte echt keine Antwort darauf geben. Manch einer ist mit 18 schon erwachsen, andere mit 25 noch nicht - aber was genau der Unterschied zwischen den beiden ist, kann ich nicht sagen ;)
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Beitragvon Harrik » Fr 12 Dez, 2008 01:12

Hm also ein Hauptproblem bei der Entwicklung von Jugendkultur-Sprache ist das sie sehr eng Lokalbezogen ist. Viele Slang ausdrücke aus anderen bereichen, oder auch nur anderen Szenen sind mir vollkommend fremd, insofern ist der einfluss an der allgemeinen Sprachentwicklung eher Diffus würde ich behaupten ;-)

Begriffe wie "porno" als positives adjektiv sind ja inzwischen auch wieder seid jahren veraltet, somit kommt auch ein so schneller wechsel zustande das allerhöchstens besonders einprägsamme Worte den Weg ins langzeitsvokabular einer ganzen Generation finden. Das ist aber nicht erst seid kurtzem so sondern eigendlich seit jeher in ähnlicher form vorhanden.
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Beitragvon Wehwalt » Sa 21 Mär, 2009 17:28

Ich sehe das ein bißchen anders. Ich will keineswegs dem Drogenkonsum hier das Wort reden, aber ich bin nicht einverstanden, einen ganz grundsätzlichen Unterschied zwischen "nüchterner" und "psychedelischer" Kunst, oder wie man es nennen will, zu machen.
Kunst heißt, daß jemand es versteht, in irgendeiner Form seinen authentischen menschlichen Wünschen und Phantasien Gestalt zu verleihen. Dazu gehört natürlich ein großes Maß technischer Fertigkeit, die überdies Fleiß und Übung erfordert. Die Wirkung der Kunst auf Betrachter rührt daher, daß der Ausdruck der Individualität, den der Künstler ins Werk legt, auch jenen sinnlich berührt, also auf eine gewisse Resonanz beim Publikum trifft. Das mag in den meisten Fällen unbewußt geschehen, deswegen ist es ja auch oft so schwer auszudrücken, warum man von einem Kunstwerk beeindruckt ist (wenn auch der Genuß meistens noch gesteigert wird, wenn man sein Empfinden in Worte fassen kann).
Aber im Grundsatz hat jedes Kunstwerk zumindest eine Komponente von umgangener geistiger Zensur. Je besser ein Künstler imstande ist, die an ihn herangetragenen Zumutungen von Anpassung und Individualitätsverlust in seinem Kunstwerk zu umgehen, desto tiefer, wahrhaftiger und wertvoller ist es. Die Künstler verstehen es zumeist selbst nicht recht, wie sie fähig waren, so etwas zu schaffen, deswegen sind uns ja solche Metaphern vom "Musenkuß", der "Eingebung" so geläufig. Thomas Mann schreibt etwa über die Künstlergestalt Richard Wagner ("Leiden und Größe der Meister"), daß man den Eindruck habe, ein irgendwie über der Menschheit schwebender Kunstwille habe sich der armen fleischlichen Hülle des Menschen Wagner bedient, in der Welt inkarniert zu werden. Wörtlich genommen ist das natürlich Quatsch, aber in übertragenem Sinne kommt einem diese Betrachtung irgendwie wahrhaftig vor. In Wirklichkeit ist es natürlich so, daß Wagner wie jeder andere Künstler einen zwar verschlüsselten, aber deswegen umso großartigeren Zugriff auf seine fundamentalsten humanen Wünsche hatte, der über 99% der Menschheit versperrt ist.
Aber letztlich meine ich, daß es keinen so großen Unterschied macht, wenn bei Entstehen eines Kunstwerks die im Künstler vorhandenen Hemmungen chemisch herabgesetzt sind. Das Produkt übt seine Wirkung aus - und die psychischen Voraussetzungen waren beim Kunstschaffenden zweifellos irgendwo vorhanden. Ich glaube zwar durchaus, daß einer, der nüchtern große Kunstwerke zustandebringt, eine solidere Persönlichkeit ist - aber das Ergebnis ist das, was letztlich beeindruckt. Wenn ein Künstler verliebt ist, wird sich dieses Hochgefühl auch in irgendeiner Weise chemisch in seinem Stoffwechsel niederschlagen. Aber soll ich so ein Gedicht dann schlecht finden, wenn man herausfindet, daß er ja "nur verliebt" war?
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Beitragvon Wehwalt » Sa 21 Mär, 2009 20:30

Wieso denn das?
Mich wirst zudröhnen können, wie Du willst, ich komponier weder eine H-Moll-Messe noch mal ich Sonnenblumen.
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Beitragvon Harrik » So 22 Mär, 2009 18:56

Grünauge hat geschrieben:Hm....dann sind wir bei Beuys; dann ist nicht nur jeder ein Künstler, dann ist auch alles Kunst.


Also in meinen AUgen ist das auf jedenfall der Fall! Das heist, es ist der Fall wenn man es unter dem aspekt, dass es kunst ist betrachtet. Das schöhne an der Kusnt ist doch das ungezwungene, das ausleben frei von restriktionen, weil man sich den maßstab, falls überhaupt vorhanden, selber belibig setzen kann. Etwas muss nicht ansprechend sein, um kunst zu sein. Wenn ein Künstler großes Handwerkliches geschick hat, dann ist es warschenlicher, dass er beliebt wird, aber bei weitem noch ncith warscheinlicher, dass er verstanden wird. Konst muss weder schöhn, noch richtig noch wiederspiegelnd noch irgendwas sein, Kunst ist, sozusagen , eine Sprache Frei von den Restriktionen, die wir an gewöhnliche Subjekte legen, und doch ein Spiegel des inneren Des Künstlers. Damit wäre der Künstler selbst der einzige Maßstab der eine relation zu einem Kunstwerk herstellt, und dadurch entsteht diese Inspirative freiheit, die nur in Kunst gewährleistet ist. So jedenfall sehe ich das ;-)

Es gibt doch auch geschmack. Wen nnicht "alles Kust sei" wer würde den deffinieren was Kunst ist? jemand der soetwas täte wäre für mich nur eines: Ein Kunstbaunause.
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Beitragvon Wehwalt » So 22 Mär, 2009 21:18

Hast ja selber mit der Grundsatzdiskussion angefangen, die ich mit meinem Beitrag keineswegs intendiert hatte - und mir ist auch nicht ganz klar, wie Du darauf gekommen bist. Ich sage ja nicht, daß das Kriterium für Kunst der subjektive Eindruck des Produzierenden sei, irgendwie sein Innerstes ausgedrückt zu haben. Aber der Geisteszustand im Moment des künsterischen Schaffens, sei er chemisch beeinflußt oder nicht, macht eben keinen prinzipiellen Unterschied.
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Beitragvon Harrik » So 22 Mär, 2009 21:52

Grünauge hat geschrieben:Naja, ist halt alles eine Frage der Definition. Wenn man es als etwas definiert, was nicht jeder kann, dann gibt es natürlich schon Unterschiede; es gibt nun mal Bauwerke, Musikstücke, Gemälde oder Skulpturen, da bleibt einem einfach die Spucke weg, weil man sich fragt: Wie ist es möglich, dass Menschen so etwas Vollkommenes erschaffen können? Also ich gebe gerne zu, dass ich von manchen Kunstwerken regelrecht ergriffen bin, so sehr, dass mir manchmal sogar die Tränen kommen (vor allem bei Musik).
Wenn man es also so definiert, sprich Kunst = Können, dann lässt sich ein -ich sag jetzt mal: unter Drogenrausch hingeschmiertes- Gebilde nicht damit vergleichen. Soll es aber einfach "nur" interessant, spannend, überraschend, verblüffend sein, dann ist sogar der Zufall ein Künstler, die Sonne, die etwas ausbleicht oder der Rost, der eine Eisenplatte färbt. Wie gesagt, es kommt darauf an, wie man es definiert. Wenn es nach mir ginge, dann würde man eh einen zweiten Begriff dafür einfügen, damit man das endlich mal auseinanderhalten könnte. Also z.B. Können-Kunst und Verblüffen-Kunst oder so was, damit es keine solchen Mißverständnisse und Grundsatzdiskussionen mehr gäbe.


Kunst gleich können ist aber doch hochproblematisch! Was soll man denn können? Genauso zeichnen Wie Piccaso? Genauso Komponieren wie Waner? Das konnten auch Dali und Mozart nict ,dennoch ist es kunst oder? Wann "kann" man denn etwas wirklich? Ich halte das für undeffinierbar! Und was das "spucke weg bleiben" angeht: Das kann ich nur all zu gut nachvollziehen! Jedoch gibt es auch Kunst unter psychdelischem einfluss, die mich einfach umhaut! Man Denke an einzelne Songs der Beatles, (I am the Walruss) oder etwa Jefferson Airplane in der Musik oder Jack Kerouac, allen Ginsberg und Neal Casedy in der Literatur. Viele Künstler haben auch mit Drogen expirementiert. Das beeinflusst Ihre Kunst ohne zweifel, aber waru msollte sie dadurch ihren Status als solche verlieren?

Wenn du Kunst als "Können" deffinieren willst, dann deffiniere mir doch bitte einmal können im Bezug auf Kunst.
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Beitragvon Wehwalt » Mo 23 Mär, 2009 00:40

Nun ja, Harrik, ich kenne Deine Beispiele nicht, aber ich nehmee an, daß ein Beatlessong, sei er noch so sehr von Drogenkonsum beeinflußt, nie zustandegekommen wäre, wenn John Lennon nicht tatsächlich über ganz außergewöhnliche musikalische Fähigkeiten verfügt hätte. Mir fiele solche Musik eben nicht ein unter gleichen chemischen Voraussetzungen, und wenn mir eine Melodie einfiele, verstünde ich daraus keinen spielbaren Gitarrensatz zu setzen und die Noten niederzuschreiben. Stell mal das Licht Deiner Beatles nicht so unter den Scheffel, die beherrschten ihr Metier schon solide.
Kunst beeindruckt deswegen, weil es dem Künstler gelungen ist, seiner Eingebung eine Form zu verleihen in einer Art, die sich das durchschnittliche Publikum eben nicht ohne weiteres zutraut. Und der Unterschied zwischen "Verblüffen"- und "Können"-Kunst ist nur graduell; eine streng kategorisierende Trennlinie läßt sich nicht ziehen.
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Beitragvon Harrik » Mo 23 Mär, 2009 09:25

@ Wehwalt
Sicherlich hast du im Falle Beatles sehr recht! Ohne ihre ausergewöhnlichen Handwerklichen und künstlerischen fähigkeiten wäre soetwas undekbar gewesen.

Vielleicht kann man - wenn man nun schon eine unterscheidung will - eine solche defferenzierung schaffen: Man kann Kusnt unter 2 Aspekten betrachten: Unter einem Handwerklichen, und unter einem Inspirativen. Für mich steht lezterer klar im Fordergrund, udn Das Handwerk ist nur mittel zum Zweck, damit der Künstler seine Inspiration umsetzen kann. Das macht es jedoch nicht weniger verblüffend wie schlichtweg genial machen leuten jene umsetzung gelingt, und das Basiert natürlich vor allem auf jenen Handwerklichen fähigkeiten.

Und wärend diese Handwerklichen fähigkeiten in aller Regel hart erlernt, udn ständig praktiziert und geübt werden müssen, so ist es bei der Inspiration garnicht so selten genau andersrum: Es gibt schlieslich viele Berufsmusiker, bei welchen man bei einer neuen Platte meint: Das klingt doch alles gleich, da ist doch garnichts neu und inspirativ mehr. Diese gefahr droht natürlich, wenn man etwas Künstlerishces zu seinem evry-day-job macht. Andere Menschen scheinen schlichtweg unerschöpfliche Quellen von Inspiratio nzu sein, zum Beispiel: John Lennon!

Also wozu führt uns das nun? Das "Motiv" Der Kunst, kann alles sein, kann von jedem kommen, es ist ein Impuls, und hat allerhöchstens noch mit der kreativität der Person zu tun. Die Umsetzung dessen erfordert oft schwerwiegende Handwerkliche fähigkeiten, die gelernt werden können und müssen (in der regel). Was wäre das eine Ohne das andere? Handwerkliche fähigkeiten sind enorm, aber ohne die Richtige Inspiration wirken die Werke zuweil "leer". Inspiration ist das was für mich wirklich Kunst ausmacht, zugegebendermaßen ist es so, dass der Impuls zuweilen ohne die Handwerklichen voraussetzungen des Künstlers nicht umgesetzt werden kann. Aber ist das immer so? Inspiration sucht sich ihren Weg, würde ich behaupten. Und das ist auch gut so, denn so entstehen imemr neue Projektionshintergründe und Kunstarten, weil sich inspirative und kreative Menschen ihre eigenen Projektionsflächen suchen, auch wenn sich nicht so sehr dem klassischen Kusnthandwerk zugetan sind.

Im übrigen: Ich finde umbedingt dass der Zufall ein Künstler sein kann!!

Was Dein Gitarrenbeispiel angeht: Sicher ist es anstrengend, und man muss erst die Akorde Lernen um einen Song zu spileen, der mir gefällt. Aber bin ich hier der Künstler? Wen nic hden Song einer anderen Band spiele? Ich lerne halt Akkorde die oft genutzt werden um Werke zu reproduzieren, und wenn ich die Akkorde zum selber schreiben verwende, dann bediene ich mich etablierter harmonien, weil sie "isch bewährt haben". Aber natürlich wäre es auch möglich gitarre zu spielen, ohne das "handwerk" zu beherrschen. Was herauskäme wäre vermutlich in höchsten Maße befremdlich, aber wenn jemand da die richtige inspiration und vieleicht ein gutes gehöhr hat, warum soltle das nicht Kunst sein können? Er würde das ganze gitarrenspielen vermutlich ganz anders Anpacken!
Ich male ja zum Beispiel auch leidenschaftlich gerne mit Acryll auf Canvas. Und ich habe nie wirklich einen Malkurs besucht oder irgendwelche technicken gelernt. Handwerklich bin ich da sicherlich nicht sonderlich gut. Aber dennoch gefällt mir was ich schaffe, fernab von den Zwängen subtieler technicken, lasse ich mich einfach von der spontanen inspiration leiten. Meist höhre ich musik wärend ich malen, und in aller regel weis ich selber nicht wohin mich das alles führen wird, ich arbeite nicht nach plan, sondern nach impuls. Und wenn es mir gefällt, dann sag ich mir: Gut nun ist es fertig.
Trotz dieser handwerksfernen "planlosigkeit" habe ich inzwischen einige anfragen bekommen, ob ich nicht für bekannte Bilder als Wohzimmerschmuck malen möchte. D.h. trotz magenlder Handwerklicher ausbildung transportiert meine "Kunst" offenabr doch etwas.

Was du mir gesetzen von Licht und schatten, von Wasser und von proportionen beschreibst, lässt sicher aber nur auf realismus beziehen! Wiso müssen die proportionen den naturgetreu sein? Kann es nicht gerade spannend sein, etwas zu erschaffen was es so garnicht gibt in unserer Welt! Der realismus ist handwerklich serh schwer (vermute ich), da er sich soleich "Messen" lässt, aber er ist doch nicht die einzige Kunstrichtugn. Hat Picasso in richtigen Proportionen gemahlt? Selten. Ist er Künstler? Ich denke doch!

Was ist eigendlich mit Aktionskunst? Das ist in meinen Augen eine der Phantastischten Kusntrichtungen, die ständig unterbewertet wird :D!
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